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Höfler bestraft nachlässige Bayern
Der FC Bayern sah lange Zeit trotz zahlreicher Umstellungen in der Startformation wie der sichere Sieger aus beim SC Freiburg. Die auf sieben Positionen umformierten Münchner führten dank des agilen Shaqiri und ließen im zweiten Durchgang etliche Chancen liegen. Dies sollte sich in der Schlussphase rächen, als der eingewechselte Höfler zum 1:1-Endstand ausglich. Für die Breisgauer war es das zweite Remis in Folge, die Münchner müssen nach drei Siegen in Serie das erste Mal Punkte abgeben.
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Freiburgs Trainer Christian Streich war im Vergleich zum aufregenden 3:3-Unentschieden in Hoffenheim zu einer Veränderung gezwungen: Der Gelb-Rot-gesperrte Coquelin wurde durch den 20-jährigen Bundesliga-Debütanten Laprevotte ersetzt. Außerdem spielte Günter anstelle von Mujdza. Auf der anderen Seite warf Bayern-Coach Pep Guardiola die Rotationsmaschine an. Sieben Wechsel gab es gegenüber dem 2:0-Sieg im bayerisch-fränkischen Derby gegen Nürnberg. Zunächst nur auf der Bank saßen Kapitän Lahm, Boateng, Alaba, Ribery, Robben und Mandzukic. Thiago fehlte nach seinem Riss der Syndesmose verletzungsbedingt. Von Beginn an durften sich die Außenverteidiger Contento und Rafinha, die Mittelfeldspieler Shaqiri, Müller, Kroos und die alleinige Spitze Pizarro beweisen.
Zwar hatten die Bayern auch in Freiburg von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz als die Gastgeber, doch die vielen Wechsel in der Startformation wirkten sich auf den Spielfluss der Münchner aus. Guardiolas neu zusammengewürfelte Elf konnte anfangs nur wenig Druck nach vorne entwickeln und leistete sich zudem zu viele Ungenauigkeiten. Der Sportclub agierte taktisch clever, kaufte dem Rekordmeister mit einer stabilen Defensive den Schneid ab und setzte im Angriff vereinzelt Nadelstiche. Sorg hatte nach zwölf Minuten die erste Torchance im Spiel, Neuer parierte.
Erst nach einer knappen Viertelstunde zeigte sich der Rekordmeister erstmals vor Baumanns Tor. Der Freiburger Schlussmann konnte die Distanzschüsse von Kroos (14.) und Shaqiri (16.) allerdings abwehren. Ansonsten blieb die Bayern-Offensive nach wie vor Stückwerk. Die Streich-Elf wagte sich mittlerweile auch nur noch selten nach vorne und sah sich nun einem höheren Druck des Triple-Siegers ausgesetzt.
Ein individueller Fehler der Freiburger bescherte den Münchnern in dieser Phase die Führung. Sorg unterlief eine Müller-Flanke, Shaqiri wusste dies zu nutzen und wuchtete die Kugel aus der Nahdistanz ins kurze Eck (33.). Der Sportclub hatte mit dem Rückstand zu kämpfen, agierte in der Schlussphase des ersten Durchgangs zu ängstlich und konnte sich kaum mehr aus der eigenen Hälfte befreien. FCB-Schlussmann Neuer blieb weitestgehend beschäftigungslos, konnte aber auch keinen weiteren Treffer seiner Vorderleute bejubeln, da diesen die Entschlossenheit im Abschluss fehlte.
Ohne personelle Veränderungen begann der zweite Durchgang, in welchem der FCB weiterhin das dominantere Team war. Abschlüsse blieben trotz optischer Überlegenheit aber selten, einzig Shaqiri scheiterte zweimal an Baumann (56., 59.). Nach einer Stunde zeigte sich urplötzlich die Streich-Elf wieder einmal im Vorwärtsgang. Die Gastgeber konterten blitzsauber und hatten dabei noch Pech mit dem Pfosten. Neuer lenkte einen Laprovette-Schuss mit den Fingerspitzen ans Aluminium.
Kurz darauf wurde auf beiden Seiten gewechselt. Unter anderem kam der etatmäßige FCB-Kapitän Lahm für den unauffälligen Götze (62.), beim SCF kam unter anderem Kerk ins Spiel (60.). Die Münchner erspielten sich durch ihr nun besseres Passspiel weitere Möglichkeiten, um die frühzeitige Entscheidung herbeizuführen. Freiburgs Schlussmann hielt seine Farben aber mit mehreren Paraden gegen Kroos und zweimal Müller (alles 74.) im Spiel.
Die schwache Chancenverwertung der Münchner sollte sich in der Schlussphase rächen: Zwar köpfte der eingewechselte Kerk in der 75. Minute freistehend in die Arme von Neuer, doch wenig später netzte Joker Höfler nach einer Freis-Flanke ein. Die Bayern warfen nochmal alles nach vorne. Auch Mandzukic kam noch, konnte aber nichts mehr bewegen.
Der SCF hat am Wochenende frei und ist wieder am 5. Spieltag beim FC Augsburg (14. September) gefordert. Für die Bayern steigt am Freitagabend das UEFA-Supercup-Match (20.45 Uhr) gegen den FC Chelsea in Prag. Im Bundesliga-alltag zurück gastiert Hannover 96 in der Allianz Arena (14. September). ...
Quelle: kicker