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Zwischengas-Verbot tritt ab Silverstone in Kraft

rooperde

Elite Lord
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Die FIA spricht ein Machtwort und schiebt den angeströmten Diffusoren einen Riegel vor: Zwischengas ab Silverstone verboten, Gesamtkonzept ab 2012

Bei der heutigen Sitzung der Technischen Arbeitsgruppe der FIA (der unter dem Vorsitz von Charlie Whiting die Technischen Direktoren aller Teams angehören) in London wurden die Details zum schon seit einigen Wochen geplanten Zwischengas-Verbot ausgearbeitet. Das Verbot tritt nun ab dem übernächsten Rennen in Silverstone am 10. Juli in Kraft, wie die Fachpublikation 'Autosport' berichtet.

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Hintergrund ist das Konzept des angeströmten Diffusors, das in dieser Saison auf technischer Ebene zu einem der bestimmenden Themen geworden ist. Dabei werden zur Erhöhung des aerodynamischen Anpressdrucks Auspuffgase auf das hintere Ende des Unterbodens (Diffusor) geströmt - allerdings nicht nur, wenn der Fahrer auf dem Gaspedal steht, sondern auch bei geschlossener Gaspedalstellung. Das verhindert einen plötzlichen Strömungsabriss (und somit eine schlagartige Veränderung des Fahrverhaltens), wenn der Pilot vom Gas geht.

Zu diesem Zweck wurden von den Teams und Motorenherstellern spezielle Motorenmappings entwickelt, die eine möglichst ununterbrochene und gleichmäßige Strömung von Auspuffgasen sicherstellen - umgangssprachlich als Zwischengas bezeichnet. Diese Mappings wollte die FIA eigentlich schon vor Barcelona verbieten, doch einige Teams protestierten entschieden dagegen. Nun wurde das Verbot diskutiert, exakt formuliert und beschlossen. Nur in Valencia darf noch mit den bisherigen Mappings gefahren werden.

Laut 'Autosport' schränkt die heutige Entscheidung den Faktor Zwischengas auf zehn Prozent ein, was die Effizienz der Systeme deutlich limitiert und damit auch das Entwicklungsrennen in diesem Bereich bremst. Zudem wurde wie angekündigt ein generelles Verbot von angeströmten Diffusoren ab 2012 beschlossen. Dieses soll erreicht werden, indem die Auspuffrohre an der Oberseite der Autos ins Freie münden müssen, wie dies vor einigen Jahren in Form der damals verwendeten Auspuffkamine ohnehin Usus war.

Wie sich die Änderung auf den WM-Kampf auswirken wird, ist derzeit unklar. Fahrerlagerstimmen gehen jedoch davon aus, dass das Verbot besonders jene Teams treffen könnte, die ihre Auspuffsysteme und Motorenmappings besonders gut für den angeströmten Diffusor optimiert hatten. Das sagt man beispielsweise Red Bull und Renault nach. Auch Ferrari experimentierte in Montreal mit einem neuen Motorenmapping, wie man beim Vorbeifahren der Boliden sogar hören konnte.

Am meisten helfen dürfte das Verbot den drei Cosworth-Teams Williams, HRT und Marussia-Virgin, wie gemunkelt wird. Im Gegensatz zu Renault, Ferrari und Mercedes ist es dem unabhängigen Motorenhersteller bisher nämlich nicht gelungen, das sogenannte "Hot-Blowing"-Konzept in die Tat umzusetzen. Dabei wird bei geschlossener Gaspedalstellung nicht nur kalte Luft auf den Diffusor geströmt, sondern, nach einer "leeren" Zündung in der Brennkammer, sogar heißes Auspuffgas mit entsprechend höherer Energie.

Quelle: Formel1
 
AW: Zwischengas-Verbot tritt ab Silverstone in Kraft

Zwischengas: Vettel bleibt ruhig


Weltmeister Sebastian Vettel sieht das Zwischengas-Verbot ab dem übernächsten Rennen in Silverstone gelassen.
"Ich glaube jetzt nicht, dass uns das härter trifft als alle anderen auch", sagte Vettel am Samstag in einem Interview unmittelbar vor der ZDF-Show "Wetten, dass...":
"Man kann darüber streiten, warum das mitten in der Saison passiert. Aber im Hinblick auf die WM ist es noch ein sehr langer Weg. Es kann noch sehr viel sehr schnell passieren. Das haben wir im letzten Jahr gesehen", meinte der Red-Bull-Pilot.
Der Automobil-Weltverband FIA hat für das übernächste Rennen am 10. Juli in Silverstone ein Zwischengas-Verbot eingeführt.
Damit wird das Zusammenspiel von Abgasen und Diffusoranströmung unterbrochen, es können keine Auspuffgase mehr in den Unterboden der Boliden strömen.
Durch diese Änderung könnten sich die Kräfteverhältnisse in der Königsklasse verschieben und die Saison wieder spannender werden - zum Leidwesen von Vettel, der nach fünf Siegen und zwei zweitenh Plätzen in den ersten sieben Rennen die Gesamtwertung deutlich mit 60 Punkten Vorsprung vor Montreal-Sieger Jenson Button im McLaren-Mercedes anführt.
Fakt ist: Neun der zwölf Teams nutzen eine Technik, bei der die Motoren auch beim Gaswegnehmen mit einem automatischen Zwischengas dennoch Auspuffgase produzieren, die den durch den Diffusor verursachten Abtrieb der Rennwagen verbessern.
Da Red Bull aber das offenbar effektivste System entwickelt und perfektioniert hat, könnte der Vorsprung der Bullen auf die Konkurrenten schrumpfen.
Red-Bull-Technikchef Adrian Newey hatte bereits vor drei Wochen gewarnt: "Es ist nicht erwiesen, dass der Motor zuverlässig wäre."
Zuletzt hatte er sich als Synchronsprecher für den neuen Disney-Film "Cars 2" versucht. "Disney kam auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich das machen würde. Ich habe gesagt: Natürlich. Die Filme kennt man, und für Disney-Filme wird man nie zu alt", sagte Vettel, der einem Auto namens "Sebastian Schnell" seine Stimme leiht.
Für seine Rennautos, aktuell "Kinky Kylie" kommen dagegen nur Frauennamen infrage. "Ein Auto Hans-Peter zu nennen, wäre nicht so prickelnd", sagte Vettel.
Sport1.de
 
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