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Zwischengas - Mercedes verdächtigt Red Bull

rooperde

Elite Lord
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Wer glaubte, dass der Auspuff diese Saison nicht mehr im Zentrum der Entwicklung in der Formel 1 steht, der irrt gewaltig. Denn trotz der enormen Restriktionen bei den Motormappings, wodurch das Zwischengas verboten werden sollte, und beim Auspuff, der nur noch in einem gewissen Fenster austreten darf, suchen die Teams unermüdlich nach Schlupflöchern. Und belauern und belauschen die Konkurrenz, ob nicht einer der Rivalen die Grenzen des Erlaubten überschritten hat.

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Bereits vor dem Saisonstart schlug ein Team bei der FIA Alarm und wies auf eine potenzielle Regelübertretung bei Mercedes hin. Laut den Kollegen von 'auto motor und sport' hatte man in Brixworth entdeckt, dass man über die Standard-Elektronik von Microsoft das Benzingemisch im Schleppbetrieb auf vier Zylindern um 50 bis 200 Prozent anreichern kann.

Das sollte künstliche Fehlzündungen hervorrufen, wodurch die Energie beim Austritt aus dem Motor dramatisch erhöht auf den Diffusor treffen und für zusätzlichen Abtrieb sorgen würde. Doch die FIA reagierte prompt und schrieb für den Saisonstart eine neue Standardelektronik vor, bei der das Benzingemisch nur noch um 75 bis 125 Prozent angereichert werden kann.

Hat Red Bull ein Schlupfloch gefunden?

Dennoch bestehen weiter Zweifel, ob die FIA die Lage im Griff hat. Denn nun ortet ausgerechnet Mercedes bei der Konkurrenz einen Regelverstoß. Der Klang des Renault-Aggregats im Red-Bull-Boliden sorgt bei den Stuttgartern für hochgezogene Augenbrauen. Von einem offiziellen Protest sieht die Truppe von Ross Brawn derzeit ab, man bat die FIA aber bereits um eine Klarstellung der Regeln.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bestätigt gegenüber 'Bild': "Es gibt keinen offiziellen Protest von uns. Aber es gibt einige Fragen, die wir an die FIA haben." Tatsächlich deutete Renault-Geschäftsführer Jean-Francois Caubet bereits Anfang des Jahres an, dass man bei den gemeinsamen Forschungen mit Red Bull interessante Erkenntnisse erlangte. "Obwohl sich die Regeln geändert haben, haben wir zusammen mit Red Bull eine Lösung gefunden, um den Performance-Verlust auszugleichen", meinte er gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Es ist nicht dasselbe, aber eine clevere Entwicklung, die den Unterschied ausmachen kann."

Marko dementiert Regelverstoß

Bereits bei den Tests fiel auf, dass die kratzigen Geräusche einiger Motoren im Schleppbetrieb entgegen der Erwartungen nicht der Vergangenheit angehören. Ein Indiz dafür, dass das Zwischengas-Verbot nicht greift? "Man kann es auf der Strecke und sogar in den Boxen hören", fiel auch Renault-Motorenchef Rob White im Gespräch mit 'Autosport' auf. Er verwies aber auf eine andere Ursache: "Wir wissen, dass die Autos am Ende der Boxengasse stehen können, ohne zu heiß zu werden. Selbst innerhalb der Mapping-Regeln machen wir also manche Dinge aus einem anderen Grund."

Auch Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko lässt die Vorwürfe von Mercedes nicht gelten und hat angesichts des Verdachts keine Angst vor einer eventuellen Überprüfung durch die FIA. "Da wird man nichts finden", winkt der Österreicher gegenüber 'Bild' ab. "Wir halten uns an die Regeln."

Bei anderen Teams hält man es sogar für unmöglich, im Bereich der Motormappings ein Schlupfloch zu finden. "Die Technischen Direktiven zum Thema Motorenmapping sind eindeutig", behauptet Williams-Chefingenieur Mark Gillan, dessen Team seit dieser Saison ebenfalls auf ein Renault-Aggregat vertraut. Bei der Position gäbe es mehr Spielraum, "aber bei weitem nicht mehr in dem Ausmaß wie im Vorjahr."

Quelle: Formel1
 
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