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Zeitung: Ki-Ka-Skandal weitet sich aus - geheimer Revisionsbericht

Zeitung: Ki-Ka-Skandal weitet sich aus - geheimer Revisionsbericht

Nach dem Millionenbetrug beim ARD/ZDF-Kinderkanal und ersten personellen Konsequenzen weitet sich der Skandal nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe) weiter aus.

Der für den Ki.Ka verantwortliche Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo Reiter, kündigte nach Angaben des Blattes in einem Brief an die Gremien an, dass vermutlich noch "mit weiteren Erkenntnissen zu rechnen" sei.

Seit neuen Durchsuchungen in der vergangenen Woche in sieben Wohnungen und bei acht Unternehmen in Thüringen, Berlin und Baden-Württemberg sei nicht mehr von fünf, sondern "von insgesamt acht möglicherweise involvierten Firmen" auszugehen, zitierte die "SZ" aus Reiters Schreiben an die Verwaltungsräte. Entsprechend der neuen, im Zusammenhang mit der Affäre beschlossenen Kontrollmechanismen kämen nun auch die Geschäftsbeziehungen zu diesen Firmen "auf den Prüfstand", hieß es.

Beim Kinderkanal war durch falsch ausgestellte Rechnungen eines ehemaligen Produktionsleiters ein Schaden von mindestens 8,2 Millionen Euro entstanden. Die kriminellen Scheingeschäfte waren acht Jahre lang - von 2002 bis 2010 - nicht aufgefallen.

Großteil des ergaunerten Geldes in Spielcasinos durchgebracht?

Ein Großteil des ergaunerten Geldes könnte nach Angaben der "Süddeutschen" in Spielcasinos verschwunden sein, der einstige Ki.Ka-Mitarbeiter soll im Erfurter Casino ein häufig gesehener Stammgast gewesen sein. Präzise Hinweise auf betrügerische Vorgänge habe es frühzeitig gegeben, berichtete die "SZ" unter Verweis auf einen geheim gehaltenen Revisionsbericht von MDR und ZDF, den selbst die Rundfunk- und Verwaltungsräte nicht in Kopie erhalten hätten. Darin soll auch die Rede von einer "Kultur des Wegschauens" beim Kinderkanal sein.

Am Wochenende war deshalb der heutige Fernsehdirektor des Norddeutschen Rundfunks (NDR), Frank Beckmann, unter Feuer geraten. Er hatte zwischen den Jahren 2000 und 2008 die Funktion als Ki.Ka-Programmgeschäftsführer inne. ZDF-Intendant Markus Schächter erhob schwere Vorwürfe gegen gesamte die Leitungsebene um Beckmann. In jener Zeit habe die Information über die Glücksspielleidenschaft des Herstellungsleiters "nachweislich die Leitungsebene des Ki.ka erreicht", soll Schächter laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" dem ZDF-Verwaltungsrat mitgeteilt haben. Es habe durchaus Veranlassung bestanden, den "fundierten Gerüchten" nachzugehen, schrieb er dem Kontrollgremium. Dieser Schritt war aber unterblieben. Beckmann selbst weist alle Vorwürfe zurück.

Künftig soll der Ki.Ka organisatorisch enger an den MDR angebunden werden, um Betrug zu erschweren. Aufgeflogen war der Skandal durch eine Selbstanzeige. Der Ki.Ka ist eine Gemeinschaftseinrichtung von ARD und ZDF. Er wird mit Gebührengeldern finanziert und richtet sich an eine sehr junge Zielgruppe. Rivale ist unter anderem Super-RTL.

Quelle: sat+kabel
 
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