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Wer folgt "Hicke"?

hardy00

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17. Juni 2008
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im schönen Ösiland
Nur fünf Siege in 27 Länderspielen, das Verpassen des großen Ziels Viertelfinale bei der Heim-EM und die mangelnde Unterstützung für eine zukünftige Arbeit haben zum Rücktritt von Josef Hickersberger als Teamchef geführt.
Obwohl sich Hickersberger und ÖFB-Präsident Friedrich Stickler bereits per Handschlag über eine weitere Zusammenarbeit in der WM-Qualifikation für die Endrunde 2010 in Südafrika geeinigt hatten, erfolgte wenige Tage später der überraschende "Rückzieher" vonseiten des Niederösterreichers.

Gibt es wirklich einen "Plan B"?
Nun wird sich zeigen, ob der ÖFB wirklich einen "Plan B" in der Tasche hat, wie der Generalsekretär Alfred Ludwig behauptet hatte. Die Tatsache, dass Bundesliga-Präsident Martin Pucher bei der Suche nach einem Teamchef mitentscheidet und die Aussage Sticklers, wonach der neue sportliche Verantwortliche erst Ende Juli feststehen wird, sprechen klar dagegen.

Die Verantwortlichen im Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) hatten sich schon bei der letzten Bestellung eines Teamchefs alles andere als ausgezeichnet. Nachdem Hans Krankl abserviert worden war - was sportlich durchaus seine Gründe hatte - wurde Hickersberger ausgerechnet vor einem wichtigen Champions-League-Spiel als Rapid-Trainer zum neuen Teamchef designiert.

Unvergesslich ist für Augen- und Ohrenzeugen auch, wie zuvor Krankl in Sticklers Büro marschierte, um sich dafür zu "bedanken", dass sein Vertrag nicht mehr verlängert wurde. Es soll ein sehr einseitiges Gespräch mit Lautstärkenvorteil für Krankl gewesen sein.

Vermeintliche Vertragsdauer und Realität
Bereits die Vertragsdauer beim Abschluss mit Hickersberger zeigte aber, dass im ÖFB Entscheidungen getroffen werden, die nicht nur den ehemaligen "Goleador" aus der Fassung bringen. So wurde der Kontrakt nicht bis Ende der EM, sondern bis Jahresende 2008 abgeschlossen.

Wie sich in der Praxis zeigte, eine Vertragsdauer, die das Papier nicht wert ist, auf das sie gedruckt ist. So wäre mitten unter der WM-Qualifikation (bis Ende 2008 stehen schon vier Partien auf dem Programm) Schluss gewesen. In der Realität kommt aber schon jetzt nach der EM ein neuer Mann.

ORF.at machte sich auf die Suche nach möglichen Kandidaten:

Ivica Osim: Der erfolgreichste Trainer, der in Österreich in den vergangenen Jahren tätig war. Baute beim Provinzverein Sturm Graz eine junge Mannschaft auf, die national groß abräumte, international dreimal in Folge in die Champions League (einmal als Gruppensieger sogar in die Zwischenrunde) stürmte und einen Fußball zeigte, den man zuvor in der Liga nicht gekannt hatte.

Dem am 6. Mai 1941 in Sarajevo geborenen Liebhaber eines technisch hochstehenden Spiels waren zudem Angriffe auf gegnerische Trainer, Spieler und Schiedsrichter fremd. So wurde er nicht nur in Graz, sondern im ganzen Land wie schon im ehemaligen Jugoslawien zur anerkannten Persönlichkeit.

Zuletzt arbeitete er als japanischer Teamchef. Ein Schlaganfall im November 2007, nach dem er zwölf Tage im Koma gelegen war, stoppte aber diese Tätigkeit. Schließlich kam der 67-jährige Bosnier zur EM nach Österreich und machte aus seinen Wünschen für die Zukunft kein Geheimnis: "Ich würde gern wieder auf der Bank sitzen."

Der Zusatz war ganz Humor Marke Osim, mit dem aber einige Funktionäre und Journalisten nicht zurechtgekommen waren: "Natürlich will ich aber nicht auf der Bank sterben. Das wäre zu spektakulär." Spektakulär wäre auch ein Teamchef Osim, denn "Ivica" steht als Qualitätsmarke für echten Offensivfußball.

Andreas Herzog: Für viele die logische Lösung als Nachfolger Hickersbergers. Der "Hicke"-Assistent war bei den Vorbereitungen auf die EM voll eingebunden und kennt die derzeitige Mannschaft und die Spieler bis ins kleinste Detail. Er hat zudem einen gültigen Vertrag mit dem ÖFB.

Der begnadete Supertechniker, der Österreich mit seinen entscheidenden Toren gegen Schweden zur WM 1998 geschossen hatte, war mit seinem Chef nicht immer einer Meinung. Oft prallten bei den beiden Feuer und Eis aufeinander - jugendlicher Sturm und Drang auf der einen sowie die Routine des Alters auf der anderen Seite.

Die TV-Experten Herbert Prohaska und Peter Stöger ("Ich hoffe, dass endlich einmal einer aus unser Generation diesen Kreis der üblichen Verdächtigen durchbricht") trauen Herzog die Rolle des Teamchefs zu. Doch die mangelnde Trainererfahrung und die Tatsache, dass der 39-Jährige noch nie einen Verein oder eine Auswahlmannschaft betreute, sprechen klar gegen den Wiener.

Kurt Jara: Zeigte beim FC Tirol, dass er äußerst erfolgreich arbeiten und aus einer Mannschaft das Maximum herausholen kann. Empfahl sich durch die Erfolge in Innsbruck für einen Job in der deutschen Bundesliga beim Hamburger SV und beim 1. FC Kaiserslautern, wo er aber nie glücklich wurde.

Kehrte nach Österreich zurück, um Trainer beim neuen Starensemble Red Bull Salzburg zu werden. Doch die Trennung und die bis heute laufenden Prozesse mit Sponsor Dietrich Mateschitz, die bis heute die Gerichte beschäftigen, sprechen klar gegen Jara.

Es würde in der Öffentlichkeit und im Ausland nicht gut aussehen, wenn der neue ÖFB-Teamchef weiter auch Niederlagen im Gerichtssaal einstecken muss. Mateschitz kann seinem Ex-Coach weiterhin "Ungereimtheiten" vorwerfen, wonach in seiner Ära ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro durch überhöhte Honorare und Provisionen an Spielervermittler entstand.

Volker Finke: Der 60-jährige Studienrat zeigte beim SC Freiburg vor, dass auch im modernen Fußball ein anderer Weg möglich ist. Finke formte in 16 Jahren, in denen er ununterbrochen denselben Verein trainierte (damit Rekordhalter im deutschen Profifußball), trotz vieler Verkäufe jeweils aufs Neue eine Mannschaft, die der finanziell weit überlegenen Konkurrenz die Stirn bot.

Er ist weiters der einzige deutsche Trainer, der mit einem Verein dreimal auf- und wieder abstieg und trotzdem im Amt blieb, am Ende setzte sich die Bewegung "Wir sind Finke" für seinen Verbleib in Freiburg ein.

Zurzeit arbeitet er als TV-Kommentator für das Schweizer Fernsehen bei der Europameisterschaft. Der Talenteförderer war schon vor einiger Zeit als möglicher Teamchef-Kandidat ins Spiel gebracht worden.

Matthias Sammer: Der ehemalige Erfolgscoach von Borussia Dortmund galt zuletzt als möglicher Nachfolgekandidat von Karel Brückner als tschechischer Teamchef.

Doch der 40-Jährige verlängerte erst Ende Mai vorzeitig seinen Vertrag als DFB-Sportdirektor bis 2013. "Es kommt für mich nicht infrage, nun ins Trainergeschäft zurückzukehren", sagte der frühere BVB-Meistermacher zum Angebot aus Tschechien.

Auch Galatasaray hatte sich um die Dienste des emotionalen Strategen zu Spielerzeiten bemüht. Vielleicht gelingt es dem ÖFB, Sammer davon abzubringen, dass "er mit seiner Vertragsverlängerung in der Heimat bewusst eine Grundsatzentscheidung getroffen hat".

Walter Schachner: Machte sich bei der Wiener Austria und beim GAK als Trainer einen Namen. "Schoko" zeigte, dass er nicht nur bei der gleichlautenden Tabelle spitze war, sondern auch mit seiner Arbeit.

Doch die folgenden Stationen bei 1860 München und Austria Kärnten kratzten am Bild des erfolgreichen Trainers. Schachner ist aber nicht nur ein "ehrlicher Arbeiter", der es schon zu seinen Spielerzeiten von Donawitz bis in die italienische Serie A schaffte, sondern auch ein Mensch, der ständig bereit ist, sich weiterzubilden.

Kein Weg zum Training eines internationalen Topvereins war Schachner zu weit, um als Fußballcoach mehr Erfahrung zu sammeln. Seine nicht immer diplomatische Art und die letzten Karriereknicks dürften aber kein echter Trumpf sein.

Zlatko Kranjcar: Bei der WM 2006 in Deutschland war er noch kroatischer Teamchef. Doch das frühe Ausscheiden nach den Gruppenspielen führte zum Abschied und zum Clinch mit den Teamspielern.

Als Spieler hatte der Rapid-Torjäger, Publikumsliebling und Vater des aktuellen Teamspielers Niko, auf sich aufmerksam gemacht, doch zuletzt arbeitete er in seiner Heimat nur noch in der zweiten Liga.

Kranjcar spricht sehr gut Deutsch und ist aktuell bei der EM als Zeitungskolumnist tätig, doch Gerüchte über sein Privatleben kratzten ebenso wie die Enttäuschung bei der Weltmeisterschaft an seinem Image als Strahlemann.

Christian Tragschitz, ORF.at
 
AW: Wer folgt "Hicke"?

Ich wäre dafür das Hans Krankl noch eine Change bekommt.
 
AW: Wer folgt "Hicke"?

Der Brückner wird es! Damit hat wohl keiner gerechnet! Mein Beileid an die Ösis.
 
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