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PC & Internet Weltweit ältester funktionierender Computer wird nach 48 Jahren neu gebootet

Weltweit ältester funktionierender Computer wird nach 48 Jahren neu gebootet

Gleichzeitig ein Rekord, der mit modernen Computern nicht mehr erreichbar sein dürfte...


Erscheinungsdatum: 13 September 2009
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Der historische Harwell-Computer, der später als WITCH-Computer bekannt wurde, kam letzte Woche im The National Museum of Computing in Bletchley Park (UK) an, wo geplant ist, diesen Oldtimer vollkommen funktionsfähig zu restaurieren. Wenn die Gruppe von freiwilligen Experten dann soweit ist, wird die Maschine wohl der weltweit älteste noch funktionierende Computer mit elektronischem Speicher sein und neben der Rekonstruktion des Colossus Mk II stehen, welcher der erste rein elektronische Computer der Welt ist.

Das National Museum of Computing ist für die Restauration des Harwell-Computers auf Spenden von Mitgliedern und industriellen Sponsoren angewiesen, die eines von 25 Anteilen für je £ 4.500 kaufen können. Mit diesen Spenden will das Museum die Restauration finanzieren und das Museum entsprechend erweitern. Die Firma Insight Software war der erste Sponsor des Harwell/WITCH-Computer-Restaurations-Projekts.

Schon 1949 wurden die ersten Pläne für den Harwell-Computer gezeichnet, an dem damals graduierte Studenten den Umgang mit Rechenmaschinen lernen sollten. Damals waren Berechnungsaufgaben schon sehr anspruchsvoll und Rechenfehler waren je nach Anwendung riskant. Von daher sollten Berechnungen soweit wie möglich automatisiert werden. Die wichtigsten Kriterien für die Entwicklung waren Einfachheit, Zuverlässigkeit und die Möglichkeit des unbeaufsichtigten Betriebs. Die pure Rechenleistung war eher ein sekundäres Kriterium. Die Maschine wurde zum ersten Mal 1951 in Betrieb genommen. Technisch handelte es sich um einen Relais-basierten Computer mit zusätzlichen 900 mit Gas gefüllten Dekatron-Röhren, die je ein so genanntes Digit speichern konnten und als Datenspeicher fungierten - die Entsprechung von RAM in modernen Computern. Weiter gab es noch Lochstreifenleser zur Dateneingabe und zur Speicherung des Programms. Über Dekatrons gab es übrigens einen Beitrag in der März-Ausgabe 2008 von Elektor.

Der Computer war bis 1957 in Betrieb. Anschließend wurde ein Wettbewerb für Colleges veranstaltet, die einen möglichst guten Verwendungszweck nachweisen sollten. Gewonnen hatte die Stadt Wolverhampton und das dortige Staffordshire Technical College, das später zur Wolverhampton Universität wurde. Dort angekommen mutierte der Computer zum WITCH (Wolverhampton Instrument for Teaching Computing von Harwell) und wurde immerhin bis 1973 zu Ausbildungszwecken eingesetzt. Nachdem er anschließend eine Zeit lang im Birmingham Science Museum ausgestellt war, wurde er zerlegt und in das Lager des Birmingham City Council Museums’ Collection Centre verbracht. Das dortige Personal gelangte dann zur Ansicht, dass es möglich wäre, den Computer wieder funktionsfähig zu machen.

Am 3.9.2009 kam er schließlich an seinem neuen Bestimmungsort an. Die Restauration wird aller Voraussicht nach einige Jahre in Anspruch nehmen. Federführend bei der Restauration ist die Computer Conservation Society, die schon viele erfolgreiche Restaurationsprojekte vorweisen kann.
Bislang hält die Position des ältesten funktionierenden Computer die Pegasus-Maschine von 1956, die im Science Museum in London steht. Dort finden sich auch Nachbauten älterer historischer Rechner, unter anderem des Colossus Mk 2 in Bletchley Park.
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