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Warum Firefox 4 Ihr nächster Browser wird

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Jägermonkey-Turbo, neues Aussehen und Grafikkarten-Beschleunigung – wir verraten im Detail, wie Mozilla es schafft, Firefox-Abtrünnige zurückzuholen.
Um die Funktion von Jägermonkey, alias Jaegermonkey, zu verstehen, werfen wir einen Blick zurück auf Firefox 3.5. Ab dieser Version beschleunigt Mozilla die bestehende Javascript-Engine Spidermonkey mit dem neuen Tracemonkey.
Javascript-Compiler übersetzen normalerweise Methoden genannte objektorientierte Code-Einheiten in die Zielsprache – eine nach der anderen. Bei Spidermonkey geht vor allem dann viel Zeit verloren, wenn der Interpreter jedes Mal den Code-Typ herausfinden muss, um dann den passenden Schritt einzuleiten (links im Bild, orange). Tracemonkey geht deshalb anders vor und sucht, vereinfacht gesagt, bereits vorab per Interpreter nach Typ-gleichen Code-Bausteinen. Die Funde werden dann zum Kompilieren in „Traces“ gegliedert (Englisch für „Spuren“). Das spart viel Zeit (ganz rechts im Bild).

Tracing lohnt sich aber nicht, wenn:


  • Programme zu viele Pfade haben. Da die Analyse zuviel Speicher benötigen würde, stoppt Tracemonkey nach einer bestimmten Pfad-Zahl und übergibt an Spidermonkey.
  • die Code-Typen zu bunt zusammengewürfelt sind. Ähnlich wie bei zu vielen Pfaden steht der Sortieraufwand dann nicht mehr im Verhältnis zum Nutzen.
  • die Typisierung durch Codeschnipsel erschwert wird, die zu viele Möglichkeiten offen lassen.
Die Mozilla-Entwickler vergleichen Tracemonkey deshalb mit einem Raketentriebwerk: Es sei zwar sehr schnell, kann aber nicht die ganze Zeit laufen. Weil die Tracemonkey-Schübe kürzer als erwartet ausfallen, fällt Firefox insgesamt gesehen in Benchmarks so weit zurück - an dieser Stelle kommt Jägermonkey ins Spiel.
Das neue Jägermonkey schraubt an der Engine-Basis – dem Motor, der einspringt, wenn der Raketenbetrieb ausfällt. So verzichtet Mozilla für Jägermonkey bewusst auf den in Tracemonkey verwendeten Compiler Nanojit. Stattdessen greifen die Jägermonkey-Entwickler zu Nitro. Nitro ist in C++ geschriebene Open-Source-Software von Apple. Erste Tests mit Jägermonkey beschleunigten den Browser um 18% dank Nitro. Tracemonkey ist aber keinesfalls gestorben, sondern in Jägermonkey integriert.
Grafikkarte beschleunigt den neuen Firefox

Als weitere Neuerung fügt Mozilla Hardwarebeschleunigung hinzu – ganz ohne Plugins unterstützt nun die Grafikkarte das Laden von 3D-Grafiken. Auf Windows-Rechnern (ab XP) funktioniert das über die DirectX-Schnittstelle, bei Mac OS X über das plattformunabhängige OpenGL. Webentwickler können 3D-Grafiken mit dem auf ObenGL basierenden WebGL erstellen. WebGL benötigt dringend eine OpenGL-fähige Grafikkarte. An der Linux-Unterstützung wird bei Mozilla derzeit noch geschraubt.
Aber nicht jede Grafikkarte wird von Firefox 4 unterstützt. Über die aktuelle Betaversion des Browsers finden Sie heraus, ob Ihre Grafikkarte dabei ist: Tippen Sie „about:support“ in die Adresszeile der Firefox-4-Beta. Steht hinter „GPU Accelerated Windows“ ein „1/1“ wird die Karte unterstützt. Bei „0/1“ haben Sie Pech gehabt. Die Firefox-Entwickler versprechen, die Grafikkartenunterstützung auszubauen – speziell Intel-Karten stünden derzeit hoch oben auf der Liste.
Auf
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können Sie Ihren Browser einem Hardwarebeschleunigungs-Stress-Test unterziehen. Das Ergebnis erhalten Sie in FPS – also Frames Per Second. FPS geben die Bildfrequenz an: Wieviele Einzelbilder laufen pro Sekunde? Fernseh- und Kino-Bilder laufen mit 24 FPS, liegt Ihr Wert deutlich darunter, ruckelt die Darstellung.

Neuer Look für Firefox 4

Doch nicht nur unter der Haube tut sich etwas. Die neue Kopf-Leiste ist schlanker als zuvor. So sind beispielsweise die Seiten-Tabs bei Firefox 4 – der Screenshot vergleicht die aktuelle Beta mit 3.6.12 – übersichtlicher. Es lässt sich schneller erkennen, welcher Tab gerade aktiv ist.
Wer eine bereits geöffnete Webadresse im neuen Tab eintippt, kann per „Wechseln zum Tab“ blitzschnell zum relevanten Tab springen. Dabei geht kein neuer Tab auf, was der Übersicht sehr dienlich ist. Weitere Neuerung: App Tabs sind die Icons häufig besuchter Webseiten, die Sie in Firefox 3.6.12 noch unter der Adressleiste anbringen können. Ab Version 4 landen diese Tabs links neben der Adressleiste. Dadurch schrumpft die Adress-Zeile, die Webseite erhält aber mehr Platz.
Der neue Firefox-Button oben links ist die wohl auffälligste Neuerung des Mozilla-Browsers. Er vereint die alten Menüpunkte „Datei“, „Bearbeiten“, „Ansicht“, „Chronik“, „Lesezeichen“, „Extras“ und „Hilfe“, ordnet sie aber gleichzeitig neu aufgeräumt an. So ist beispielsweise die Private-Browsing-Funktion deutlich schneller zu erreichen. Das Design erinnert dabei stark an Opera.
 
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