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'Waffenstillstand': deutscher Polit- Thriller über den Irakkrieg

Skyline01

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'Waffenstillstand': deutscher Polit- Thriller über den Irakkrieg

Der erste deutsche Kinofilm zum Thema Krieg im Irak brachte dem Regisseur Lancelot von Naso bereits mehrere internationale Auszeichnungen ein.
Irak, April 2004: Konsterniert schaut der erfahrene Kameramann (Hannes Jaenicke) den jungen Fernsehjournalisten (Max von Pufendorf) an, der für eine exklusive Story sogar bereit zu sein scheint, sein Leben aufs Spiel zu setzen.


Der ambitionierte Reporter will eine Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation (Thekla Reuten) und einen Arzt (Matthias Habich) während eines 24-stündigen Waffenstillstands nach Falludscha begleiten, die dringend benötigte medizinische Hilfsgüter in das Kriegsgebiet bringen.
In seinem spannungsgeladenen Spielfilmdebüt "Waffenstillstand" schickt der deutsche Autor und Regisseur Lancelot von Naso seine Protagonisten in ein abenteuerliches Himmelfahrtskommando, das den Krieg hautnah aus der Sicht von Helfern und Journalisten schildert: radikal, riskant, realistisch.
Dieser pulsierende Polit-Thriller brachte dem deutschen Nachwuchstalent auf internationalen Filmfestivals diverse Auszeichnungen ein, darunter den Förderpreis Deutscher Film bei den 43. Hofer Filmtagen. Die Inspiration zu diesem Spielfilmprojekt lieferte ihm ein Zeitungsartikel über eine 27-jährige Frau, die im Irak während eines Waffenstillstands auf eigene Faust einen Hilfstransport organisiert hatte. "Das hat mich völlig fasziniert", erklärt von Naso, "denn meistens erfahren wir nur etwas über diese Menschen, wenn sie entführt oder geköpft werden". Der Filmemacher war fast ein halbes Jahr lang mit den Recherchen beschäftigt, bevor er mit seinen Co-Autoren Kai Uwe Hasenheit und Collin McMahon das Drehbuch entwickelte.

Fahrende Zielscheibe
In einem voll beladenen Kleintransporter begibt sich die kleine Gruppe auf eine gewagte Odyssee von Bagdad nach Falludscha. Ihr irakischer Fahrer (Husam Chadat) chauffiert den Wagen, der hier zwischen den Fronten eine fahrende Zielscheibe abgibt, durch eine vom Krieg völlig zerstörte Landschaft. Auch innerhalb dieser Zweckgemeinschaft steigt in der bedrückenden Enge des Fahrzeugs der Stresslevel. Die grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten der unterschiedlichen Idealisten münden zunehmend in Streit, Unverständnis und Misstrauen. Trotz ihrer brodelnden Emotionen müssen sie als Team zusammenhalten, um in diesen umkämpften Gebieten überhaupt eine Überlebenschance zu besitzen.
Produziert wurde dieses ungewöhnliche Spielfilmprojekt in deutsch- schweizerischer Kooproduktion von Florian Deyle und Martin Richter von der Münchener Drife Filmproduktion ("Shoppen"), Dario Suter, Christoph Daniel und Mark Schmidheiny von der Züricher DCM Mitte Productions sowie Klaus Dohle von der Erfttal Film- und Fernsehproduktion. "Da wir kein Geld hatten, um Häuser einzureißen oder Sets aufzubauen", berichtet der Regisseur, "sind wir monatelang durch Marokko gefahren und haben uns jede Ruine angeschaut."

Dauerregen in der Wüste
Die Dreharbeiten waren dort von Pleiten, Pech und Pannen geprägt. Zunächst wurde das Filmteam in der Wüste von einem mehrwöchigen Dauerregen überrascht, dann schnappten Paul Greengrass und Matt Damon der Low-Budget-Produktion sämtliche Motive weg. Obendrein erlitt von Naso an dem einzigen Sonnentag eine Lebensmittelvergiftung und konnte nur von einer Liege aus Regie führen. Hinzu kamen diverse Negativschäden, die am Ende weitere Drehtage erforderten.
Mit "Waffenstillstand" präsentiert von Naso ein erstaunliches Erstlingswerk, das durch ein intelligent ausgearbeitetes Drehbuch mit dramaturgisch geschickten Wendungen, klassisch inszeniertem Suspense-Aufbau und überzeugenden Darstellern besticht. In diesem psychologischen Kammerspiel hält der Regisseur seine Protagonisten atemlos in brisanten Situationen gefangen und fordert sie immer mehr dazu heraus, an ihre Grenzen zu gehen.
Nervlich gerädert stranden sie psychisch wie physisch in einer Sackgasse, in der ihre Mission, andere Leben retten zu wollen, sich für sie selbst zu einem verzweifelten Überlebenskampf entwickelt. "Nachrichtensendungen zeigen meistens die Toten", resümiert von Naso. "Ein Spielfilm kann die Menschen zeigen, die übrig bleiben."
"Waffenstillstand" kommt am 1. April in die deutschen Kinos.


Quelle : klamm.de
 
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