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PC & Internet Von Snowden verwendeter E-Mail-Dienst Lavabit zum Schließen gezwungen


Lavabit, der E-Mail-Dienst, den Edward Snowden nutzte, muss auf Druck der Behörden hin schließen. Diese Vermutung drängt sich auf, wenn man die Erklärung des Besitzers des Dienstes, Ladar Levison, liest, in der er unter anderem zum Ausdruck bringt, dass er trotz Antragstellung die Gründe für das Aufgeben von Lavabit nicht nennen darf. Man will jedoch Berufung gegen die Anweisung einlegen.

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Lavabit, der verschlüsselte E-Mail-Dienst, den Edward Snowden verwendete, schließt offenbar auf Druck der Behörden hin. Der 2004 in Reaktion auf Gmail gegründete Dienst umfasst etwa 350.000 Accounts, auf die man „ausschließlich mit dem jeweiligen Passwort“ zugreifen kann. Angeblich hat Snowden Lavabit für seine Korrespondenz vom Moskauer Flughafen aus genutzt. Es kann nur vermutet werden, dass die Behörden den Betreiber unter Druck setzen, den Dienst einzustellen, denn über den genauen Grund für die Abschaltung darf Ladar Levison (Besitzer von Lavabit) nicht sprechen.

Wie Levison auf der Webseite von Lavabit mitteilt, sei er zu einer schwierigen Entscheidung gezwungen worden, nämlich entweder ein Komplize bei Verbrechen gegen die amerikanische Bevölkerung zu werden, oder durch die Aufgabe von Lavabit die in zehn Jahren geleistete harte Arbeit hinter sich zu lassen. Nach gründlicher Überlegung habe er beschlossen, den Dienst zu schließen. „Ich wünschte, ich könnte die Ereignisse, die mich zu meiner Entscheidung veranlasst haben, erlaubterweise mit euch teilen. Ich kann es nicht.“ Es sei ein Recht der Nutzer, zu wissen, was vorgehe, und die erste Revision solle ihm Redefreiheit in derartigen Situationen gewähren. Die Gesetzeslage sei jedoch eine andere; mit der derzeitigen Lage könne Levison seine Erfahrungen der letzten sechs Wochen nicht mitteilen, obwohl er zweimal einen entsprechenden Antrag gestellt habe. Man habe vor, in Berufung zu gehen, um einen Weiterbestand von Lavabit zu erreichen.

Levisons Schlusssatz lässt kaum noch Zweifel an der Tatsache zu, dass ihn die US-Behörden aufgrund des Dienstes an Edward Snowden stark unter Druck setzen und er deshalb sein Unternehmen aufgibt: Levison spricht davon, er empfehle aufgrund der aktuellen Angelegenheit allen Menschen entschieden, ihre privaten Daten keinem Unternehmen anzuvertrauen, das physikalisch an die Vereinigten Staaten gebunden ist.

Es ist tragisch, dass gerade ein E-Mail-Dienst wie Lavabit, welcher „größtmöglichen Datenschutz gewährleisten“ sollte, nun im Zuge der NSA-Affäre und der Enthüllungen darüber geschlossen werden muss. Das zeigt einerseits, wie rigoros die USA bei allem, was mit Snowden zu tun hat, durchgreifen – das wohl wichtigste Argument dafür, dass man es ihnen verwehrt, dem Whistleblower den Prozess zu machen. Auf der anderen Seite nimmt man in Kauf, den Nutzern gerade in einer Zeit, in der sich die Angst vor Überwachung unter der Bevölkerung breit macht, eine weitere Möglichkeit der sicheren Kommunikation zu nehmen – wenngleich es nicht offengelegt werden darf, lässt es doch Rückschlüsse auf die Prioritäten der US-Regierung zu.

Quelle: Gulli
 
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