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Off Topic US-Hacker muss für 20 Jahre ins Gefängnis - Mega-Kreditkartenbetrug

Hacker wandert in den Knast

Im Zusammenhang mit einem der größten Kreditkartenbetrugsfälle in der US-Geschichte ist ein Computer-Hacker am Donnerstag in Boston (Massachusetts) zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der 28 Jahre alte Albert Gonzalez hatte zugegeben, in die Computersysteme führender US-Online-Händler eingedrungen zu sein und Millionen von Kartendaten gestohlen zu haben. Wie die Zeitung "Boston Globe" weiter berichtete, blieb die zuständige US- Bezirksrichterin mit ihrem Strafmaß noch hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft von 25 Jahren zurück.

Dennoch handele es sich um eine der höchsten jemals in den USA wegen Computerkriminalität verhängten Strafen. Besonders pikant: Gonzales hatte nach einer früheren Verhaftung wegen Datendiebstahls 2003 für den US- Geheimdienst Secret Service als Informant gearbeitet.

Quelle: magnus.de
 
Der Riesenbetrug des Hackers Albert Gonzalez

Der Riesenbetrug des Hackers Albert Gonzalez

Er muss eine der bislang härtesten Strafen für Hacker-Kriminalität verbüßen: Der 28-jährige Albert Gonzalez, der die Daten von 130 Millionen Kreditkarten abfischte. Damit endet vorerst die schillernde kriminelle Karriere eines überaus talentierten Computer-Freaks, der auch für den Geheimdienst arbeitete.

Albert war acht Jahre alt, Messdiener in einer Lutheranischen Kirche im Südwesten von Miami und so richtig sauer: Der Computer, den ihm der Vater kurz zuvor geschenkt hatte, war von einem Virus befallen. Albert, den Bekannte von damals als "netten" und "intelligenten" Buben beschreiben, aber auch als Einzelgänger, begann zu forschen, wie derartige Schadprogramme funktionieren. Hardware, Software und Internet wurden das bestimmende Thema im Leben des Sohnes eines in den 70er Jahren mit einem Floß aus Kuba geflüchteten Gartenarbeiters. Der Junge saß täglich viele Stunden vor dem Bildschirm, mit seinen Freunden auf der Straße spielte er kaum noch. So begann vor 20 Jahren die schillernde Karriere des Computer-Kriminellen Albert Gonzalez, der mit einer Bande von Hackern die Daten von 130 Millionen Kreditkarten-Besitzern stahl. Dafür wurde der vorübergehende Undercover-Mitarbeiter des Geheimdienstes Secret Service jetzt von einem Bundesgericht in Boston/Massachusetts zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Die amerikanischen Richter verhängten damit eine der bislang härtesten Strafen für Hacker-Kriminalität. Sie wollten ein politisches Signal setzen. "Das Justizministerium wird Computer-Hackern nicht gestatten, Kunden ihrer Privatsphäre zu berauben und das öffentliche Vertrauen in die Sicherheit des Marktes zu untergraben", sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Lanny A. Breuer. Selbst die "ausgeklügeltsten Hacker-Ringe können enttarnt und unschädlich gemacht werden, wie unsere Staatsanwälte und Agenten in diesem Fall demonstriert haben". Gonzalez hatte im Herbst zugegeben, mit einer international operierenden Bande seit Oktober 2006 in die Datennetze führender amerikanischer Online-Händler eingedrungen, die Kartennummern abgefischt und verkauft zu haben. Das Schuldgeständnis für den offenkundig umfangreichsten Datenbetrug in der Geschichte der Vereinigten Staaten begrenzte das Strafmaß für Gonzalez damit auf 15 bis 25 Jahren. Ohne diese Absprache mit der Staatsanwaltschaft hätte das Gericht sogar eine lebenslängliche Haft verhängen können.

Wegen eines Hacker-Angriffs auf das Intranet einer Restaurantkette in New Jersey muss sich der 28-Jährige nun noch einem weiteren Prozess stellen. Auch dafür drohen ihm 20 Jahre Gefängnis, die aber entsprechend einer Einigung zwischen Anklage und Verteidigung gleichzeitig mit der Bostoner Haft verbüßt werden sollen. Zusätzlich warten Geldstrafen in Höhe von rund 500.000 Dollar auf Gonzalez.


Wardriving im Wohngebiet

Eine der von seiner Hacker-Bande genutzten Techniken bestand im "Wardriving" - die Täter fuhren, den Laptop auf dem Schoß, durch Wohngebiete und spürten Signale von unverschlüsselten drahtlosen Internet-Anschlüssen auf. In diesen Computern installierten sie Schnüffelprogramme, die Kreditkartennummern und andere vertrauliche Informationen ausspähten. In anderen Fällen hackten sich Gonzalez und zwei Mittäter, die aus Lettland und der Ukraine operierten, in die Netzwerke von Handelsketten ein und platzierten dort eine schädigende "malware", die ihnen Zugang in die Computer verschaffte. Auch in diesen Fällen stahlen sie Kreditkarten-Informationen in großer Zahl.

Der talentierte Computer-Freak Gonzalez geriet erstmals 1998 ins Visier des FBI. Er wurde verdächtigt, sich über die Bibliothek seiner High School in Rechner der indischen Regierung gehackt und dort Beleidigungen hinterlassen zu haben. Der Junge, der nicht zur Universität ging, bekam später außerdem Ärger wegen Marijuhana-Besitzes. 1999 fand er als IT-Experte einen Job bei einer Firma in New Jersey. 2003 wurde Gonzalez wegen Hacker-Tätigkeiten verhaftet. Aber anstelle einer Strafe wurde er vom Secret Service angeworben, um mit seinem Wissen andere Hacker zu enttarnen. Inzwischen glauben die Ermittler, dass Gonzalez dabei ein Doppelspiel betrieb und einige Hacker vor ihrer Verhaftung warnte.

"Reich werden oder sterben", so beschrieb Gonzalez einmal martialisch sein Lebensziel. Als er im Mai 2008 in einem Luxushotel in Miami Beach verhaftet wurde, in dem er sich mit seiner Freundin eingemietet hatte, schien er der ersten Alternative nahe. Die Ermittler fanden bei dem Meister-Hacker neben einer Pistole 22.000 Dollar in bar und stellten ein Vermögen von 1,1 Millionen Dollar, einen Diamantring von Tiffany's sowie einen 3-er BMW sicher. Sterben wird Gonzalez zunächst nicht. Aber mit dem Reichtum ist wohl auch Schluss.

Quelle: welt.de
 
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