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unicable Grundsätzliches

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u040201

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Unicable ist ein verfahren zur verteilung von satellitensignalen an mehrere teilnehmer über ein kabel (stammleitung).
Es unterscheidet sich von der konventionellen sternverteilung dadurch, dass nicht für jeden teilnehmer/anschluss ein eigenes kabel benötigt wird und dennoch das komplette programmangebot eines oder von 2satelliten zur verfügung steht. Es wird daher gerne bei bestehender baumverkabelung genutzt.
Unicable sollte nicht mit einkabelanlagen verwechselt werden, bei denen nur eine begrenzte anzahl von transpondern in andere frequenzbereiche umgesetzt wird. Diese kommen ohne zusätzliche receiver aus,z.b. hotel tv.
Das verfahren ist durch das protokoll EN 50494standardisiert.
Jeder anschluss erhält eine eigene (träger)-frequenz auf die das gewünschte satellitensignal aufmoduliert wird.
die einfachste unicable-lösung versorgt über ein twin lnb und einen minirouter (z.B von technisat) 2 anschlüsse über ein kabel.
4 anschlüsse können über ein unicable-lnb (z.B inverto) über ein kabel versorgt werden.
Für 8 anschlüsse wird ein quattro-lnb und ein unicable multischalter benötigt. (von kreiling gibt es auch quadtaugliche unicable ms)
Sollen mehr als 8 anschlüsse versorgt werden, muss der multischalter kaskadierbar sein.
Mit diesem standard können z.zt signale von 2 satellitenpositionenv erteilt werden.
Wichtig ist, dass die anzuschlißenden receiver unicablefähig sind.
Siehe auch hier:
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(THX mattmasch)
Die firma jultec hat ein verfahren entwickelt bei dem signale von bis zu 64 sat-positionen an bis zu 32 anschlüsse über eine stammleitungverteilt werden.
Dieser standard ist EN50607.
"JESS wurde bereits im Jahr 2011 demonstriert und publiziert und ist
inzwischen in eine vielzahl von empfangsgeräten implementiert, selbst in
geräte von pay-tv-Anbietern sogar im ausland. Aufgrund der europanorm sollte davon
ausgegangen werden können, dass jedes modernere empfangsgerät bereits
JESS implementiert hat." (Quelle:
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)
Die häufigsten fehlerquellen beim betrieb einer solchen anlage liegen in der konfiguration der receiver, wenn die zugewiesenen frequenzen nicht eingehalten werden. Es ist deshalb immer (insbesondere in mehrfamilienhäuser) der einsatz programmierbarer anschlussdosen zu empfehlen. Auch sollte beachtet werden, dass die dosen mit der größten entfernung zum multischalter die niedrigsten frequenzen zugewiesen bekommen.
Edit
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ursprünglichen Multischalter waren nötig, um mehr als einen Receiver an einer Antenne betreiben zu können. Hintergrund ist die Tatsache, dass das komplette Programmangebot eines Satelliten nicht auf ein Kabel "passt".

Deshalb teilt man den gesamten Bereich in Hochband und Tiefband auf. Zusätzlich unterscheidet man noch nach der Polarisation Horizontal und Vertikal, d.h. vereinfacht gesagt, die ankommenden Wellen schwingen von rechts nach links bzw. von oben nach unten. Die beiden Polarisationsebenen beeinflussen sich (theoretisch) gegenseitig nicht. Da ein Satellit und auch die Rakete, die ihn befördert, nicht gerade Fälle für die Portokasse sind, nutzt man die unterschiedlichen Ebenen, um die Sender dichter packen zu können.

In der Praxis bedeutet dass, der Receiver muss jeweils das passende Band vom LNB bzw. Multischalter anfordern. Wird nun mehr als ein Receiver an einem Kabel betrieben, so muss es zwangsläufig zu einem Konflikt kommen, wenn die Receiver jeweils ein anderes Band anfordern. Die Anlage würde nicht mehr funktionieren.

Mit dem Aufkommen der Satellitentechnik bestand aber die Notwendigkeit, doch über die bestehende Verkabelung, die nicht ohne enormen Aufwand geändert werden konnte, Satellitensignale zu übertragen.

Die Lösung bestand nun darin, nicht mehr ein komplettes Band an den Receiver zu liefern, sondern nur noch eine einzige Freqenz. Der "Multischalter" muss aber jetzt nicht nur das passende Band liefern, sondern ein konkretes Programm, das auf diese Freqenz umgesetzt wird.

Nun ist es möglich, dass doch mehrere Receiver an einem Kabel betrieben werden können. Sie beeinflussen sich gegenseitig nicht, denn sie arbeiten auf verschiedenen Freqenzen und korrespondieren über verschiedene Kanalnummern.

Ursprünglich als Notlösung konzipiert, hat sich dieses Verfahren, das als "Unicable" bekannt geworden ist, weitgehend durchgesetzt.

Die Bedienung ist für den Anwender denkbar einfach: der Receiver wird angeschlossen und auf Unicable eingestellt. Dann ist noch die zugeordnete Freqenz und Kanalnummer einzustellen - fertig.

Twin Receiver benötigen zwei Kanäle, Receiver mit FBC entsprechend mehr.

Das Protokoll (EN 50494 und, neuer, EN 50607) erlaubt es, jedes beliebige Programm zu wählen, wobei aus allen angeschlossen Satelliten ausgewählt werden kann.

Bei der Installation ist auch nichts Besonderes zu beachten - im Gegenteil. Der Router wird angeschlossen wie ein normaler Multischalter.

Eine Besonderheit besteht allerdings: Es besteht die Möglichkeit, Breitband LNBs zu verwenden. Die unterscheiden nicht mehr nach Hoch- und Tiefband. Sie werden folglich auch nur mit zwei Kabeln angeschlossen (Horizontal und Vertikal)

Die nunmehr freien Anschlüsse können für ein weiteres LNB verwendet werden, d.h. ein Router für einen Satellit kann zwei Satelliten empfangen, einer für zwei vier und einer für vier acht.

Eine weitere Besonderheit besteht in der Topologie der Verteilung. Die ursprüngliche Intention, mehrere Receiver an einem Kabel zu betreiben, kann auch weiterhin angewendet werden. Man kann wahlweise sternförmig oder baumförmig installieren und es ist auch jede Mischform möglich, je nachdem, wie es seitens der baulichen Gegebenheiten am besten passt.

Ich hoffe, das Prinzip ist jetzt noch einmal klar geworden und auch für Nichtfachleute einigermaßen verständlich.
 
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