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Tele Columbus/Primacom: "CI Plus hat unabsehbare Folgen"

07.05.09 Tele Columbus/Primacom: "CI Plus hat unabsehbare Folgen"

Leipzig - Grundsätzlich wollen Tele Columbus und Primacom CI Plus unterstützen. Jedoch hat der CI-Nachfolgestandard auch Folgen, die bislang nicht abgesehen werden können, sagte Hannes Lindhuber, Pressesprecher der Tele-Columbus-Gruppe und der Primacom AG, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN im Interview.
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Bereits im Juli sollen erste
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, die CI Plus unterstützen, auf den Markt kommen. Doch "die Öffnung durch CI Plus hat unabsehbare Folgen für die Betreuung einer immensen Anzahl von Receivern und TV-Geräten, die durch den Netzbetreiber weder geprüft, noch abgenommen werden können", so Hannes Lindhuber im DF-Interview. Somit sei nicht gesichert, dass CI Plus tatsächlich den gewünschten Komfort-Gewinn für Kunden in integrierten Netzen erzielen werde.
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Lindhuber, Fernsehhersteller wie Sony haben bereits erste CI-Plus-Flachbildschirme präsentiert und auch einige Modulhersteller sind CI-Plus-zertifiziert. Unterstützen Sie CI Plus oder welche Fragen zu dem CI-Nachfolger müssen aus Ihrer Sicht noch geklärt werden?

Hannes Lindhuber: Grundsätzlich unterstützen wir den neuen Standard CI Plus. Von der Geräteindustrie wird CI Plus stark befürwortet, um einen möglichst offenen Markt für Verschlüsselungstechnologien zu gestalten. Die Anschlussanbieter haben in der Vergangenheit eine Lösung favorisiert, bei der sie durch Integration des in den Kabelnetzen angewendeten CA-Systems Endgeräte bei verschiedenen ausgewählten Herstellern zertifizieren konnten, um den Kunden damit auch eine Servicesicherheit in dem etwas komplexeren digitalen Umfeld bieten zu können.

Die Öffnung durch CI Plus hat unabsehbare Folgen für die Betreuung einer immensen Anzahl von Receivern und TV-Geräten, die durch den Netzbetreiber weder geprüft, noch abgenommen werden können. Somit ist nicht gesichert, dass CI Plus tatsächlich den gewünschten Komfort-Gewinn für Kunden in integrierten Netzen erzielen wird. Es ist daher wichtig, den Sinn und Erfolg von CI Plus in den unterschiedlichen Infrastrukturumgebungen Satellit, Kabel und künftig wohl auch DVB-T zu prüfen und abzugrenzen.

Es ist weiterhin nicht geklärt, wer die Integrationskosten für die CA-Module der verschiedenen CA-Systeme zu tragen hat. Weder Kabelnetzbetreiber, noch Plattformbetreiber sind gleichzeitig Hersteller von CA-Modulen. Es profitieren nur die Hersteller von TV-Geräten und netzunspezifischen Receivern. Die Kosten können daher auch nur von diesen Marktteilnehmern getragen und nicht den Netzbetreibern zusätzlich auferlegt werden.

DF:
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mit CI-Schnittstelle wurden aus Gründen des mangelnden Kopier- und Jugendschutzes nicht von Ihnen als Empfangsgeräte akzeptiert. Werden Sie CI-Plus-fähige Fernseher als Empfangsgeräte in Ihren Kabelnetzen akzeptieren oder wollen Sie zunächst abwarten, ob der Verbraucher CI-Plus-Module und -Fernseher kauft?

Lindhuber: Wir werden grundsätzlich alle Empfangsgeräte unterstützen, die den Sicherheitskriterien unserer CA-Systeme entsprechen. Die Verpflichtungen, die wir gegenüber den Herstellen von CA-Systemen eingehen müssen, sind dabei selbstverständlich bindend.

DF: Die Receiverhersteller halten sich in Sachen CI Plus etwas zurück. Haben Sie dennoch die Absicht, Ihren Kunden subventionierte CI-Plus-Receiver anzubieten oder werden Sie weiterhin die üblichen Set-Top-Boxen an Ihre Kunden ausgeben?

Lindhuber: Solange keine multiplen CA-Systeme in unseren geschlossenen Netzen durch Programmveranstalter und Plattformbetreiber genutzt werden, besteht kein großer Bedarf an Receivern mit CI-Plus-Schnittstellen. Darüber hinaus arbeiten die CA-Lieferanten bereits heute an downloadfähigen Lösungen für die jeweiligen Netzumgebungen der digitalen Plattformen.

DF: Hoffen Sie darauf, dass durch CI Plus ein breiter Kaufmarkt für digitale Empfangsgeräte, Receiver, wie Fernseher entsteht?

Lindhuber: Es ist durchaus denkbar, dass für TV-Geräte mit integrierten Zusatzdiensten wie Ethernet-Anschlüssen oder On-Demand-Diensten im Satelliten-Bereich wie auch im Kabel ein Kaufmarkt für den Einzelhandel entstehen kann. Diesen Kaufmarkt gibt es ja auch schon heute - allerdings vornehmlich im hochpreisigen Segment. Es wird sich zeigen, ob die Tendenz zur Integration solcher Dienste in das
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mit der Komplexität der Anwendungen zunehmen oder durch die technologischen Innovationen überholt wird.

In diesem Fall wären Receiver eher geeignet, auch unter Nutzung von CI Plus die Konvergenz der Medienlandschaft zu unterstützen. Ein reiner Kaufmarkt allerdings lebt von einer nachhaltigen Standardisierung der technischen Lösungen, die in dieser Form durch CI Plus nicht erreicht wird. Hier sind noch flexiblere Lösungen wie beispielsweise downloadfähige CA-Systeme erforderlich.

DF: Im Juli soll laut einer Roadmap der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (GFU) der Marktstart für CI-Plus-Produkte erfolgen. Kann dann jemand, der an Ihrer Hotline anruft und ein CI-Plus-Modul samt CI-Plus-Fernseher besitzt, einen Vertrag für
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abschließen oder ab wann wird dies für den Kunden möglich sein?

Lindhuber: Wenn der Kunde ein durch die Anbieter akzeptiertes CA-Modul nutzt, wird es sicherlich möglich sein, darüber digitale Angebote von
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und Primacom freizuschalten. Wichtig ist dabei natürlich, dass beispielsweise die einflussreichen US-Filmstudios ihre Inhalte für CI-Plus-CA-Module freigeben, was sie bisher allerdings abgelehnt haben.

DF: Können die bisherigen Smartcards, die Sie Ihren Kunden gegeben haben, in CI-Plus-Produkten genutzt werden oder müssten die Karten ausgetauscht werden?

Lindhuber: Wir sind gegenwärtig mit unseren CA-Dienstleistern bei der technischen Prüfung, wie die Freischaltung über Smartcards im CI-Plus Umfeld vollzogen werden kann und sind zuversichtlich, eine kundenfreundliche Lösung bereitstellen zu können.

Q: digi tv
 
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