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Taiwanische Polizei geht gegen Handel mit CPU-Entwicklermustern vor

Anderl

MFC
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Taiwanische Polizei geht gegen Handel mit CPU-Entwicklermustern vor

Das Criminal Investigation Bureau (CIB) der taiwanischen Polizei hat vier Männer aus Taipei und der Provinz Taoyuan festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, zum Teil seit 1998 illegal CPU-Entwicklermuster von Intel bei eBay verkauft zu haben. Laut einer chinesischen Mitteilung der Behörde drohen den Personen bis zu fünf Jahre Haft. Der illegale Handel mit den Prozessoren sei sehr lukrativ, obwohl sie teilweise billiger verkauft worden seien als die späteren Serienprodukte. Schon vor der Markteinführung von AMD- oder Intel-Prozessoren tauchen manchmal Benchmark-Ergebnisse dieser CPUs in Webforen auf, beispielsweise auf Coolaler.com. Zum Teil wurden die dafür nötigen Messungen dann mit Entwicklermustern (Engineering Samples/ES) der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Diese liefern die CPU-Hersteller schon lange vor dem jeweils geplanten Vorstellungstermin an OEMs und ODMs, die sie zur Entwicklung und für Tests neuer Desktop-PCs, Server oder Notebooks benötigen.
ES-CPUs sind aber keine Handelsware, sondern werden von den jeweiligen Herstellern strenggenommen nur verliehen, und zwar unter umfassenden Auflagen, insbesondere in Bezug auf die Geheimhaltung. In Vereinbarungen (Non-Disclosure Agreements/NDAs) mit den Herstellern müssen sich Empfänger von ES-CPUs beispielsweise verpflichten, nicht oder erst nach einem bestimmten "Embargo"-Termin über diese Produkte zu berichten und sie nach Gebrauch zurückzuliefern oder auch zu vernichten.
Wie das Beispiel des abgebildeten Core i7-965 zeigt, sind ES-Prozessoren deutlich als "vertraulich" (Confidential) gekennzeichnet und tragen oft noch keine endgültigen Produktnamen, sondern bloß Typennummern. Bei Intel fangen die SSpec-Codes für ES-CPUs mit dem Buchstaben Q an, in diesem Beispiel "Q1CK". Entwicklermuster halten nicht unbedingt alle später im Datenblatt dokumentierten Parameter ein, weil es sich eben nicht um Serienprodukte handelt. Manche ES-Prozessoren sind unter Übertaktern begehrt, weil sie keine Multiplikator-Sperren für die Taktfrequenz besitzen. Solche Exemplare können hohe Preise bei Online-Auktionen erzielen. Bei eBay lassen sich nach wie vor viele ES-Prozessoren ersteigern.


Quelle: heise
 
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