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Streit zwischen Red Bull und Mercedes - Wer ist effizienter

rooperde

Elite Lord
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Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und Red-Bull-Berater Helmut Marko im Wettstreit um Effizienz: Wer kann mit weniger Geld in der Formel 1 mehr erreichen?

Seit der zurückliegenden Wirtschaftskrise soll auch in der Formel 1 kräftig gespart werden. Zwar konnte sich der frühere FIA-Präsident Max Mosley mit seinem Plan zur Einführung einer Budget-Obergrenze nicht durchsetzen, aber immerhin vereinbarten die Teams einen Plan zur Kostensenkung. Stufenweise werden so die Ausgaben für Entwicklung, Personal und Einsätze nach einem bestimmten Schlüssel heruntergefahren.

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Das sogenannte Resource-Restriction-Agreement (RRA) ist für Außenstehende nur schwierig zu durchschauen, und offenbar haben auch die Teams selbst nicht den kompletten Überblick. Es gab mehrfach gegenseitige Verdächtigungen und Vorbehalte. . Ende 2010 warf man beispielsweise Red Bull vor, das maximale Budget überschritten zu haben. Ein Bruch des RRA konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.

Mit eingeschränkten Mitteln das Optimale erreichen - darum geht es in der modernen Formel 1. Nicht zu vernachlässigen ist dabei, dass das Wort Effizienz in der Öffentlichkeit gerade sehr gern gehört und genutzt wird. Aus diesem Grund ist bezüglich der Budgets und Möglichkeiten ein Streitgespräch zwischen Mercedes und Red Bull entbrannt, das Norbert Haug und Helmut Marko in der 'Auto Bild Motorsport' austrugen.

"Ich denke nicht, dass das Red-Bull-Team auch nur in einer Hinsicht ein Defizit hat - was Ausrüstung, Personal oder Budget angeht", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Die Aussage, dass das kleine Team die großen Werke schlägt, passt so nicht. Es ist eher anders herum." Mercedes habe nach der Übernahme des Brawn-Teams (vormals Honda-Werksteam) gesund schrumpfen müssen.

"Wir hatten Grundkonditionen zu erfüllen, um in der Formel 1 bleiben zu können", sagt Haug. Dennoch erklärt der Schwabe, dass er höchsten Respekt vor den Leistngen der schnellen Konkurrenz habe. "Es in sechs Jahren bis zum WM-Titel zu schaffen, da ziehe ich gerne voller Respekt den Hut. Mit gutem Budget hat man bei Red Bull sehr gute Arbeit geleistet."

"Ich muss da widersprechen", kontert Marko, dem die Wortwahl ein Dorn im Auge ist. Ein "gutes Budget" klingt für den Österreicher nach viel Geld - zu viel. "Wir sind budgetmäßig sicher nicht unter den ersten Dreien", sagt Marko. "Wenn Norbert meint, er hat ein kosteneffizientes Team, kann ich sagen: Wir haben ein noch kosteneffizienteres Team."

Die Zahlen, die im Winter bezüglich der Red-Bull-Ausgaben 2009 in der Öffentlichkeit genannt wurden, seien schlichtweg falsch. Diese seien durch eine Addition der Budgets von Red-Bull-Team und Red-Bull-Technologies zustandegekommen, man müsse diese Zahlen aber getrennt betrachten. "Dazu kommt, dass wir die Motoren kaufen müssen", sagt Marko.

"Das ist ein gewisser Nachteil, denn in der Motorenpalette ist eine Streuung drin und da hast du nicht immer das Optimum. So gesehen ist es als Privatteam doch eine Spur schwerer, weil wir auf dem Motorensektor keine Entwicklungs- und Einflussmöglichkeiten haben", sagt der Österreicher. Er betont noch einmal mit Blick auf 2010: "Wir sind unter dem Budget von Mercedes."

"Es würde mich wundern, wenn du unser Budget kennen würdest", schüttelt Haug mit dem Kopf. Die Zahlen für das vergangene Jahr müssen bis September bei der britischen Gewerbebehörde vorliegen. Derzeit gibt es diese Werte noch nicht. Marko erklärt, dass man die bisherigen Zahlen der Mannschaft aus Brackley als Grundlage genommen, schließlich noch die Kosten für den Motor aufaddiert habe.

"Mercedes macht und bezahlt den Motor. 2010 hatte Mercedes als Hersteller 65 Prozent weniger Kosten als fünf Jahre davor. Und auch da waren wir im Hersteller-Vergleich schon bei den kostengünstigsten", stellt Haug klar. Marko kontert noch einmal mit dem Modebegriff: "Noch ein Beispiel für unsere Effizienz: Wir haben 2010 70 neue Frontflügel gebaut. Von diesen 70 haben 69 funktioniert. Das war nicht immer so bei uns. Das Geld, was wir in das Auto gesteckt haben, hat in 95 Prozent der Fälle einen Fortschritt gebracht."

Diese Auseinandersetzung um Teambudgets und den Modebegriff Effizienz wird an den Ausgaben von Mercedes oder Red Bull wohl kaum etwas ändern. Es geht um die öffentliche Darstellung. Red Bull will die Titel nicht mit viel Geld "erkauft" haben, Mercedes möchte Verständnis für mögliche sportliche Schwächen erwirken. "Wir müssen als junges Team noch lernen, ein noch besseres Auto zu bauen", sagt Haug.

Quelle: Formel1
 
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