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Sony: "Echte 200 Hertz nur mit 200 echten Bildern"

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a_halodri

Guest
Sony war der erste Hersteller, der die Geräte mit 200-Hertz-Technologie beworben hat. Was sich genau hinter der Bezeichnung "200-Hertz-Technologie" verbirgt, darüber sprach das DF-Schwestermagazin DIGITAL TESTED mit Martin Winkler, Marketing Director bei Sony Deutschland.

Auf dem Markt gibt es Fernseher mit 200 Bildinhalten pro Sekunde und Geräte, bei denen 200 Bilder pro Sekunde durch Bildausschnitte mit Zu- und Abschalten der Hintergrundbeleuchtung erzielt werden. "Beide Technologien sind nicht miteinander vergleichbar, da sie grundverschiedene Zielsetzungen verfolgen", erklärt der Marketing Director von Sony.

"200 inhaltlich differierende Bilder erfordern eine extrem hohe Rechenleistung und sorgen dafür, dass schnelle Bewegungen scharf dargestellt werden können. Das Zu- und Abschalten der Hintergrundbeleuchtung vermindert die Gesamthelligkeit des Bildes, sorgt dafür aber für einen brillanteren Gesamteindruck".


DIGITAL TESTED: Was ist der Unterschied zwischen Ihrer, also einer 200-Hertz-Technik mit "echten" Zwischenbildern und einer Technologie mit Schwarzbild-Einblendungen?

Martin Winkler: Die Motionflow-200-Hertz-Technologie von Sony berechnet pro Sekunde zusätzlich zum Ausgangsbild drei weitere Bilder. Das bedeutet: Unsere Technologie basiert auf 200 echten Bildern pro Sekunde - und zwar mit unterschiedlichen Bildinhalten. Unserer Meinung nach ist das deutlich effektiver, als das Gehirn mit Wiederholtechniken zu täuschen.

DT: Was ist Ihrer Meinung nach eine "echte 200-Hertz-Technik"?

Winkler: Zunächst eine kurze Erklärung, warum höhere Bildwiederholfrequenzen bei LCD-Fernsehern so wichtig sind: Beim LCD-Panel werden die Flüssigkristalle mit jedem Bild ausgerichtet und verweilen in dieser Position bis zum nächsten Bildwechsel. Das nennt man Hold-Effekt. Der große Vorteil hierbei ist, dass das Bild nicht flimmert. Gleichzeitig gibt es aber auch einen Nachteil: Das Bild zeigt eine sichtbare Bewegungsunschärfe. Dies zu eliminieren ist aus Sicht von Sony nur mit einer Erhöhung der Bilderzahl möglich.

Aufwendige Analysen unserer Forschung haben ergeben, dass eine Bildwiederholfrequenz von 200 bis 250 Hertz die besten Ergebnisse bringt. Alles was darüber hinausgeht, kann vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen werden. Als Resultat dieser Erkenntnis hat Sony die Motionflow-200-Hertz-Technologie entwickelt. Denn unserer Meinung nach erzielt man nur mit der Neuberechnung der Zwischenbilder optimale Ergebnisse.

Vor diesem Hintergrund ist klar, dass es echte 200 Hertz nach unserer Auffassung nur mit 200 echten Bildern geben kann. Das bedeutet: Zusätzliche Bilder müssen wirklich berechnet sein - es dürfen nicht nur existierende Bilder wiederholt oder Schwarzbilder eingeblendet werden. Nur dann ist ein kontinuierlicher Bewegungsfluss in der Ausrichtung der Kristalle möglich. Auch eine Vervielfachung der Bilderzahl durch schnelle Wiederholung eingefrorener Bilder - zum Beispiel viermal 50 oder zweimal 100 - ist nicht vergleichbar mit der von Sony entwickelten Technologie und der hieraus resultierenden Motionflow-200-Hertz-Technologie.

DT: Was stellt sich Ihrer Meinung nach der Verbraucher unter der Werbeaussage "200 Hertz" vor?

Winkler: Der Verbraucher erwartet von Sony 200 echte Bilder, so wie wir das auch kommunizieren. Aktuell scheint der Begriff allerdings aufgeweicht zu sein, wodurch der eigentliche Inhalt hinter `200 Hertz´ immer mehr aus dem Fokus verschwindet.

DT: Wie hoch schätzen Sie den Entwicklungsunterschied zwischen einem Fernseher mit 200 Bildinhalten pro Sekunden und einem, der 200 Bilder pro Sekunde durch Bildausschnitte mit Zu- und Abschalten der Hintergrundbeleuchtung erzielt?

Winkler: Beide Technologien sind nicht miteinander vergleichbar, da sie grundverschiedene Zielsetzungen verfolgen. 200 inhaltlich differierende Bilder erfordern eine extrem hohe Rechenleistung und sorgen dafür, dass schnelle Bewegungen scharf dargestellt werden können. Das Zu- und Abschalten der Hintergrundbeleuchtung vermindert die Gesamthelligkeit des Bildes, sorgt dafür aber für einen brillanteren Gesamteindruck.

DT: Hat dieses Plus an Technik einen Einfluss auf den Preis des Geräts?

Winkler: Da wir nicht alle Wettbewerberdetails kennen, können wir hierzu keine Aussage treffen.

DT: Sie haben schon vor rund einem Jahr Ihre 200-Hertz-Fernseher und damit Ihre Technologie massiv beworben. Profitieren nun andere Hersteller von Ihren Investitionen als eine Art Gattungsmarketing?

Winkler: Wir sind tatsächlich die ersten, die das Thema vor einem Jahr auf der IFA besetzt haben. Wichtig für uns bleibt, dass die Konsumenten das auch in Zukunft im Hinterkopf behalten. Mittlerweile haben wir mit der Z5-Serie bereits die zweite Generation von Motionflow 200 Hertz vorgestellt.

DT: Was raten Sie einem Verbraucher, der eigentlich ein 200-Hertz-Gerät mit "Ihrer" Technologie erwerben wollte?

Winkler: Qualität spricht für sich. Die Unterschiede in punkto Bewegungsdetails und -schärfe kann jeder erkennen.

DT: Darf ein Hersteller überhaupt einen TV mit "200 Hertz" bewerben, wenn dieser nicht in der Lage ist, 200 "echte" Bilder mit Bildinhalten pro Sekunde zu berechnen?

Winkler: Der Begriff 200 Hertz sagt zunächst nichts über die Bildqualität aus, sondern beschreibt lediglich die Wiederholgeschwindigkeit einer beliebigen Aktion. Die Unschärfe des Begriffs ist letztlich auch ein wesentlicher Grund für die verwirrende, aktuelle Situation im Markt.

DT: Vielen Dank für das Gespräch.
quelle: digi tv
 
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