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Red Bull verleiht dem Fussball im Osten Flügel

Bastisdad

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Mateschitz: Ich will in die Bundesliga

Er hat Red Bull erfunden, er hat die Formel-1-Rennställe Toro Rosso und Red Bull groß gemacht, er ist Milliardär - und jetzt will er in die Fußball-Bundesliga: Dietrich Mateschitz (65). Im Exklusiv-Interview mit SPORT BILD online klärt der Österreicher über seine Pläne mit Oberligist Leipzig auf.


SPORT BILD online: Herr Mateschitz. Was verspricht sich Red Bull von seinem Engagement in Leipzig? Birgt es nicht ein gewisses Risiko, bei einem Oberligisten einzusteigen?

Dietrich Mateschitz: Unser Leipziger Engagement soll uns mittel- bis langfristig in die Deutsche Bundesliga führen. Risiko sehen wir keines, da es nur an uns liegt, wie professionell, wie rasch und mit wie viel Engagement uns dieser Weg gelingen wird. Im Normalfall erreichen wir unsere Ziele, und das hoffen wir auch in Leipzig.


Bislang spielen dort Jungs, allesamt keine Profis, die rund 1000 Euro pro Monat verdienen. Der Etat der Mannschaft liegt bei 300 000 Euro. Der derzeitige Trainer ist sicher ein guter Mann, allerdings fehlt ihm wohl das Knowhow, eine Mannschaft nach ganz oben zu führen. Wie verändert sich RB Leipzig? Wie ist der Masterplan für das Projekt Bundesliga? Braucht die Mannschaft nicht zeitnah Spieler mit einem ganz anderen Format, damit das Projekt ein Erfolg wird?



Wir werden versuchen, sowohl die Mannschaft als auch den gesamten Trainerstab maßgeschneidert der jeweiligen Situation bzw. dem jeweiligen Ziel anzupassen, d.h. wir werden versuchen, die Mannschaft möglichst rasch aber nichtsdestotrotz gesund wachsend von der derzeit 5. Liga in die 2. Liga zu führen. Dafür muss man dreimal aufsteigen, wenn uns das in 4 oder 5 Jahren gelingt, wäre das ein guter Zeitplan. Der letzte Schritt in die Bundesliga kann derzeit noch nicht wirklich geplant oder auch absehbar sein, zu viele unterschiedliche Faktoren spielen dafür eine Rolle, aber unser Ziel wird es auf jeden Fall sein.


Wo ist der Unterschied zwischen RB Leipzig und Hoffenheim?

Von der Vorgehensweise, der Philosophie und der Strategie her kein wesentlicher.


Dietmar Hopp hat in Hoffenheim rund 190 Millionen Euro in die Hand genommen. 80 Prozent davon wurden in die Infrastruktur gesteckt. Beim RB Leipzig gibt es ein Stadion, wie sollen die rund 100 Millionen Euro eingesetzt werden?

Hier kamen mehrere glückliche Umstände zusammen. Nicht nur dass Leipzig eine wunderschöne Stadt ist, gibt es auch ein einzigartiges Stadion, das seit der Fußball-WM kaum entsprechend genutzt wird. Wir werden versuchen, dass sich dies in den kommenden Jahren ändert. Konkrete Budgets gibt es noch keine, vielmehr werden wir von Jahr zu Jahr die zum Erreichen der sportlichen Ziele erforderlichen Investitionen zur Verfügung stellen.


Wann ist RB Leipzig ein Erfolgsverein aus Ihrer Sicht?

Hier ist ausschließlich sportlicher Erfolg der Maßstab, d.h. wann immer wir den Aufstieg in die jeweils nächste Liga schaffen, hat der Verein Erfolg.


Hoffenheim wurde lange Zeit als Plastikklub verschmäht. Keine Tradition, keine gewachsene Fankultur. Was erwarten Sie in der Entwicklung von RB Leipzig? Welchen Charakter kann so eine Mannschaft bekommen?

Wenn wir Fußball spielen, dann müssen die Roten Bullen Fußball spielen. Mit eigenständiger, neuer Tradition und eigenständiger, neuer Fankultur.
Auch unsere Unternehmensphilosophie unterscheidet sich wesentlich von allen anderen sportlichen Engagements. Wir sind nicht wie Marlboro bei Ferrari oder Samsung bei Chelsea, wir betreiben selbst Motorsport, spielen Eishockey oder Fußball, d.h wir verantworten auch die sportliche Leistung und den Erfolg/ Misserfolg selbst.
Der Charakter der Mannschaft ist vielleicht am ehesten mit der Sichtweise in Amerika vergleichbar. Dort spielen die Black Hawks für Chicago, die Dolphins für Miami, die Yankees für New York und wir, die Red Bulls, für Leipzig.


Im vergangenen Jahr hat Red Bull vier Milliarden Dosen verkauft. Der Umsatz lag bei 3,3 Milliarden. Welchen wirtschaftlichen Faktor hat Ihr Engagement bei RB Leipzig? Wie hoch ist die Strahlkraft, die Red Bull in Kombination mit einem (noch) Oberligisten hat?

Ein wirtschaftlicher Faktor besteht nicht oder nur insofern, als ein Return of Investment über den Bereich Marketing zurückkommt, d.h. der Marke zugute kommt. Nennenswert wird auch das nur in fünf bis sieben Jahren sein, wie gesagt, es ist eine eher mittel- bis langfristiges Konzept und Teil eines globalen Fußballkonzeptes.


Michael Kölmel, Chef des Leipziger Zentralstadions, sagte: "Wenn es schlecht läuft, steigt der Klub alle zwei Jahre auf." Teilen Sie diese Einordnung? Was ist, wenn RB Leipzig in acht Jahren nicht in der Bundesliga kickt? Wie groß ist Ihre Geduld bei dem Projekt?

Das ist nicht so sehr eine Frage der Geduld. Wir wollen einmal gesteckte Ziele erreichen, bei Schwierigkeiten geben wir nicht auf, sondern verstärken unsere Anstrengungen.


Dietmar Hopp sagte mit jüngst, es gäbe für Ihn keine finanzielle Obergrenze für sein Engagement. Wie sieht es bei Ihnen aus? RB Leipzig ist ja mehr Marketing-Strategie als die TSG 1899 Hoffenheim. Da steckt ja mehr Herzensangelegenheit drin, oder etwa nicht?

Die Frage nach der Richtigkeit und Sinnhaftigkeit von Investitionen muss man sich permanent stellen. Wir haben lediglich das Glück, dass "Herzensangelegenheiten" oft in Einklang mit richtigen Unternehmensstrategien stehen. D.h. auch wenn es eine Herzensangelegenheit ist, in der F1 zu gewinnen, ist das Ziel auch für das Unternehmen richtig und wichtig, und so ist es auch im Fußball.


Ordnen Sie mal bitte die Strahlkraft Ihrer Marketing-Maßnahmen ein? Wo steht Red Bull Salzburg? Welche Rolle spielt die Formel 1 mit Sebastian Vettel? Wo steht Ihr New Yorker Fußballverein? Und welche Kraft haben die Trend- und Extrem-Events?

Sebastian Vettel steht natürlich derzeit am Zenit, Red Bull Salzburg spielt lediglich eine nationale Rolle, ist neben Ghana und Brasilien ein wichtiger Standort für die geplante Fußballakademie. Fußball steht in den USA vor dem Durchbruch und wird zu den "großen 4" Baseball, Eishockey, Basketball und Football aufschließen, dann sind wir mit Red Bull New York dabei. Ende des Jahres werden wir unser neues Fußballstadion beziehen.
Unsere Events sind nicht minder wichtig. Red Bull Air Race World Series, Red Bull X-Fighters, Red Bull Cliffdiving, Red Crashed Ice etc., alles das spiegelt die Welt von Red Bull wider.


Bitte ergänzen Sie folgende Sätze. Mit RB Leipzig möchte ich...

... an der Europal League teilnehmen.


Die deutsche Meisterschaft ist ... möglich

... prinzipiell ...


Am liebsten würde ich sehen, dass irgendwann ... bei RB Leipzig spielt.

... Spieler bei RB Leipzig spielen, die zum größten Teil aus dem Bereich unserer eigenen Nachwuchsarbeit kommen ...


Sie werden als cleverer Marketingprofi, Universalgenie und Erfindergeist bezeichnet. Ein Mann, in dem es vor Ideen nur so sprudelt. Was ist Ihre verrückteste Marketingidee, an die Sie sich bisher noch nicht rangetraut haben? Und: Welche Ideen wollen Sie auf jeden Fall noch verwirklichen?

Wir haben bis dato so ziemlich alles versucht, was uns eingefallen ist. Deshalb gibt es bei uns auch ein geflügeltes Wort: "... Angst haben wir - wenn überhaupt - nur vor uns selber."


Können Sie eigentlich Fußball-Spielen? Wie verlief Ihre private Fußball-Karriere? Gibt es zufällig noch ein Bild, wie Sie selber im Fußballdress kicken?

Meine persönliche Fußballkarriere hält sich derart in Grenzen, dass ich Ihnen Details lieber ersparen möchte.
 
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