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Qualifying-Samba: Barrichello tanzt WM-Gegner aus!

Saxon Lassiter

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Nach fast drei Stunden Qualifying in São Paulo sicherte sich Rubens Barrichello die Pole-Position - Adrian Sutil Dritter - WM-Mitfavoriten weit zurück

Fast drei Stunden dauerte das von Wetterkapriolen geprägte Qualifying zum Grand Prix von Brasilien, doch am Ende tanzten die "Paulista" in Interlagos unbeeindruckt Samba: "Rubinho, Rubinho", riefen sie - und feierten damit die sensationelle Pole-Position von Lokalmatador Rubens Barrichello, dessen erste seit fünf Jahren, damals noch dazu an gleicher Stelle errungen."Das ist ein besonderer Moment für mich. Ich bin unglaublich glücklich", strahlte der Brawn-Mercedes-Pilot, der im Top-10-Finale eine starke Leistung bot und sich am Ende in 1:19.576 Minuten durchsetzte. "Es war eine großartige Leistung. Vielleicht habe ich ein bisschen weniger Benzin, aber ich bin froh, dass ich vorne stehe und meine eigene Pace gehen kann. Im Mittelfeld festzustecken, kann gefährlich sein."

Riesenchance für Barrichello

Das klingt wie eine Drohung in Richtung seiner beiden schärfsten WM-Rivalen, denn die wurden heute Opfer der chaotischen Wetterbedingungen: Sebastian Vettel scheiterte als 16. bereits in den ersten 20 Minuten der Session, Jenson Button (14./Brawn-Mercedes) blieb im zweiten Segment hängen. "Ich hatte zu viel Untersteuern und war zu langsam", seufzte der WM-Leader, und Teamchef Ross Brawn räumte ein: "Wir hätten auf Intermediates wechseln sollen."
Für die deutsche WM-Hoffnung Vettel setzte es einen herben Rückschlag: Der Red-Bull-Renault-Pilot verzettelte sich mit einer Trockenabstimmung, hatte stets Verkehr, als die Bedingungen am besten waren, und konnte im letzten Versuch des ersten Qualifyings wegen des wieder stärker werdenden Regens nicht mehr zulegen. Unterm Strich fehlten ihm 0,167 Sekunden auf die rettende 15. Zeit von Fernando Alonso (9./Renault).
Vettel brach seinen finalen Run, bei dem er nach zwei Sektoren schon mehr als eine Sekunde Rückstand auf Alonso hatte, entnervt ab und schmiss in der Boxengasse wütend das Lenkrad aus dem Cockpit seines RB5. Anschließend ersparte er sich die lästigen TV-Interviews, indem er den Helm einfach nicht abnahm. Für seine WM-Ambitionen bedeutet der 16. Startplatz bei 16 Punkten Rückstand wohl endgültig das Aus.



Vettel nach Platz 16 stocksauer

"Allzu viel hat nicht gefehlt, aber als wir endlich freie Bahn hatten, war zu viel Wasser auf der Strecke. Es hat zum Schluss zu viel geregnet. Ein oder zwei Zehntel wären auf jeden Fall drin gewesen. Das hätte gereicht, aber es ist so gekommen, wie es gekommen ist. Ich habe heute meinen Freischwimmer gemacht. Die Bedingungen waren zum Teil sehr kritisch", sagte Vettel und fügte an: "Ich hoffe, dass es morgen drunter und drüber geht und wir nach vorne gespült werden."
"Es ist nie vorbei, bis es vorbei ist", glaubt Teamchef Christian Horner trotz des heutigen Abschneidens immer noch an die WM-Minichance, während sein Kollege Brawn "mit gemischten Gefühlen" jubelte: "Fantastisch für Rubens! Er hat mit den Reifen bei diesen Bedingungen alles richtig gemacht. In Q2 hatte er ein bisschen Glück, Jenson hingegen nicht. Wir waren auf den falschen Reifen - Intermediates wären besser gewesen. Aber Rubens hat es auch geschafft."
Was für Vettel möglich gewesen wäre, demonstrierte sein Teamkollege Mark Webber, der nach der einstündigen (!) Unterbrechung zu Beginn des zweiten Qualifyings bei behutsam besser werdenden Bedingungen immer mehr zu seinem Rhythmus fand und auf Intermediates im Top-10-Finale sogar richtig konkurrenzfähig war. Dem Australier fehlten am Ende nur 92 Tausendstelsekunden auf Barrichellos Pole-Position-Zeit.



Sutil im Regen in seinem Element

Nach hinten hatte Webber 0,245 Sekunden Luft auf Regenspezialist Adrian Sutil im Force-India-Mercedes, der die Gunst der Stunde nutzte und wieder einmal über sich hinauswuchs: "Ich gehe immer ans Limit - mit diesem Auto geht es nicht anders! Am Freitag lief es nicht so gut und ich hoffte auf Regen. Ab Q2 stimmte die Balance wirklich gut und meine Runde in Q3 war echt stark. Ich freue ich riesig, dass ich wieder hier sitzen darf", jubelte der Deutsche.
Zuvor hatte sein Stallgefährte Vitantonio Liuzzi (15.) zu Beginn des zweiten Abschnitts für die zweite und längste Unterbrechung gesorgt: "Ich habe mich nicht verletzt, aber vom Auto ist leider nicht viel übrig geblieben. Ich hatte mitten auf der Gerade einfach Aquaplaning - sogar noch vor dem Anbremsen! Die Bedingungen waren extrem. In der Phase hat es am meisten geregnet", sagte der Italiener über seinen Crash vor dem Senna-S.
Schuld am ersten Abbruch war bei strömendem Regen gleich zu Beginn war Liuzzis Landsmann Giancarlo Fisichella (20./Ferrari), der mitten im Senna-S das Heck außer Kontrolle verlor und dabei den Motor abwürgte, "weil das Anti-Stall-System wieder nicht funktioniert hat", wie der Ersatzmann für den verletzten Felipe Massa schimpfte. Fisichella war bis dahin im Regen gut unterwegs und lag zum Zeitpunkt des frühen Abbruchs an zweiter Stelle.



Räikkönen solider Fünfter

Viel besser schlug sich Ferraris Einserfahrer Kimi Räikkönen, der mit 0,592 Sekunden Rückstand Fünfter wurde - nur 0,071 Sekunden hinter Jarno Trulli (Toyota). Sébastien Buemi (Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,674) wurde starker Sechster vor Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,750). Letzterer hatte in den beiden ersten Qualifyings noch Bestzeit erzielt und schnupperte vermeintlich an seiner ersten Pole-Position, im Finish konnte er aber nicht mehr so massiv zulegen wie die Konkurrenz.
Robert Kubica (8./BMW Sauber F1 Team/+ 1,055), Kazuki Nakajima (Williams-Toyota/+ 1,098) und Alonso (+ 1,846) rundeten die Top 10 ab. Kubica und Alonso wechselten im Top-10-Finale mittendrin auf einen frischen Satz Bridgestone-Intermediates, was jedoch keinen großen Unterschied machte. Auf Full-Wets fuhr am Ende sowieso niemand mehr. Elfter wurde Formel-1-Neuling Kamui Kobayashi (Toyota), der Timo Glock würdig vertrat.
Genau wie Vettel verzockte sich heute auch Nick Heidfeld mit dem Setup. Der BMW Sauber F1 Team Pilot hatte als 19. nicht den Funken einer Chance auf den Aufstieg: "Wir sind mehr aufgeschwommen als rumgefahren. Das Problem war, dass ich mit der Bodenhöhe zu niedrig war. Dass es so extrem regnen würde, hätte ich nicht gedacht", seufzte er. Allerdings geht Heidfeld davon aus, dass das Wetter im Rennen besser sein wird.



Silberpfeile mit Trockensetup

Das gleiche Schicksal ereilte McLaren-Mercedes: "Wir sind mit einem Trockensetup gefahren", bestätigte Lewis Hamilton, für den auf Platz 18 Endstation war. Damit musste er sich sogar seinem Stallgefährten Heikki Kovalainen um 0,140 Sekunden geschlagen geben. Ob der silberne Poker aufgehen wird, ist fraglich, denn selbst wenn es morgen abtrocknen sollte, müssen sich die beiden erst einmal ihren Weg durch das Feld bahnen.
"Eine herbe Enttäuschung: Wir waren gestern im Trockenen voll konkurrenzfähig, heute im Nassen war es das krasse Gegenteil. Unsere Autos lagen für diese Wassermassen vielleicht zu tief und sind deshalb mehr gesurft als gefahren. An unseren Fahrern lag es sicher nicht", bilanzierte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Und: "Für Sebastian tut mir es außerordentlich leid, aber es war bestimmt kein Fahrerproblem. Kopf hoch! Solche Rückschläge machen einen sehr Guten nur noch besser."
Wie sich das morgige Rennen entwickeln wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand seriös einschätzen, weil viel vom Wetter abhängt. Barrichello hat aber gute Chancen, seine Pole-Position in einen Zehner umzuwandeln und damit die WM-Entscheidung zu vertagen. Um es bis Abu Dhabi spannend zu halten, braucht der Brasilianer um mindestens fünf Punkte mehr als Button. Vettel kann indes wirklich nur noch ein WM-Wunder helfen...


Quelle:motorsport-total.com
 
AW: Qualifying-Samba: Barrichello tanzt WM-Gegner aus!

Jaja so ist das eben wenn man sich verpokert!
Button hat es ja genau so erwischt!
Kann halt nichts machen....
Schade für Vettel
 
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