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PayTV Primacom droht Zahlungsunfähigkeit

Primacom droht Zahlungsunfähigkeit

Dem Kabelnetzbetreiber Primacom droht die Zahlungsunfähigkeit. Im Rahmen der laufenden Restrukturierungsgespräche hatten die Kreditgeber der Primacom-Gruppe dem Mehrheitsgesellschafter der Primacom AG eine Frist zur Abgabe eines tragfähigen Vorschlages für eine Einigung über Restrukturierungsmaßnahmen bis 31. Mai, 18 Uhr gestellt. Diese Frist sei nach Kenntnis der Gesellschaft ohne Eingang eines entsprechenden Vorschlages bei den Kreditgebern verstrichen, teilte die Primacom am 1. Juni mit. Für diesen Fall hätten die Kreditgeber das Ergreifen weiterer Schritte ohne vorherige Ankündigung angedroht. Daher halte es der Vorstand der Primacom AG für möglich, dass die Kreditgeber die Forderungen gegen die Gesellschaft fällig stellen und die ihnen durch die Gesellschaft gewährten Sicherheiten verwerten. Dies würde zur Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft führen, hieß es abschließend in einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens.

Quelle: Infosat
 
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AW: Primacom droht Zahlungsunfähigkeit

Ich werde die Primacom sicher nicht vermissen. 50GB Drossel bei den Internetflattarifen, max 10.000er Geschwindigkeit, kein Mobilfunkangebot, schlechtes PayTV-Angebot, nichtmal komplettes Kabelkioskprogramm, digitale Sinnlosverschlüsselung und Zwangsreceivermietung wehren in den eigenen Ausbaugebieten die Kunden ab, in den NE4-Gebieten fehlte jeder Wille zur Zusammenarbeit mit UM bzw. KDG. Selbst analog wurden lieber shopping kanäle eingespeist und dafür Sender wie das Vierte entfernt. Kundenorientierung sieht anders aus.
 
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ich hoffe doch das das auch Telecolumbus betrifft!!!!!!!!

Verrecken solln se!

ich will SAT1 Comedy im Kabelnetz!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
AW: Primacom droht Zahlungsunfähigkeit

Von mir aus Kann dieser Haufen Zahlungsunfähig werden. Besser gestern als morgen !!!:dance3:
Und gehörig draufzahlen müsten sie auch noch. Wat die für Schei... vertreiben (Programmpakete, Preis-Leistung...) und dem Kunden anbieten, geht auf keine Kuhhaut.
 
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Primacom: Kabelnetzer leitet Insolvenzverfahren ein

Der schwer angeschlagene Mainzer Kabelnetzbetreiber Primacom ist zahlungsunfähig Weil sich Kreditgeber und Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens auch in der Nacht auf Montag nicht auf einen Kompromiss einigen konnten, stellt der Vorstand nun einen Insolvenzantrag.

Betroffen ist die nicht operative Holdinggesellschaft der PrimaCom-Gruppe, die PrimaCom Aktiengesellschaft. Die Hauptgesellschafter teilten am Morgen mit, nicht mehr verhandlungsbereit zu sein. Damit erscheine es nicht mehr möglich, die Kreditgeber von einer Rücknahme der Fälligstellung von Forderungen zu überzeugen, hieß es in einer Adhoc-Mitteilung.

In der "Börsenzeitung" war bereits am vorvergangenen Wochenende eine Versteigerung der Primacom Management GmbH inseriert. Sie ist für den 5. Juli in einem Berliner Hotel angesetzt. Die niederländische ING und verschiedene Finanzinvestoren hatten sich für Kreditmittel Geschäftsanteile garantieren lassen, die nun verwertet werden sollen - sofern es einen solventen Interessenten gibt, der bei Primacom einsteigen will und für die Anteile eine angemessene Summe zahlt.

Als möglicher Interessent gilt Kabel Deutschland

Als möglicher Interessent gilt Kabel Deutschland (KDG), weil Primacom Endkundenzugang auf Netzebene-4 vorweisen kann und im Verbreitungsgebiet des größten deutschen Anbieters arbeitet.

Schon Ende Mai war von den Gläubigern eine Forderung in Höhe von 29,2 Millionen Euro abrupt fällig gestellt worden, die den Vorgang auslöste: Die Aktiengesellschaft, das Holding-Dach der operativ tätigen Primacom Management GmbH war damit faktisch zahlungsunfähig.

Die operativen Gesellschaften der Primacom-Gruppe waren von den Problemen zunächst nicht betroffen, so dass das Kabelgeschäft für die Kunden weiter laufen kann. Zahlungsunfähig meldete sich nur die Primacom AG. Wenn es zu einer Auktion der Primacom Management GmbH kommt und sich die Gläubiger nicht in letzter Sekunde doch noch einigen, ist offen, was dies für die angeschlossenen Kabelhaushalte bedeutet.

Das Aus hatte sich in den vergangenen Tagen angekündigt, die Ereignisse spitzten sich zuletzt dramatisch zu. Der Finanzchef und Sprecher des Vorstands, Michael Buhl, schied abrupt aus dem Konzern aus. An seiner Stelle war Sebastian Freitag interimistisch zum Chief Restructuring Officer (CRO) und zum Mitglied des Vorstandes ernannt worden.

Primacom-Debakel hatte sich angekündigt

Das Primacom-Debakel kündigte sich an, als der Vorstand bekannt gab, dass es zu Verzögerungen im dringend notwendigen Restrukturierungsprozess des Unternehmens kommen wird. Gesellschafter und Kreditgeber konnten sich seit Monaten nicht auf einen gemeinsamen Fahrplan einigen. Buhls Abschied hängt damit wohl zusammen.

Primacom hatte zuletzt den Umsatz gesteigert, die Anzahl der Kundenverträge schrumpfte allerdings. Hoffnungen setzt der Anbieter auf HDTV: Bis Mitte 2010 sollen alle angebundenen Haushalte hochauflösendes Fernsehen empfangen können.

Als nationaler Anbieter mit regionalem Fokus ist Primacom in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Die Aktien der AG werden seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse im regulierten Markt gehandelt. Den Konzern drücken mit 340 Millionen Euro hohe Schulden und damit Zinszahlungen, die zuletzt aber immer rechtzeitig beglichen wurden.

Hohe Schulden drücken

Primacom gehört wie Tele Columbus zur luxemburgischen Holding Escaline. Deren Kabeltochter Orion hatte im Jahr 2006 die Netzbetreiber mit Krediten gekauft und die Tilgung der Darlehen und Zinsen - nach klassischer Finanzinvestoren-Manier - den beiden Unternehmen überlassen.

Orion war im vergangenen Jahr dann um ein Haar in die Pleite gerutscht, wurde aber in letzter Sekunde gerettet. Für Primacom legten die beteiligten Gläubiger und Schuldner einen Restrukturierungsplan fest - dazu gehörte auch, dem Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen. Dagegen wehrten sich nun allerdings die Kreditgeber. Sie wollen kein Kapital mehr zuschießen.

Das Insolvenzverfahren bedeutet für die unmittelbar betroffenen Primacom-AG-Mitarbeiter eine dreimonatige Sicherheit, weil der Staat die Zahlung der Löhne und Gehälter übernimmt.

Quelle: satundkabel.de
 
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Primacom: Letzter Hoffnungsschimmer

London - Der finanziell schwer angeschlagene Primacom-Konzern bemüht sich um einen letzten Lösungsansatz. Management und Banken treffen sich in London um eine Einigung zu erzielen.

Erst am Montag wiesen die Kreditgeber den Kompromissvorschlag der Hauptgesellschafter zum Erhalt der nicht operativen Holdinggesellschaft der Primacom-Gruppe zurück. Nun wurde, in der Hoffnung doch noch eine Einigung zu erzielen, für den 15. Juni 2010, 15 Uhr ein letztes Treffen mit den Banken und dem Management vereinbart.

Das Unternehmen erklärte am 1. Juni 2010 seine Zahlungsunfähigkeit. Die Versteigerung ist für den 5. Juli 2010 angesetzt.

Quelle: Digitalfernsehen
 
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Hoffentlich geht das ding den Bach runter, damit ich dann hoffentlich richtiges Internet kriege und nicht das 50GB Primacom-angebot.
 
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Ich orakel mal ein wenig das KD sich das Teil untern Nagel reissen wird....
 
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Das wäre noch die Frage, zumindest die Teile in Hessen und NRW werden dann wohl an UM gehen, da KDG dort nicht vertreten ist. Da wo die PC nur Netzbetreiber der Netzebene 4 werden wohl insgesamt die NE3´s zuschlagen. Da wo die PC selbst ausgebaut hat, ist es sicher noch die Frage, ob da Kabel Deutschland zum Zuge kommt, ist wohl noch die frage, da könnte ja auch Versatel Telekabel etc. ein Interesse dran haben.
Langfristig ist ohnehin davon auszugehen, dass Unternehmen wie KDG von vodafone bzw. Telefonica übernommen werden.
 
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Kabelnetzer Primacom hat jetzt einen Insolvenzverwalter

Die Dachgesellschaft des Kabelnetzanbieters Primacom hat wie erwartet einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Die Insolvenzverwaltung übernimmt Rechtsanwalt Hartwig Albers, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. Die operativen Tochtergesellschaften von Primacom sind von der Insolvenz zunächst nicht betroffen.

Albers wird bis auf weiteres die Verantwortung für den Konzern übernehmen, das aktuelle Management um Chief Restructuring Officer (CRO) Sebastian Freitag hat keine eigenständige Entscheidungsbefugniss mehr, alle Vorgänge müssen von der Insolvenzverwaltung abgenickt werden. Gleichzeitig nimmt Albers die Verhandlungen mit den Kreditgebern auf, um Vergleiche oder Kompromisse auszuloten.

Die Hauptgesellschafter und Gläubiger waren bereits am Dienstag bei ihrer harten Linie geblieben, nicht mehr zu verhandeln, der Vorstand kündigte die Einleitung des Insolvenzverfahrens an. Am 5. Juli soll in einem Berliner Hotel eine Versteigerung stattfinden. Die niederländische ING und verschiedene Finanzinvestoren hatten sich für Kreditmittel Geschäftsanteile garantieren lassen, die nun verwertet werden sollen - sofern es einen solventen Interessenten gibt, der bei Primacom einsteigen will und für die Anteile eine angemessene Summe zahlt.

Als möglicher Interessent gilt auch weiter Kabel Deutschland (KDG), weil Primacom Endkundenzugang auf Netzebene-4 vorweisen kann und im Verbreitungsgebiet des größten deutschen Anbieters arbeitet.

Das Kabelgeschäft läuft für die Kunden weiter. Zahlungsunfähig meldete sich nur die Primacom AG. Wenn es zu einer Auktion der Primacom Management GmbH kommt und sich die Gläubiger nicht in letzter Sekunde doch noch einigen, ist offen, was dies für die angeschlossenen Kabelhaushalte bedeutet. Aktuell werden 700.000 Haushalte - vor allem in Ostdeutschland - aktiv versorgt. "Der Betrieb bleibt unverändert aufrechterhalten", erklärte kürzlich ein Sprecher.

Primacom hatte zuletzt den Umsatz gesteigert, die Anzahl der Kundenverträge schrumpfte allerdings. Die 473 Mitarbeiter zählende Gruppe hatte im ersten Quartal dieses Jahres einen Umsatz von 28,02 Millionen Euro verbucht, 6,0 Prozent mehr als im ersten Quartal 2009. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 11,95 Millionen Euro um 4,8 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Hoffnungen setzt der Anbieter auf HDTV: Bis Mitte 2010 sollen alle angebundenen Haushalte hochauflösendes Fernsehen empfangen können.

Primacom vor allem in Ostdeutschland aktiv

Als nationaler Anbieter mit regionalem Fokus ist Primacom in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Die Aktien der AG werden seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse im regulierten Markt gehandelt. Den Konzern drücken mit 340 Millionen Euro hohe Schulden und damit Zinszahlungen, die zuletzt aber immer rechtzeitig beglichen wurden.

Primacom gehört wie Tele Columbus zur luxemburgischen Holding Escaline. Deren Kabeltochter Orion hatte im Jahr 2006 die Netzbetreiber mit Krediten gekauft und die Tilgung der Darlehen und Zinsen - nach klassischer Finanzinvestoren-Manier - den beiden Unternehmen überlassen.

Orion war im vergangenen Jahr dann um ein Haar in die Pleite gerutscht, wurde aber in letzter Sekunde gerettet. Für Primacom legten die beteiligten Gläubiger und Schuldner einen Restrukturierungsplan fest - dazu gehörte auch, dem Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen. Dagegen wehrten sich die Kreditgeber. Sie wollten am Ende kein Kapital mehr zuschießen.

Quelle: satundkabel.de
 
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Primacom: Insolvenzverfahren eröffnet - Versteigerung

Das Amtsgericht Charlottenburg hat wie erwartet unter dem Aktienzeichen Gz. 36 IN 2642/10 am Montag ein Insolvenzverfahren gegen die Dachgesellschaft des Kabelnetzanbieters Primacom eröffnet.

Die operativen Tochtergesellschaften von Primacom sind von der Insolvenz zunächst nicht betroffen. Rechtsanwalt Hartwig Albers von der Kanzler Brinkmann & Partner hatte bereits Mitte Juni die Verantwortung für den Konzern übernommen, das aktuelle Management um Chief Restructuring Officer (CRO) Sebastian Freitag hat keine eigenständige Entscheidungsbefugnis mehr, alle Vorgänge müssen von der Insolvenzverwaltung abgenickt werden. Verhandlungen mit den Kreditgebern wurden ebenfalls bereits aufgenommen, um Vergleiche oder Kompromisse auszuloten. Die Hauptgesellschafter und Gläubiger der Primacom AG waren zuletzt bei ihrer harten Linie geblieben, nicht mehr verhandeln zu wollen, der Vorstand kündigte die Einleitung des Insolvenzverfahrens an.

Am heutigen Montag soll in einem Berliner Hotel eine Versteigerung stattfinden. Die niederländische ING und verschiedene Finanzinvestoren hatten sich für Kreditmittel Geschäftsanteile garantieren lassen, die nun verwertet werden sollen - sofern es einen solventen Interessenten gibt, der bei Primacom einsteigen will und für die Anteile eine angemessene Summe zahlt.

Als möglicher Interessent gilt auch weiter Kabel Deutschland (KDG), weil Primacom Endkundenzugang auf Netzebene-4 vorweisen kann und im Verbreitungsgebiet des größten deutschen Anbieters arbeitet.

Das Kabelgeschäft, das in der Primacom Management GmbH gebündelt ist, läuft für die Kunden weiter. Zahlungsunfähig meldete sich nur die Primacom AG. Aktuell werden 700.000 Haushalte - vor allem in Ostdeutschland - aktiv versorgt. Die Kreditinstute haben inzwischen finanzielle Mittel in Höhe von 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und Primacom außerdem von Zahlungsverpflichtungen in Höhe weiterer 15 Millionen Euro über die nächsten Monate hinweg freigestellt. Der weitere Ausbau des Netzes und die Versorgung der Abonnenten mit Fernsehen, Hörfunk, Internet und Telefonie waren damit endgültig sichergestellt worden. Ein Sprecher ließ daran schon zuvor keinen Zweifel aufkommen.

Primacom hatte zuletzt den Umsatz gesteigert, die Anzahl der Kundenverträge schrumpfte allerdings. Hoffnungen setzt der Anbieter auf HDTV: Bis Mitte 2010 sollen alle angebundenen Haushalte hochauflösendes Fernsehen empfangen können.

Primacom vor allem in Ostdeutschland aktiv

Als nationaler Anbieter mit regionalem Fokus ist Primacom in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Die Aktien der AG werden seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse im regulierten Markt gehandelt. Den Konzern drücken mit 340 Millionen Euro hohe Schulden und damit Zinszahlungen, die zuletzt aber immer rechtzeitig beglichen wurden.

Primacom gehört wie Tele Columbus zur luxemburgischen Holding Escaline. Deren Kabeltochter Orion hatte im Jahr 2006 die Netzbetreiber mit Krediten gekauft und die Tilgung der Darlehen und Zinsen - nach klassischer Finanzinvestoren-Manier - den beiden Unternehmen überlassen.

Orion war im vergangenen Jahr dann um ein Haar in die Pleite gerutscht, wurde aber in letzter Sekunde gerettet. Für die Primacom AG legten die beteiligten Gläubiger und Schuldner einen Restrukturierungsplan fest - dazu gehörte auch, dem Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen. Dagegen wehrten sich die Kreditgeber. Sie wollten am Ende kein Kapital mehr zuschießen.

Quelle: satundkabel.de
 
Insolvenz der Primacom AG war "gezieltes Instrument"

Insolvenz der Primacom AG war "gezieltes Instrument"

Leipzig - Der ostdeutsche Kabelnetzbetreiber schickte seine Holding in die Insolvenz, um einen Gesellschafterwechsel zu erreichen. Kleinaktionäre der ersten deutschen Kabel-TV-Aktie blieben jedoch bei dem Manöver auf der Strecke.

Bei der Insolvenz der Primacom AG kommen immer mehr Details zu Tage, die den Verdacht schüren, dass die Holding gezielt und von langer Hand insolvent gemacht wurde, um sie los zu werden. Quasi um "die Firmenstruktur zu restrukturieren und zu vereinfachen", wie ein Beteiligter aus der Führungsriege jetzt DIGITAL INSIDER inoffiziell bestätigte. Bei einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft können Mehrheitsgesellschafter nicht so frei handeln wie bei der nun an der Spitze der Primacom-Gruppe stehenden Primacom Management GmbH, da sie ständig auch auf die Gleichbehandlung der restlichen Aktionäre achten und sich an das deutsche Aktiengesetz halten mussten.

Dr. Hans Peter Leube, Geschäftsführer der inzwischen von der AG abgespaltenen operativen Einheit Primacom Management GmbH (PMG), beschrieb diesen Vorgang erstaunlich offen vor einigen Tagen in einem Interview mit der Illustrierten "SuperIllu" (30/2010) so: "Die Insolvenz einer Holding-Gesellschaft wird als ein gezieltes Instrument eingesetzt, um einen Gesellschafterwechsel von den Alteigentümern zu den kreditgebenden Banken oder neuen Geldgebern zu erreichen. Korrekt durchgeführt - wie im Fall der Primacom - berührt sie das Tagesgeschäft nicht. Vielmehr führt sie dann zu einer finanziell gestärkten Unternehmensgruppe."

Die hier stattgefundene Enteignung der Alteigentümer klappte jedoch nur deshalb so gut, weil die operativen Einheiten - quasi das Tafelsilber des Unternehmens - nicht innerhalb der AG, sondern unterhalb in der PMG gebündelt waren. Gleichzeitig waren die Kredite der AG mit Pfandrechten an der PMG besichert. Nur so konnte die Kredit gebende holländische ING-Bank durch plötzliche Fälligstellung eines Kredits Anfang Juni den Kabelnetzbetreiber an sich reißen und verwerten. Anstelle "den Pfand" am 5. Juli zu versteigern, verkaufte der Insolvenzverwalter mit dem Segen der ING-Bank die PMG für einen zweistelligen Millionenbetrag samt Schuldenübernahme an das luxemburger Unternehmen Medfort S.a.r.l.. Hinter Medfort steckt die Quebec Nominees Ltd. mit so gut wie nicht recherchierbaren Eigentümern auf den Britischen Jungferninseln. Medfort betont stets, dass lediglich private Investoren hinter dem Unternehmen stecken würden. Doch selbst Primacom-Mitarbeiter vermuten inzwischen immer mehr, dass dahinter die kreditgebenden Banken stecken, die mit der Insolvenz lediglich die lästigen Altaktionäre los werden und sich das "hochprofitable Unternehmen mit einer Gewinnmarge von über 40 Prozent" selbst unter den Nagel reißen wollten.

An einer öffentlichen Aufarbeitung hat der inzwischen einzige verbliebene Vorstand der AG und Geschäftsführer der PMG, Michael Dorn, anscheinend kein Interesse. Angesprochen auf Ungereimtheiten ließ er vor einigen Tagen einen Interviewtermin platzen und über die Primacom-Pressestelle lapidar mitteilen: "Wir werden keine Aussagen zur AG machen." DIGITAL INSIDER nimmt dies zum Ansporn, in der Angelegenheit weiter zu recherchieren.

Quelle: Digitalfernsehen
 
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