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PayTV Orion Cable und Tele Columbus werden versteigert

Der Kabelnetzbetreiber Orion Cable und mit ihm der Kabel-TV-Anbieter Tele Columbus werden versteigert. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) meldet, fordern die wichtigsten Kreditgeber des hoch verschuldeten Konglomerats ihr Geld zurück und haben die niederländische Bank ING mit der Auktion betraut. Ob der Konzern nun zerschlagen oder wieder von den Investoren übernommen wird, ist dabei noch völlig offen.

Kompliziertes Konglomerat

Orion Cable ist mit 3,5 Millionen Kunden (Tele Columbus 2,5 Mio., Primacom 1 Mio.) der drittgrößte deutsche Kabelanbieter hinter Unitymedia (4,6 Mio.) und Kabel Deutschland (9,1 Mio.). Primacom und Tele Columbus sind Kabelanbieter vor allem im Osten Deutschlands. Die Tele Columbus GmbH wurde 1985 gegründet, die Primacom AG entstand Ende 1998. Im Jahr 2005 wurde Tele Columbus von Unitymedia übernommen. 2006 übernahm dann Orion Cable die Tele Columbus-Gruppe wiederum von Unitymedia, wobei ein Teil der Gruppe an die Regionalbetreiber ish und Kabel BW ging. 2008 schafften Primacom und Tele Columbus einen einheitlichen Marktauftritt. Mitte 2008 verkaufte Orion Cable seine regionalen Tele-Columbus-Kabelnetze in Nord- und Süddeutschland an den Konkurrenten Kabel Deutschland. Ende 2008 übernahm Unitymedia Teile des Kabelnetzes von Primacom. Alleiniger Gesellschafter der Tele Columbus-Gruppe ist die Orion Cable GmbH, deren Eigentümer über die Luxemburger Muttergesellschaft Escáline internationale Investoren sind. Orion gehören gut 20 Prozent der Aktien der börsennotierten Primacom AG, den Rest hält Escaline.

Versteigerung soll vier Wochen dauern

Die geplante Versteigerung von Escaline-Orion soll nach Informationen der Zeitung "Die Welt" etwa vier Wochen dauern. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, haben sich die Gläubigerbanken, bei denen die bisherigen Gesellschafter ihre Anteile als Sicherheit für Kredite verpfändet haben, auf eine Versteigerung der kompletten Anteile von Orion geeinigt. Der britische Finanzinvestor und Escaline-Chef Scott Lanphere, der Ende Oktober die Geschäftsführung bei Tele Columbus übernommen hatte (inside-digital.de berichtete), war bisher bemüht gewesen, einen Verkauf des Kabelanbieters zu verhindern. Eine Suche nach neuen Finanzinvestoren war jedoch erfolglos geblieben. Eine Fusion von Primacom und Tele Columbus wurde auf Eis gelegt. Laut "FTD" wollen die Gläubigerbanken ihre Darlehen zunächst nicht zurückfordern, um Lanphere keinen Grund für ein Insolvenzverfahren für Orion zu liefern - bei dem die Kreditgeber jahrelang (und womöglich vergeblich) auf ihr Geld warten würden.

Banken könnten selbst die Kontrolle übernehmen

Wie die Nachrichtenagentur "Dow Jones Newswires" (DJN) erfahren hat, wollen die Gläubigerbanken - wenn sich in den nächsten drei Wochen kein Käufer findet - lieber selbst die Kontrolle über den Kabelnetzbetreiber übernehmen, als ihn in die Insolvenz zu schicken. Laut "DJN" haben die Gläubiger einem Stillhalteabkommen zugestimmt, bis die Auktion von Tele Columbus abgeschlossen ist. Für den angeschlagenen Kabelanbieter, dem erst im August eine Gnadenfrist von seinen Gläubigern eingeräumt worden war, interessiert sich allerdings auch die Konkurrenz: Sowohl Kabel Deutschland als auch Unitymedia hatten merfach ihr Interesse an einer Übernahme des kleineren Konkurrenten geäußert (inside-digital.de berichtete). Auch der britische Mobilfunkkonzern Vodafone ist ein potenzieller Käufer. Die Kabelnetze sind ein begehrtes Gut: Kabelnetzbetreiber und Telekomanbieter bewegen sich mit ihren Diensten aufeinander zu und nehmen sich dadurch gegenseitig Kunden weg. Während die Kabelanbieter neben TV-Programmen inzwischen auch Telefonie und Internet anbieten, setzt der klassische Telefon- und Internet-Anbieter Deutsche Telekom mehr und mehr auch auf das Fernsehen - via IPTV.
quelle: inside digital
 
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