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PayTV ORF setzt für HDTV bald auf umstrittene CI+-Schnittstelle

ORF setzt für HDTV bald auf umstrittene CI+-Schnittstelle

Der öffentlich-rechtliche Österreichische Rundfunk (ORF) setzt bei der Ausstrahlung seiner hochauflösenden Programme in Zukunft auf die umstrittene CI+ Schnittstelle, um Aufzeichnungen von Lizenzmaterial wie Spielfilme oder Serien fallweise sperren zu können oder um das Vor- und Zurückspulen zu verhindern.

Das geht aus einem Entwurf mit der Überschrift "HDTV - IRD GUIDELINES AUSTRIA" hervor, der von der ORF-Sendetochter ORS federführend betreut wird und der SAT+KABEL aus dem Unternehmensumfeld zugespielt wurde. Das Kürzel "IRD" steht für Integrated Receiver Decoder, der Österreichische Rundfunk verschlüsselt seine Programme über Satellit, diese sind nur mit einer Smartcard zu sehen. Das 34-seitige Papier wurde im Juli zuletzt aktualisiert und beschreibt detailliert, wie digitale Settop-Boxen oder Flachbildfernseher mit integrierten Digital-Tunern in Zukunft arbeiten müssen. Unter anderem sollen HD-Tuner in Zukunft die Kanalliste nach einem bestimmten Muster aufbauen:


The HDTV IRD shall have at least the following channel list:
1. ORF 1 HD <hdtv version="">
2. ORF 2 HD <hdtv version="">
or ORF 2 <sdtv version*=""></sdtv></hdtv></hdtv>
3. ……
* During the initial setup process of the HDTV IRD the user should be able to
select one out of the nine SDTV regional ORF 2 services:

ORF 2 Burgenland
ORF 2 Kärnten
ORF 2 Niederösterreich
ORF 2 Oberösterreich
ORF 2 Salzburg


Liste der Grausamkeiten

Eine Liste der Grausamkeiten ist im Abschnitt sieben unter der Überschrift "CONDITIONAL ACCESS AND DIGITAL RIGHTS MANAGEMENT" zu finden. Unter anderem wird dort ein Pairing von CI-Modulen mit dem jeweiligen Receiver bzw. Digital-Tuner im Flachbildfernseher verlangt. Das bedeutet, das Einschubmodul wird mit einem einmaligen Vorgang mit dem übergeordneten Gerät verheiratet und kann dann nur noch darin genutzt werden.
Auch ein Copy-Control-Bit kommt zum Einsatz. Das soll über verschiedene Stati einem Gerät mit Festplatte signalisieren, was es darf und was nicht. Das österreichische Fernsehen hat dabei ganz konkrete Vorstellungen. So steht in dem Dokument unter anderem:
The bit allocation of the copy_control_bytes is as follows:

byte_A {
CI_service_blocking //only used for CI+ modules
CI_no_recording //only used for CI+ modules
trick_mode_control // see 7.4.7
CI_legacy_service_blocking //only used for CI legacy m
digital_copy_protection // see 7.4.2
analog_copy_protection // see 7.4.3
}
byte_B {
storage_rights // see 7.4.5
storage_encryption // see 7.4.6
component_video_control // see 7.4.4
reserved // not used
reserved // not used


Für Aufzeichnungen stehen die Modi "No Restrictions", "No recording except a temporary recording to a 90 minute time shift buffer" und "No recording allowed at all" sowie fünf weitere Flags bereit, die noch nicht definiert sind. Fürs Spulen ("Trick Mode") sieht der Österreichische Rundfunk folgende verbraucherfeindlichen Einschränkungen vor:
000 - No restrictions
001 - No skipping, fast forward limited to 2x speed, content stays visible
010 - No skipping, fast forward limited to 4x speed, content stays visible
011 - No skipping, fast forward limited to 8x speed, content stays visible
100 - Reserved for future use
101 - Reserved for future use
110 - Reserved for future use
111 - No skipping, jumping, and fast forwarding allowed

Selbst vor einem analogen Kopierschutz schreckt der öffentlich-rechtliche Sender laut Entwurf nicht zurück. So werden beispielsweise alle entsprechenden Ausgänge wie SCART oder FBAS blind geschaltet bzw. mit einem Macrovision-Stösignal versehen , wenn der jeweilige Rechteinhaber das verlangt. YUV- bzw. RGBs-Schnittstellen werden gleichzeitig für die Ausgabe von HD-Material entweder auf PAL-Auflösung 576i abgestrippt oder gleich ganz abgeschaltet.

CI+ schränkt Verbraucherrechte massiv ein

CI+ ist kein Nachfolger des Common-Interface-Standards und auch von keinem offiziellen Standardisierungsgremium verabschiedet. Entwickelt wurde das Verfahren von CAM-Herstellern und Elektronikkonzernen wie Sony, Samsung, Philips und Panasonic. Lizenziert wird die Herstellung von Modulen oder Endgeräten von der CI Plus LLP, die pro Lizenz und Jahr 15.000 Euro von den Herstellern kassieren will.


CI+ soll über eine komplette Verschlüsselung und authentifizierte Kommunikation zwischen Smartcard und Endgeräten wie dem Fernseher den Schutz vor Raubkopien erhöhen, schränkt die Verbraucherrechte aber massiv ein - beispielsweise über Aufnahmesperren. Wenn Aufzeichnungen erlaubt sind, werden diese auf Festplatten nur noch codiert abgelegt und sind auch nur mit dem Receiver abspielbar, von dem sie aufgenommen wurden. Das heißt beispielsweise, dass die zentrale Installation einer Settop-Box, auf die andere Geräte zugreifen, nicht mehr möglich ist.
Receiver lassen sich außerdem ähnlich wie bei Blu-ray-Playern per externem Broadcast-Kommando lahmlegen, wenn der Kopierschutz auf einem Gerät als kompromittiert gilt. Dabei können sogar komplette Modellreihen aus dem Verkehr gezogen werden. CI+-Module wird es für PC oder Notebook nicht geben, um zu verhindern, dass Inhalte über Schnittstellen wie USB ausgegeben werden. Auch eine Archivierung von Aufzeichnungen auf externe Festplatten per USB-Schnittstelle am Fernseher ist damit nicht mehr möglich.

Kommandos per Usage Rules Information

Netzbetreiber oder Sender können darüber hinaus festlegen, dass beispielsweise Werbesprünge nicht durchgeführt werden dürfen, oder hochauflösende Inhalte an Ausgangsbuchsen wie YUV oder VGA nur in SD-Qualität anliegen. Was eine Box oder ein Fernseher mit den empfangenen Inhalten darf oder nicht, wird per Usage Rules Information (URI) an das CI+-Modul im Datenstrom übergeben. Die Netzbetreiber definieren dies in Abstimmung mit den Programmanbietern.


von sat und kabel
 
AW: ORF setzt für HDTV bald auf umstrittene CI+-Schnittstelle

Na wer braucht schon den besch............. ORF ?

Wenn sie den ganz abdrehen wär mir das am liebsten :diablo:
 
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