Digital Eliteboard - Das Digitale Technik Forum

Registriere dich noch heute kostenloses um Mitglied zu werden! Sobald du angemeldet bist, kannst du auf unserer Seite aktiv teilnehmen, indem du deine eigenen Themen und Beiträge erstellst und dich über deinen eigenen Posteingang mit anderen Mitgliedern unterhalten kannst! Zudem bekommst du Zutritt zu Bereiche, welche für Gäste verwehrt bleiben

Hardware & Software Netbook mit Android

Toshiba AC100-10V im Test

Im AC100 verheiratet Toshiba das Smartphone-Betriebssystem Android mit Netbook-Hardware
Beim ersten Blick auf das Toshiba AC100 scheint die Sache klar: Es ist ein Netbook. Das Gerät besitzt ein 10,1-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1024 x 600 Bildpunkten. Außerdem hat es eine Tastatur. Doch schon das Gewicht lässt aufhorchen: Das Toshiba AC100 wiegt nur 880 Gramm – ungewöhnlich leicht für ein Netbook. Mit einer Höhe zwischen 1,7 und 2,5 Zentimetern ist es überdies sehr flach.

Spätestens, wenn man den Einschaltknopf betätigt hat, wird offenbar, dass das Toshiba-Netbook kein normales Netbook ist: Es benötigt nur 29 Sekunden für den Startvorgang, an dessen Ende kein Windows-Desktop grüßt, sondern ein Home-Screen à la Android.

Auf diesem fällt neben Widgets wie einer Uhr oder der Verknüpfung zum Browser Opera vor allem die Apps-Leiste auf, in der die installierten Programme aufgelistet sind.
Dem ersten Impuls folgend will man mit dem Finger auf die App-Icons tippen. Doch Fehlanzeige: Das Toshiba AC100 besitzt keinen berührungsempfindlichen Bildschirm, die Bedienung läuft wie bei einem Netbook über Tastatur und Touchpad.

Bedienung ohne Touchscreen ist problematisch
Dafür ist das Android-Betriebssystem eigentlich nicht gemacht, und deshalb muss man sich beim Toshiba-Netbook mit einiger Fingerakrobatik behelfen: Statt mit einer Wischgeste durch die Startbildschirme zu blättern, zieht man die nächste Seite auf den Bildschirm, indem man die linke Maustaste gedrückt hält und den Mauszeiger in die gewünschte Richtung bewegt. Man kann die andere Seite auch über die linke beziehungsweise rechte Cursor-Taste erreichen: Dabei springt der Mauszeiger aber über jedes Element auf der Seite, sodass man mehrmals drücken muss, um die Seite wechseln zu können.

Die Cursor-Tasten muss man auch bemühen, wenn man eine Webseite nach oben verschieben will, denn das Touchpad unterstützt keine Scroll-Geste. Statt des Android-Browsers sollte man besser den vorinstallierten Opera zum Surfen verwenden, denn er lässt sich mit Tasten und Touchpad einfacher bedienen, zum Beispiel weil er eine seitliche Leiste zum Scrollen besitzt, die dem Android-Browser abgeht.
Texte kann man mit dem Toshiba AC100 viel besser eingeben als auf den virtuellen Mini-Tastaturen eines Smartphones oder Tablet-PCs. Die meisten Tasten des Toshiba AC100 sind sogar größer als bei einem Netbook: Sie liegen im 19-Millimeter-Raster wie bei einem Notebook. Allerdings sind auch viele Tasten deutlich schmaler, zum Beispiel die gesamte untere Tastenreihe.
Keine Apps aus dem Android-Market
Das Toshiba AC100-10V besitzt ein UMTS-Modem für Datenverbindungen: Telefonieren wie mit einem Smartphone kann man mit dem Gerät aber nicht. Deshalb darf es auch nicht auf den offiziellen Android Market zugreifen. Toshiba installiert als Nachschubbasis für Apps den Camangi Market: Dort waren zum Testzeitpunkt 159 Apps verfügbar, die meisten kostenlos. Die 11 Bezahl-Apps kosteten zwischen 99 Cent und 4,99 Dollar.
Gegenüber Android-Smartphones oder Tablet-PCs wie dem Samsung Galaxy Tab, die sich aus dem Android Market bedienen können, ist das Toshiba AC100 also im Nachteil. Immerhin hat Toshiba wichtige Tools vor-installiert, etwa ein Mailprogramm, einen Fotobetrachter, einen Mediaplayer und einen Dateimanager. Ebenfalls an Bord sind die Skype-Alternative Fring sowie Documents to Go in der Basis-Version, mit der sich Office-Dateien betrachten und verändern, aber nicht erstellen lassen. Als Ebook-Reader-Software ist FBReader installiert: Das Lesen auf dem Toshiba AC100 ist aber deutlich unbequemer als auf einem Ebook-Lesegerät oder einem Tablet PC: Zum einen ist der spiegelnde Bildschirm des Netbooks nicht übermäßig hell, zum anderen kann man die Darstellung nicht ins Hochformat drehen.

Akkulaufzeit auf Netbook-Niveau
Die Hardware des Toshiba AC100 liegt näher an einem Smartphone oder Tablet-PC als das Netbook-Aussehen verrät: Im Inneren arbeitet ein Tegra-Prozessor von Nvidia, der sich deutlich sparsamer verhält als die übliche Atom-Ausstattung eines Netbooks. Das zeigte sich in den Akkutests: Das Toshiba AC100-10V spielte über fünf Stunden ein Video ab. Das schaffen Netbooks zwar auch, doch sie brauchen dafür einen rund doppelt so großen Akku. Der kleine Akku erlaubt Toshiba das AC100 so leicht und flach zu bauen. Außerdem kann Toshiba auf einen Lüfter verzichten.

Im Test hakte das Toshiba AC100 aber an einigen Stellen und wirkte noch unfertig: Häufig begegnete uns die Android-Fehlermeldung, dass eine bestimmte Anwendung nicht mehr reagiere. Auch beim Anzeigen größerer Bilder arbeitete das Gerät sehr zäh. Ein weiteres Beispiel: Das Wiederherstellen des Betriebssystem startet man im entsprechenden Menü mit der „1“-Taste. Allerdings passierte danach erst einmal nichts, erst nach einiger Zeit begann der Recovery-Vorgang: Für Ungeduldige ist das Toshiba AC100 definitiv nicht geeignet.

HD-Video funktioniert
Dass sich Flash-Videos unter Android 2.1 nicht abspielen lassen, ist bekannt. Aber auf dem Toshiba-Netbook funktionierte auch die installierte YouTube-App nicht. Immerhin ließen sich Videos von der Festplatte abspielen, zum Beispiel in den Formaten WMV oder AVI. Selbst HD-Filme in der 720p-Auflösung stellte das Toshiba AC100 meist ruckelfrei dar, bei MP4-Videos aber nur, wenn sie im Simple Profile kodiert waren. HD-Videos kann man per HDMI-Ausgang auch auf einem externen Monitor ausgeben.
Viel Platz für Filme und sonstige Dateien hat das AC100 allerdings nicht: Gerade mal 8 GB fasst die eingebaute Flash-Festplatte. Größerer externer Speicher lässt sich über den Kartenleser zuführen, der SDHC-Karten bis 32 GB unterstützt, sowie den USB-Anschluss, der aber nur FAT(32)-formatierten Speicher erkennt.

Über den Micro-USB-Anschluss kann man das Toshiba AC100 wie ein Smartphone auch vom PC aus befüllen: Die interne Flash-Festplatte wird dabei als Massenspeicher erkannt. Den Akku kann man auf diese Weise aber nicht laden.


Test-Fazit: Experiment gelungen - aber was bringt's?

Der Sinn des Android-Netbooks erschließt sich nicht wirklich. Das Toshiba AC100-10V lässt sich nicht einfacher oder schneller bedienen als ein Windows-Netbook, dessen Betriebssystem besser für Maus und Tastatur geeignet ist.
Nicht einmal eine längere Akkulaufzeit kann das Toshiba AC100 bieten: Standard-Netbooks einreichen eine ähnliche Ausdauer. Bleibt als Netto-Gewinn die flache und lüfterlose Bauweise und das um rund 400 Gramm geringere Gewicht. Dafür kostet das Toshiba AC100 aber ähnlich viel wie ein Netbook mit UMTS-Modem: Im Standard-Netbook steckt aber eine viel größere Festplatte.

 
Zurück
Oben