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Henkel und Daimler streiten um 90 Millionen Euro

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Henkel und Daimler streiten um 90 Millionen Euro

Ein Millionenbetrug bei Henkel sorgt jetzt für Krach zwischen dem Waschmittelhersteller und dem Autokonzern Daimler. Henkel weigert sich einen Sponsoringvertrag mit dem neuen Daimler-Formel 1-Rennstall Brawn in Höhe von 90 Millionen Euro zu bezahlen, für den ein betrügerischer Mitarbeiter eine Garantieerklärung abgegeben haben soll.
"Henkel ist nicht bereit, aufgrund in betrügerischer Absicht erstellter Dokumente, Zahlungen für ein nicht beabsichtigtes Formel 1-Sponsoring zu übernehmen", teilte das Unternehmen am Montag mit.
Brawn hatte zuvor Henkel zufolge den Markenartikler unter Fristsetzung und Androhung gerichtlicher Schritte zur Zahlung der ersten Tranche des Sponsoringbetrages aufgefordert. Henkel reichte im Gegenzug eine Klage zur Feststellung der Unwirksamkeit aller Sponsoringverträge ein, wie das Unternehmen mitteilte. Von Daimler war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Der Streit um das Formel 1-Engagement ist die jüngste Eskalation in einem Betrugsfall bei Henkel, der die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft seit Wochen beschäftigt. Ein für Sponsoring-Aktivitäten zuständiger Henkel-Mitarbeiter und seine Komplizen sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit Hilfe falscher Rechnungen einen Schaden von rund 45 Millionen Euro verursacht haben, indem sie Scheinrechnungen auf gestohlenem Henkel-Briefpapier ausstellten und an Factoring-Firmen verkauften.
Bislang kein Schaden für Henkel
Justizsprecher Johannes Mocken berichte, darüber hinaus habe der Henkel-Mitarbeiter nach den bisherigen Ermittlungen im Namen des Unternehmens eine Garantieerklärung für den Sponsoring-Vertrag abgegeben, den eine niederländische Briefkastenfirma mit Brawn schloss. Daimler und Brawn bestehen Henkel zufolge nun auf Einhaltung dieses Vertrag.
Henkel lehnt das jedoch kategorisch ab. Der Markenartikler warf Brawn vor, der Rennstall sei beim Abschluss des Vertrages nicht einmal einfachsten Sorgfaltspflichten nachgekommen. Es sei völlig unüblich anzunehmen, dass ein Mitarbeiter aus der fünften Managementebene eines DAX-Konzerns Dokumente dieser Dimension alleine hätte verhandeln oder unterzeichnen dürfen.
Schon eine simple Google-Recherche hätte nach Angaben Henkels beim Silberpfeil-Team alle Warnleuchten aufleuchten lassen müssen. Henkel habe Daimler außerdem bereits am 28. September darauf hingewiesen, dass ein Formel-1-Sponsorimg mit Brawn GP weder existiere noch geplant sei.
Der Waschmittelhersteller war nach eigenen Angaben zuletzt 2007 in der Formel 1 als Sponsor beim McLaren-Rennstall aktiv, allerdings nur in einem Volumen von zwei bis drei Millionen Euro, wie ein Sprecher betonte. Die aktuelle Betrugsaffäre hat bei Henkel nach eigenen Angaben bisher keinen finanziellen Schaden verursacht. "Bei uns ist kein Geld abgeflossen", betonte der Sprecher. Geschädigt worden seien die Factoring-Firmen, die die angeblichen Forderungen aufgekauft hätten.
 
Mercedes auf Einigung mit Henkel aus - Gespräche im vertraulichen Rahmen


Mercedes will sich im Fall des durch einen mutmaßlichen Betrüger eingefädelten Sponsordeals mit Henkel einvernehmlich einigen.

In der Sache des von einem ehemaligen Henkel-Manager ohne Zustimmung des Vorstands abgeschlossene Sponsorenvertrags mit Brawn GP, das mittlerweile Mercedes GP heißt, wird nun eine einvernehmliche Lösung zwischen beiden Seiten angestrebt. "Mercedes Grand Prix ist an einer einvernehmlichen Einigung bezüglich des im Sommer mit Brawn GP abgeschlossenen Sponsoring-Vertrags interessiert", sagte ein Mercedes-Sprecher am Montag laut dpa. Die Gespräche werden vertraulich geführt.

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Henkel will seinerseits allerdings gar nichts bezahlen, sondern nur raus aus der Sache. "Henkel ist nicht bereit, aufgrund in betrügerischer Absicht erstellter Dokumente Zahlungen für ein nicht beabsichtigtes Formel-1-Sponsoring zu übernehmen." So betonte das Unternehmen, dass der Sponsoring-Vertrag mit einer niederländischen Briefkastenfirma eines einschlägig bekannten Betrügers abgeschlossen wurde und der ehemalige Manager, gegen den wegen der Sache auch ermittelt wird, gar keine Garantieerklärung abgegeben habe. Dadurch habe Brawn GP die Sorgfaltspflicht bei Vertragsabschluss verletzt.

Weiters wurde von Henkel betont, dass Verträge mit einem derartigen Umfang (30 Millionen Euro pro Jahr für drei Jahre) immer in den Vorstand gingen und von Gremien geprüft und abgesegnet werden. Es sei völlig unüblich, dass ein "Mitarbeiter aus der fünften Managementebene eines DAX-Konzerns Dokumente dieser Dimension ohne Einschaltung anderer Stellen" alleine verhandle oder unterzeichnen könne. Laut Handelsblatt hatte der ehemalige Manager aber genau das getan und den Vertrag mit seinen Komplizen über die Briefkastenfirma abgeschlossen. Zudem soll er noch Forderung an Henkel in Höhe von 20 Millionen Euro erfunden und verkauft haben, wobei auch die Unterschrift von Henkel-Chef Kasper Rorsted gefälscht worden sein soll.

Quelle: Formel1
 
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