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Grundkonfiguration mit raspi-config

K

Kermit

Guest
Mit den Images für Debian Wheezy und Raspbian kommt auch das Tool raspi-config, welches beim ersten Start des Pi automatisch gestartet wird. Der Benutzer findet sich in raspi-config in einer Textoberfläche zur Grundkonfiguration des Systems wieder. Wir stellen hier folgend die einzelnen Hauptmenüpunkte, ihre Funktion und Nutzung vor. Die folgende Beschreibung basiert auf der raspi-config Version von Raspbian Wheezy vom 15.07.2012.


  • info - Information about this tool
    Zeigt einen kurzen Text an, der beschreibt, worum es sich bei dem programm handelt.
  • expand_rootfs - Expand root partition to fill SD card
    Die Images für den Pi passend entpackt meist auf eine 4 GB große SD Karte. Wer sie auf einer größeren Karte einsetzt, muss im Nachhinein die Systempartition vergrößern oder zusätzliche Partitionen anlegen, um den übrigen Platz auf der Karte im System nutzen zu können. Dieser Menüpunkt nimmt einem die Arbeit zur Partitionserweiterung ab.
    Nach dem Aufruf dieses Punkts ist soweit alles vorbereitet und beim nächsten Bootvorgang wird die Systempartitione entsprechend erweitert, was je nach Größe und Geschwindigkeit der SD-Karte etwas Zeit in Anspruch nehmen kann.
  • overscan - Change overscan
    Dieser Punkt bringt uns zu der Frage, ob wir den Overscan ausschalten (disable) oder einschalten (enable) möchten. Ist der Overscan aktiviert überspringt der Pi bei der Bildgenerierung Bereiche und sorg so für einen schwarzen Rand um das Bild. Das mag bei analogen Ausgabegeräten (alte Fernseher o.ä.) mitunter Sinn machen, kann aber bei TFT-Monitoren und -Fernsehern wohl stets deaktiviert werden. Eine Änderung der Einstellung wird beim nächsten Neustart des Pi wirksam.
    Was das Tool im Grunde macht ist in /boot/config.txt den Parameter disable_overscan zu setzen. Das kann man auch mit einem Texteditor (z.B. leafpad unter X und nano auf der Shell) manuell erledigen. Mehr Informationen findet ihr unter Infos Die config.txt Konfigurationsdatei .
  • configure_keyboard - Set keyboard layout
    Über diesen Menüpunkt kann man die Tastaturbelegung auswählen. Der Aufruf benötigt ein paar Sekunden. Im Anschluss kann man aus einer Liste das passende Tastaturlayout auswählen. Wer seine Tatstatur nicht in der Liste aufgeführt findet, kann für eine normale Tastatur in voller Größe in der Regel die Voreinstellung "Generic 105-key (Intl) PC" übernehmen.
    Die Frage nach der Sprachversion ist passend für die eingesetzte Tastatur zu beantworten. Voreingestellt ist eine englische Tastatur im britischen Layout. Über den Punkt "Other" bekomtm man eine vergrößerte Auswahl, in der man zunächste das Grundlayout auswählt, hierzulande also wohl meist "German" und im folgenden Dialog zur genaueren Spezifizierung des deutschen Layouts in der Regel wohl wieder einfach "German" und dann "The default for the keyboard layout" und "No compose key".
    Die dann kommende Frage, ob per Control+Alt-Backspace, der X-Server beendet werden soll, kann man ruhig mit "Yes" beantworten. So hat man, wenn man einmal in einem Programm "hängt" noch die Möglichkeit die grafische Oberfläche mit dieser Tastenkombination komplett zu beenden.
    Das System braucht nun einen Moment um die Einstellungen vorzunehmen.
  • change_pass - Change password for 'pi' user
    Der Benutzer "pi" ist auf dem System bereits vorangelegt und kann als regulärer Benutzer für alltägliche Arbeiten benutzt werden. Über diesen Punkt können wir ihm ein Passwort nach eigenem Geschmack geben. Beachten sollte man, dass ggf. das eingestellte deutsche Tastaturlayout erst anch einem Neustart aktiv ist und y und z vertauscht sind. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte diese Buchstaben und Sonderzeichen im Passwort nicht verwenden. Das Setzen eines leeren Passworts ist nicht möglich.
  • change_locale - Set locale
    Über diesen Punkt bestimmen wir Zeichensatz und Sprache des Systems. Für ein deutsches System setzen wir die Locale auf "de_DE.UTF-8 UTF-8" indem wir den Punkt mit der Leertaste markieren. Die Markierung bei "en_GB.UTF-8 UTF-8" können wir so auch aufheben. Mit einem Druck auf die TAB-Taste kommen wir auf die Schaltfläche "Ok" und wählen nun nochmal "de_DE.UTF-8" aus, damit Programme auf dem System deutsche Texte ausgeben, soweit diese verfügbar sind. Das System benötigt nun einen Augenblick um die Einstellung vorzunehmen.
  • change_timezone - Set timezone
    Hierüber können wir dem System sagen in welcher Zeitzone wir uns befinden. Wir wählen zunächst "Europe" und danach "Berlin" aus.
  • memory_split - Change memory split
    Die 256 MB Hauptspeicher des Pi werden gemeinsam von Hauptprozessor und Grafikprozessor genutzt. Beide erhalten dabei Zugriff auf einen festen Anteil des RAM. Derzeit stehen vier Splits zur Verfügung, die 16 MB, 32 MB, 64 MB oder 128 MB für den Grafikprozessor (Broadcom VideoCore IV) reservieren und den Rest für den ARM11 Hauptprozessor. Wer keine aufwändigen 3D- oder Videofunktionen benötigt, kann den 240/16 Split benutzen. Für Mediacenter und 3D-intensive Anwendungen bietet sich die 128/128-Aufteilung an. Hier muss man je nach dem eigenen Anwendungsprofil abwägen und probieren. Die Einstellung wird nach dem Neustart des Pi wirksam.
  • overclock - Configure overclocking
    Nach der Bestätigung des Warnhinweises, dass Übertaktung zur Instabilität des Systems führen kann, bietet dieser Menüpunkt die Möglichkeit aus verschiedenen Übertaktungsmodi zu wählen. Diese stellen Maximalwerte dar, die der Linux-Kernel dynamisch im Betrieb schaltet, wenn das System entsprechend unter Last ist - ähnlich wie es die Prozessoren in unseren Notebooks und Desktoprechnern auch machen. Wird dem Prozessor gerade wenig abverlangt, wird er mit den Standardfrequenzen 700 / 250 / 400 MHz für ARM, GPU und RAM betrieben. In den höheren Modi wird auch die Versorungsspannung erhöht ("overvolt").
  • ssh - Enable or disable ssh server
    SSH ist eine Möglichkeit um über das Netzwerk u.a. auf die Textkonsole des Systems zugreifen zu können. Hierfür nuttz man z.B. unter Windows putty, oder von einem Mac oder Unix-System aus der Shell heraus das ssh-Kommando. Die Verbdindung wird automatisch verschlüsselt. Um den Zugriff zu ermöglichen muss auf dem Pi ein SSH-Serverdienst laufen, der über diesen Punkt aktiviert (Enable) oder deaktiviert "Disable" wird.
  • boot_behaviour - Start desktop on boot?
    Hierüber weisen wir den Pi an beim Systemstart automatisch in die grafische Oberfläche zu booten (Yes) oder nicht (No). Bei letzterem landet man zuächst auf der textbasierten Konsole und kann dann manuell über startx das X11-Fenstersystem starten.
  • update - Try to upgrade raspi-config
    Ist der Pi an einem Netzwerk angeschlossen und per DHCP automatisch konfiguriert (hat man einen Router mit DHCP-Funktion im Netz, geschieht dies automatisch beim Bootvorgang), kann man hierüber das Tool raspi-config selbst auf den aktuellen Stand bringen. Bei einer Neuinstallation bietet es sich an dies als allererstes zu machen, um evtl. in den Genuss zusätzliche und / oder fehlerkorrigierter Funktionen einer neueren Version des Tools zu kommen.
    Nach Durchlauf der Aktualisierung befindet man sich wieder auf der Shell und muss sudo raspi-config aufrufen, um erneut in das Tool zu gelangen.

Über die TAB-Taste gelangt man auf die Schaltflächen "Select" und "Finish". Haben wir Einstellungen geändert ist es sicher bei "Finish" die Rückfrage, ob das System nun neu gestartet werden soll, mit "Yes" zu beantworten.
Mittels sudo raspi-config kann das Programm später jederzeit von der Kommandozeile aus neu gestartet werden.


Quelle: Alexander Langer@RaspberryCenter
 
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