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Handy - Navigation Ericsson-Pakt auf der Kippe

Im Ringen um die Gunst der Handy-Kunden steht der japanische Elektronikkonzern Sony offenbar vor einer Strategiewende: Nach zehn Jahren Mobilfunk-Bündnis mit Ericsson aus Schweden wollen die Japaner in dem Geschäft nun allein den Ton angeben. Sony verhandele mit seinem Partner über eine Übernahme der Ericsson-Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen, sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Analysten schätzen das Volumen eines solchen Deals auf über 1,3 Milliarden Euro. Den Schweden käme Experten zufolge ein Ausstieg aus dem Zuschussgeschäft gelegen.

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Im harten Konkurrenzkampf mit Apple, Nokia und Samsung macht den Japanern nicht zuletzt der Markenmix ihrer Produktpalette zu schaffen. So bietet Sony Tablet-Computer unter der eigenen Marke an, während die davon gar nicht mehr so weit entfernten Smartphones unter dem Logo Sony Ericsson in den Regalen stehen. Eine Vereinheitlichung der hauseigenen Produkte und der Mobilfunkangebote wäre positiv, sagte der Tokioter JPMorgan-Analyst Yoshiharu Izumi. Bei der Berliner Funkausstellung im September wurden Sony-Ericsson-Handys in der Sony-Halle zusammen mit Fernsehern und neuen Tablet-Computern des japanischen Konzerns präsentiert.


Laut dem "Wall Street Journal", das zuerst über das Vorhaben berichtet hatte, können die Verhandlungen über die Zukunft der Allianz noch jederzeit scheitern. Ericsson und Sony lehnten eine direkte Stellungnahme dazu ab. Ein Ericsson-Sprecher sagte, der Konzern habe langfristige Vereinbarungen für seine Gemeinschaftsunternehmen. Sony erklärte, die Gespräche seien nicht vom Unternehmen selbst kommuniziert worden und sie würden auch nicht kommentiert.

Bereits seit Wochen verhandeln Sony und Ericsson über die Zukunft ihres Gemeinschaftsunternehmens, wie zwei Branchenkenner sagten. Noch in diesem Monat müssten sie darüber entscheiden. Im Mittelpunkt von Verhandlungen dürfte Ericssons riesiges Repertoire an Mobilfunkpatenten stehen.


Beide Unternehmen halten je die Hälfte an dem Joint Venture, das nach seinem Start 2001 zunächst mit speziellen Musik- und Kamera-Handys Erfolge feierte und der Marke Sony zu größerer Aufmerksamkeit verhalf. Doch Sony Ericsson verlor im unteren Preissegment des Handy-Marktes zunehmend den Anschluss an die größeren Rivalen Nokia und Samsung, während es bei den teureren Geräten nur zaghaft auf Apple's Markteintritt mit dem längst zum Verkaufshit avancierten iPhone reagierte. Inzwischen rangiert das skandinavisch-asiatische Team nur noch auf Platz neun der weltweit größten Handy-Hersteller. Vor einigen Jahren war es noch Platz vier.
Zuletzt gab es zwar Hoffnungssignale für Sony Ericsson. Das immer wieder defizitäre Unternehmen kehrte im vergangenen Jahr in die schwarzen Zahlen zurück, musste aber im Vierteljahr von April bis Juni erneut ein Minus verkraften. Die neuen Zahlen werden am 14. Oktober erwartet. Nicht zuletzt mit dem Schwenk auf Smartphones unter dem Google-Betriebssystem Android hatte Sony Ericsson wieder Boden gutgemacht.
Unlängst hatte Google seinerseits die Übernahme des US-Handy-Herstellers Motorola verkündet. Analysten zufolge will Google damit - wie der Smartphone-Star Apple - Hard- und Software aus einer Hand anbieten. Wenn sich Sony nun Sony Ericsson einverleibt, könnte dies die Wettbewerbsposition der Japaner gegenüber Apple und auch Samsung stärken.


Doch Sony-Anleger schienen davon zunächst nicht überzeugt. Gegen den Markttrend verbilligten sich die Papiere in Tokio um rund 3,6 Prozent. Die Transaktion könnte zur Unzeit kommen, da Sony sich auch um die milliardenschwere britische Musikfirma EMI bemüht. Unter den Ericsson-Investoren war der Jubel dagegen zunächst groß, einen Ausweg aus dem Zuschussgeschäft zu finden. Unter dem Eindruck des "Wall-Street-Journal"-Berichts legten die Papiere am Donnerstag kräftig zu. Am Freitag gaben sie rund ein halbes Prozent wieder ab.

Quelle: Reuters
 
AW: Ericsson-Pakt auf der Kippe

Sony baut Handys künftig allein

Japanischer Konzern trennt sich nach zehn Jahren von schwedischem Partner Ericsson

Sony zahlt eine Milliarde Euro. Telekom-Konzern Ericsson sieht keinen Sinn im Bau von Handys, die heute Computern ähneln Japaner setzen auf Strategie der vier Bildschirme: Fernseher, Computer, Tablet-PCs und Smartphones aus einer Hand.

Nach zehn Jahren ist die Handy-Partnerschaft von Sony und Ericsson gescheitert. Sony wird das Gemeinschaftsunternehmen SonyEricsson komplett übernehmen. Der japanische Elektronikriese zahlt dafür 1,05 Mrd. Euro an den schwedischen Ericsson-Konzern. Für den Kaufpreis erhält Sony außerdem eine Reihe von Mobilfunk-Patenten und Nutzungsrechte. Wie Sony künftig die Handys nennen will, ist noch offen.

"Das Handy ist der letzte Teil des Puzzles", sagte Sony-Chef Sir Howard Stringer im Gespräch mit der "Welt". Es gebe keinen Anbieter, der in der Lage sei, seine Kunden derart umfassend zu bedienen, so der Sony-Chef: "Nicht einmal Apple." Das Handy-Geschäft vervollständige Sonys Strategie der vier Displays. Verbraucher greifen zunehmend mit ihrem Fernseher, Tablet, Computer und Smartphone auf Inhalte zurück. Diese Kette kann Sony nun lückenlos alleine abbilden. Der Konzern produziert auch Filme und Musik, die zunehmend auch online über das Sony Entertainment Network und das Playstation Network vertrieben werden.

Ericsson-Chef Hans Vestberg bezeichnete den endgültigen Ausstieg aus dem Handy-Geschäft als "logischen Schritt". Im Mobilfunkmarkt habe sich der Schwerpunkt von normalen Handys hin zu Smartphones verschoben, die zunehmend die Aufgaben von Computern erledigen. Daher sei es heute als Netzausrüster nicht mehr nötig, alle Technologien unter einem Dach zu vereinen. "Wir werden künftig unseren Fokus verstärkt auf die Verbindung der Geräte untereinander legen und unsere Forschung und Entwicklung und unser führendes Patentportfolio für diese wirklich verbundene Welt einsetzen", sagte Ericsson-Chef Vestberg. SonyEricsson war 2001 aus der Not heraus geboren worden. Das Handy-Geschäft, sowohl bei Sony als auch bei Ericsson schrieb damals rote Zahlen, zusammen sollte daraus ein Gewinnbringer werden. Tatsächlich setzte sich SonyEricsson sehr früh mit Smartphones, die sich mit einem Plastikstift auf berührungsempfindlichen Displays bedienen ließen, mit an die technologische Spitze. Später konnte das Unternehmen noch einmal von den Sony-Marken Cybershot (Kamera) und Walkman (Musik) profitieren. Allerdings nutzte das Unternehmen das Symbian-Betriebssystem, das in den vergangenen Jahren gegenüber den Systemen von Apple und Google zurückgefallen war. Vor zwei Jahren suchten die Muttergesellschaften einen Neuanfang und setzten Bert Nordberg an die Spitze von SonyEricsson.

Quelle: Welt Online
 
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