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PayTV Digital-TV: Schweizer Settop-Boxen-Zwang bleibt - Verbraucherschützer toben

Digital-TV: Schweizer Settop-Boxen-Zwang bleibt - Verbraucherschützer toben

Der Settop-Boxen-Zwang beim digitalen Fernsehen in der Schweiz wird nicht abgeschafft: Am Montag lehnte der Nationalrat eine entsprechende Gesetzesänderung ab.

Damit ziehen einige Anbieter von Digital-TV weiterhin ihren Kunden unverfroren das Geld aus der Tasche: So sind beispielsweise Cablecom-Kunden neuerdings gezwungen, die Settop-Box zu mieten – die Kauf-Option wurde klammheimlich gestriche", teilte die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) am Montag mit.

Kabelnetzbetreiber dürfen in der Schweiz weiterhin das TV-Signal verschlüsseln und für die zur Entschlüsselung notwendigen Settop-Boxen Geld kassieren. Für Sara Stalder, Geschäftsleiterin der SKS, ist dies eine "skandalöse Ausnutzung" der Monopolstellung: "Stellen Sie sich vor, Sie könnten ein neues Auto nur bei einem ganz bestimmten Händler beziehen. Nun schreibt ihnen dieser auch noch vor, dass Sie den Wagen nicht kaufen dürfen, sondern zwingend mieten oder leasen müssen. Der Aufschrei in der Schweiz wäre riesig. Aber bei den Anbietern von digitalem Fernsehen gelten offenbar andere Maßstäbe."

"Krieg ist noch nicht entschieden"

Die Schlacht sei zwar verloren, der Krieg aber noch nicht entschieden, so die SKS. "Wir werden nun eine umfassende Lageanalyse vornehmen und alle möglichen Optionen prüfen, um doch noch diesen unsäglichen Settop-Boxen-Zwang abzuschaffen", sagte Sara Stalder.

Die SKS hatte alle unzufriedenen Konsumenten zuletzt aufgerufen, ein spezielles Kontaktformular zu nutzen, um ihren Unmut über die Kabelnetzbetreiber zu äußern. Im September war bekannt geworden, dass der Bundesrat dem Parlament eine entsprechende Änderung des Radio- und Fernsehgesetzes vorschlagen wollte. Die Gesetzesänderung sollte die rechtliche Grundlage für eine Bestimmung in der Radio- und Fernsehverordnung schaffen, die den Zuschauern die freie Wahl des Empfangsgerätes ermöglichen sollte. Zu der Änderung kam es allerdings nicht.

Deutsche TV-Zuschauer kennen die Probleme

Auch deutsche Zuschauer, die ihre TV-Signale digital über Kabel empfangen, kennen das Problem bei der Wahl der richtigen Settop-Box. Wer sich endlich im bunten Flickenteppich der Kabelanbieter einen Überblick verschafft hat, wird spätestens bei der Anschaffung der Hardware erneut ins Stutzen kommen und sich möglicherweise darüber ärgern, nicht doch einen Parabolspiegel an der Fassade montiert zu haben.

Denn die Behandlung der Kunden mit Kabelanschluss ist in puncto Geräte-Auswahl stiefmütterlich. Während Satelliten-Zuschauer exakt das auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Receiver-Modell erhalten, regiert im Kabel-Bereich das Prinzip Zufall.

Die Receiver sind speziell auf die Eigenheiten der jeweiligen Plattform zugeschnitten. Einfach eine x-beliebige Box zu nehmen und damit Digital- beziehungsweise HDTV zu empfangen ist eine Illusion. Unterschiedliche Smartcards und Kompatibilitäts-Probleme sind nämlich zusätzliche Merkmale der unübersichtlichen Kabel-Situation.

Ein immenses Ärgernis stellt die sogenannte Grundverschlüsselung dar. So haben nur zahlende Kunden mit einer entsprechenden Smartcard die Möglichkeit, die verschlüsselten Programme zu sehen. Wer umzieht, kann Pech haben und muss eine komplett neue Hardware anschaffen. Kabel-BW, Kabel Deutschland und Unitymedia sind die größten Anbieter, daneben versorgen auch Primacom, TeleColumbus und Hunderte kleiner Netzbetreiber Millionen Haushalte.

Quelle: sat+kabel
 
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