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Die neue Renten-Schock-Tabelle

AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Tja, das liebe Geld hat unsere Politik schon lange korrumpiert. Hieß es früher Korruption - so nennt man es heute Lobbyismus, es wird einfach umgedeutet bzw. dem Kind einen neuen Namen verpasst, schon war's das.

Bei den nächsten Wahlen sehe ich es so kommen, dass sich viele denken: "Denen kreuze ich das aber an, was sie mit uns gemacht haben." Und keine hat sie hinterher gewählt. ;-))
Jetzt, da die EZB das Sagen in der EU hat, brauch man eigentlich nicht mehr wählen gehen. Eine europäische FED hat sich Mutti doch schon immer gewünscht.............wir wurden verraten und verkauft.

Gruß
claus13
 
SPD will Altersarmut mit Solidarrente bekämpfen

08.09.2012

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Geringverdiener sollen mehr Rente als Arbeitslose bekommen, das sieht das neue Rentenkonzept der Sozialdemokraten vor. Die Parteispitze rechnet mit heftigem Widerstand des linken Flügels.

Seit vielen Jahren streiten die Sozialdemokraten über ihre Positionierung in der Rentenpolitik, viele Monate lang galt das immer wieder angekündigte Rentenkonzept als eine geheime Staatsaffäre. Am Montag nun soll das 33-seitige Papier, das der "Welt" vorliegt, erstmals im SPD-Vorstand diskutiert werden.

Die SPD-Spitze will demnach die Altersarmut unter anderem mit einer "Solidar-Rente" von 850 Euro monatlich bekämpfen. Außerdem soll die betriebliche Altersversorgung ausgebaut werden. An der Riester-Rente und der Rente mit 67, die im linken Parteiflügel geradezu verhasst sind, hält die Führung um den Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel fest.

Ebenso positioniert sich das Konzept der SPD-Spitze gegen die parteiinterne Forderung, die Beiträge kräftig steigen zu lassen, um so die Leistungen im Alter zu halten. An dem gesetzlich fixierten Absenken des Rentenniveaus von derzeit 50 Prozent des Einkommens (brutto, aber nach Abzug der Sozialbeiträge) auf bis zu 53 Prozent hält die SPD fest.

Das dürfte die Linken in der Sozialdemokratie provozieren. Die abgewogene Positionierung, die auf das große Geldausgeben verzichtet, provoziert den linken Flügel der SPD. Auf der Sitzung am Montag im Willy-Brandt-Haus könnte es daher turbulent zugehen.

Widerstand aus den Landesverbänden

In Parteikreisen wird nach "Welt"-Informationen mit Widerstand vor allem aus der Berliner und der hessischen Landesverbände gerechnet. Endgültig soll das Konzept im November beschlossen werden – und dann in das Programm zur Bundestagswahl eingehen.

Die SPD will Menschen, die lange zu einem geringen Lohn gearbeitet haben, in der Rente besser stellen als jene, die über Jahre oder Jahrzehnte arbeitslos waren. "Für diejenigen, die über längere Zeit nur ein niedriges Einkommen hatten, verlängern wir die Rente nach Mindestentgeltpunkten", heißt es in dem Papier.

So sollen Rentenanwartschaften für gering bewertete Beitragszeiten um 50 Prozent "auf maximal 0,75 Entgeltpunkte erhöht werden". Voraussetzung dafür ist den SPD-Plänen nach eine Mindestversicherungszeit von 35 Jahren.

Für alle, die trotz dieser Maßnahmen und ohne weitere Einnahmen eine Rente "von weniger als 850 Euro erhalten, führen wir die Solidar-Rente als zweite Stufe der Grundsicherung auch im Sozialrecht ein".

Abschaffung des Nachhaltigkeitsfaktor ist populär

Diesen Anspruch aber sollen nur diejenigen erhalten, "die mindestens 40 Versicherungs- und 30 Beitragsjahren nachweisen können". Die Philosophie hinter dieser Maßnahme lautet: "Rentenempfänger dürfen nicht nach lebenslanger Versicherungs- und Beitragszeit lediglich das gleiche Niveau der Altersversorgung erhalten wie Menschen ohne jede Versicherungs- und Beitragszeit als Sozialhilfe."

Die Abschaffung des Nachhaltigkeits-Faktors, in der deutschen Linken durchaus populär, lehnt die SPD-Spitze um Gabriel und dem Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier ab. Solche Lösungen "könnten allenfalls kurzfristige Beiträge zur Lösung einiger Probleme leisten, laufen aber Gefahr, nicht hinreichend generationengerecht und nachhaltig zu sein", heißt es in dem Konzept klipp und klar.

Mit dem Ausbau von Teilrente und betrieblicher Altersversorgung wollen die Sozialdemokraten die Abschläge in der Rente weiter kompensieren. Gefragt seien "mehr Wahlmöglichkeiten" für die zusätzliche Versorgung, "entweder in einem Kapital gedeckten System zu organisieren oder aber in der gesetzlichen Rentenversicherung".

Vor allem aber setzt die SPD auf eine höhere Beschäftigung, längeres Arbeiten, weniger Schulabbrecher, das Ende des Ehegattensplittings und einen Mindestlohn. Doch sie vermeidet in ihrem Konzept jedwede Sozialromantik.

SPD lehnt von der Leyens Pläne ab

So heißt es dort: "Selbst die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro verbessert zwar deutlich die Erwerbseinkommen der Betroffenen Arbeitnehmer, reicht aber nicht aus, um auch nach 40 Jahren Beschäftigung und Beitragszahlung in die Gesetzliche Rentenversicherung" eine Rente oberhalb der Grundsicherung zu erhalten.

So sehr die SPD die Analyse zur Altersarmut teilt, so sehr lehnt sie die Vorschläge von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ab. Durch die Zunahme von prekären Beschäftigungsverhältnissen und des Niedriglohnsektor nehme das Armutsrisiko im Alter zu – und die gesamte Rentenversicherung werde geschwächt.

Die Pläne der Koalition aber seien "völlig unzureichend". Mit ihrer "Tatenlosigkeit" in der Arbeitsmarktpolitik fördere die Koalition vielmehr die Altersarmut. So betrachte Schwarz-gelb die "Zuschussrente" nicht etwa als eine "Regelung, die nach Möglichkeit in den kommenden Jahren immer seltener angewandt werden muss, sondern geht bei ihren Planungen von einem drastischen Anwachsen der Leistungsempfänger aus!"

Situation am Arbeitsmarkt muss besser werden

Zur Rente mit 67, die von der großen Koalition eingeführt worden war, vermerkt die SPD: "Diese Entscheidung wird durch die SPD nicht in Frage gestellt, allerdings muss die Situation am Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deutlich besser werden."

Die von der rot-grünen Regierung 2004 beschlossene Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent im Jahr 2030 wird verteidigt – unter Hinweis darauf, was eine höheres Niveau für die Beitragszahler bedeuten würde.

"Um ein Rentenniveau von 50 Prozent im Jahre 2030 sicherzustellen, müsste der Rentenversicherungsbeitrag ... dann rund 25 Prozent betragen (statt der bislang geplanten 22 Prozent), argumentieren Gabriel, Steinmeier und Co. Das koste etwa 30 Milliarden Euro. Eine Summe, die die SPD den Beitragszahlern nicht zumuten will.

Quelle: welt.de
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Das Gute an der Sache ist, dass nun endlich mal drüber geredet wird und der Ernst der Lage erkannt wurde. Die Schocktabelle sollte jeden aufgeweckt haben. Mich zumindest, denn ich falle laut Tabelle bei meinem Verdienst auch auch unter die Bedürftigen.

Die Absenkung auf 43% ist eine unglaubliche Unverschämtheit. In Frankreich gab es Generalstreiks als die Rente mit 60 abgeschafft werden sollte. Aber die Deutschen lassen sich alles gefallen. Keiner rührt sich. Anscheinend geht es allen noch zu gut.

Die Milliarden wandern zur Bankenrettung in die ganze Eurozone. Anstatt die eigenen Bürger zu unterstützen, werden marode, korrupte, reformresistente Staaten finanziert.

@helma59:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass deutsche Soldaten auf Deutsche Bürger schießen. Selbst die Grenztruppen der DDR und die Stasi haben das 1989 nicht gemacht.
Das ist auch ein Unterschied zwischen Deutsche und Chinesen, wie man am Massaker auf dem Platz des Himmlichen Frieden sehen konnte.
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

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nein das ist schon klar,so meinte ich es auch in keinster weise.
aber denke mal an den protesten gegen >>stuttgart21<< was dort in einer stadt los war, selbst da war die polizei überfordert.
wenn sich dieses szenario nun gleichzeitig in mehren grossstädten oder ballungsräumen wiederholen würde, wäre die polizei komplett überfordert.
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Seh das ganz genauso wie Mogelhieb: endlich bringt das mal einer auf dem Tisch: Alters Armut und das nicht nur bei den Geringverdienern.

War auch erschrocken, als ich vor 5 Jahren mit 60 in Rente ging und meine Rente errechnet bekommen hatte.
Trotzdem mußte ich mit 60 in Rente gehen trotz 17,8 % Abzüge lebenslang.
Ich war Hartz4 Empfänger und Witwer. Bekam 18 € Hartz4. War noch Projektleiter bei einem Verein für andere Hartz4 Empfänger. Alles wurde gegengerechnet bis auf die obligatorischen 100 €. Gegengerechnet bei Hartz4 und der Witwenrente.
Mit Witwenrente und eigener Rente hatte ich etwas über 1000 € Netto.
Dieses Jahr habe ich geheiratet und mir bleibt nur die eigene Rente. Mit der liege ich bei den Armen in dieser Tabelle. Obwohl ich in die Zusatzversicherung eingezahlt hab und die sogannte Ingenieurs Tabelle bekomme. Hab mit 14 Jahren meine Lehre begonnen und studiert. Bin Dipl.ing(FH) und trotzdem bei den Armen nach der Tabelle.
Viele andere im Bekannten Kreis haben noch viel weniger Rente.

Die Absenkung auf 43 % ist eine Schande.
Norbert Blüm hat immer gesagt: die Rente ist sicher.
Und er hatte recht.
Nicht er hat das heutige System versaubeutelt, sondern die Regierenden nach ihm. Ob CDU, SPD oder FDP.
Sie senkten nach und nach das Renten Nivau,weil ihen das von der privaten Versicherungs Wirtschaft eingeflüstert wurde. (Lobbyismus auf neu Deutsch-eigendlich Bestechungen der Poltiker)
Die privaten Versicherungs Gesellschaften wollten an das Geld der Deutschen nach dem Vorbild der Engländer und Amerikaner.
Wohin das dort geführt hat sieht man langsam auch bei uns: Rentner müssen bei Renten eintritt noch arbeiten gehen, weil ihre Rente für den Lebensunterhalt nicht reicht.
Auch die Rente mit 67 ist nichts weiter als eine Renten Kürzung.
Die Aufstachelung: Jung gegen alt ist ein geschickter Schachzug der korrupten Politer, um vom eigendlichen Problem abzulenken:
Absenkung des Renten Nivaus zu Gunsten der privaten Versicherungsgesellschaften.
Das gehört abgeschafft, wie so einiges Andere.

Leute wacht auf und machts wie die Franzosen und die DDR Bürger 1989:
Wir sind das Volk.



Mlg piloten
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Nächstes Jahr ist Wahl. Zum Glück muss man als Protestwähler heutzutage nicht mehr extrem rechts oder links wählen. Nun haben wir ja die Piraten. Die haben zwar auch keine Inhalte, aber das geben sie wenigstens offen zu.

Neuerdings sieht man im TV immer öfter glückliche Rentner die gerne arbeiten. Nicht weil sie es müssen, sondern weil sie wollen. Ich schätze, auf diese Art der Meinungsbildung müssen wir uns künftig gewöhnen.
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

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ich schätz mal (glückliche Rentner) die gerne arbeiten das sind ausgesuchte Rentner die noch fit sind
und das als ausgleich machen was aber eine minderheit ist und damit brauch sich unsere Regierung nicht
zu brüsten, es kann nicht sein das ein Mensch 40 jahre in die Rentenkasse zahlt und dann noch mit 65 zur
arbeit gehen muß damit er leben kann.
 
Schäuble kritisiert von der Leyen

08.09.2012

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Finanzminister Wolfgang Schäuble sieht nicht die Gefahr einer drohenden Altersarmut. Auch von ihm muss Arbeitsministerin von der Leyen Kritik für ihr Konzept der Zuschussrente einstecken. Dennoch verteidigt sie ihr Konzept weiter.

Kritik aus den eigenen Reihen: Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt den Vorschlag von Arbeitsministerin Ursula der Leyen für eine Zuschussrente ab. In einem Interview mit der Bild am Sonntag sagte er: "Frau von der Leyen hat unüberhörbar auf das Problem der Altersversorgung hingewiesen." Die Aussage, es drohe Altersarmut, sei aber verkürzt. Kein Mensch wisse, wie hoch die Löhne in 20 Jahren sein würden, kritisierte Schäuble. Er spielte damit auf die Berechnungen an, die die stellvertretende CDU-Vorsitzende vorgelegt hatte. "Der Lebensstandard in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen", argumentierte Schäuble.

Zuvor hatten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Spitze der Unionsfraktion Zweifel an von der Leyens Berechnungen geäußert. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Volker Kauder hatte die Annahme als unrealistisch bezeichnet, dass Arbeitnehmer nur 35 Beitragsjahre arbeiteten.

Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) kritisierte das Konzept einer Zuschussrente als nicht praktikabel. Insbesondere für Ostdeutschland sei die Zuschussrente keine Lösung, weil dort gebrochene Arbeitsbiografien die Regel seien, sagte er der Welt am Sonntag. "Die Menschen kommen nicht auf 35 ununterbrochene Erwerbsjahre", so Tillich.

Die Arbeitsministerin hingegen verteidigt ihr Konzept und die Berechnungen. Die "Gerechtigkeitslücke" gebe es immer, weil das Existenzminimum an die Löhne gekoppelt sei, sagte die CDU-Politikerin der Welt am Sonntag. "Das heißt, den Geringverdienern fehlen immer gleich viele Leitersprossen zur eigenen Rente."

Sie ließ aber auch Kompromissbereitschaft erkennen. Es gebe "keinen Königsweg, der Sozialverbände und Arbeitgeber, Alt und Jung zu hundert Prozent befriedigt", sagte sie.

Unterstützung bekommt von der Leyen für ihren Plan vom Arbeitnehmerflügel der Union. Dessen Vorsitzender sagte: "Das Grundproblem ist richtig erkannt: Wenn nichts passiert, wird die Altersarmut ansteigen."

Quelle: sueddeutsche.de
 
Von der Leyen lobt SPD-Rentenmodell und regt Konsens an

09.09.2012

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Sozialministerin Ursula von der Leyen hat das Rentenkonzept der SPD grundsätzlich gutgeheißen und eine parteiübergreifende Initiative gegen Altersarmut vorgeschlagen. «Es ist gut, dass die SPD die Gerechtigkeitslücke mit ähnlichen Mitteln angehen will».

Das sagte die CDU-Vizevorsitzende der «Welt am Sonntag». «Rente ist immer in einem gesellschaftlichen Konsens bearbeitet worden, und das werden wir diesmal auch.»

Das SPD-Modell ähnelt von der Leyens Zuschussrente, mit der sie in der eigenen Partei auf massiven Widerstand stößt. Die Ministerin will Minirenten von Geringverdienern, die lange in die Rentenkasse eingezahlt und privat vorgesorgt haben, auf bis zu 850 Euro aufstocken - teils aus der Rentenkasse. Die SPD sieht 850 Euro Mindestrente für alle vor, die 40 Jahre lang voll gearbeitet haben. Für Geringverdiener und Beschäftigte mit langer Arbeitslosigkeit, die mindestens 30 Jahre Beiträge gezahlt haben, soll die Grundsicherung im Alter aus Steuermitteln aufgestockt werden.

Die Ministerin wich Fragen nach der Verknüpfung ihres politischen Schicksals mit der Durchsetzung der Zuschussrente aus. «Jetzt arbeite ich am Gelingen», sagte sie. «Stellen Sie sich einfach vor, dass wir in guter Tradition eine Lösung finden.» Eine Äußerung von der Leyens vom 15. August war als Verknüpfung der Zuschussrente mit ihrem politischen Schicksal verstanden worden: «Bis Ende Oktober müssen - das erwarte ich - die positiven Entscheidungen getroffen sein. Dafür stehe ich auch. Dafür stehe ich gerade. Das ist auch mein Ehrgeiz als Ministerin», hatte sie im ARD-«Morgenmagazin» verkündet.

Hungern statt Antrag auf Grundsicherung

Quelle: internetcologne.de
 
AW: Von der Leyen lobt SPD-Rentenmodell und regt Konsens an

Da hilft nur eins, wenns soweit ist mit der Rente, schauen wo es sich günstig leben lässt.
 
"Auch Normalverdienern droht Altersarmut"

09.09.2012

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Millionen Deutschen droht Armut im Alter, doch ist das nicht die ganze Wahrheit: Viele haben längst private Pensionen abgeschlossen. Doch sind Geringverdiener oft Vorsorgemuffel.

Die Worte klangen spaßig, waren jedoch vollkommen ernst gemeint. "Wer im Alter den Wohlstand von heute halten will, kann Balalaika oder Lotto spielen oder aber mit Riester-Rente und betrieblicher Versicherung vorsorgen." Diesen Ratschlag gab der damalige Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) schon 2006 allen künftigen Ruheständlern.

Denn seit vielen Jahren ist absehbar, dass die gesetzliche Rente im Zuge der Reformen so abgeschmolzen wird, dass mit ihr allein der Lebensstandard in Zukunft nicht mehr zu halten sein wird. Wer heutzutage nicht vorsorgt, dem droht in späteren Jahren der soziale Abstieg.

Dass die heutige Ressortchefin, Ursula von der Leyen (CDU), mit ihrer Warnung vor massenhafter Altersarmut den Nerv der Zeit trifft, zeigen aktuelle Meinungsumfragen. Danach fürchtet inzwischen jeder Dritte, dass sein Einkommen im Alter nicht reicht.

Tatsächlich sinkt das Rentenniveau in den kommenden Jahrzehnten. Liegt derzeit die sogenannte Standardrente noch bei rund 50 Prozent des Nettolohns, sinkt dieser Wert bis 2025 auf 46,2 Prozent ab. Dieses Niveau bezieht sich allerdings auf eine abschlagsfreie Rente, die erst nach 45 Beitragsjahren erreicht wird.

Rentenreformen Grund für Sinkflug

Grund für den Sinkflug sind die Rentenreformen, die zu Zeiten der rot-grünen Koalition durchgesetzt wurden. Künftig stehen immer mehr Rentner immer weniger Beitragszahlern gegenüber. Um das Alterssicherungssystem demografiefest zu machen, kürzte die Regierung Schröder die Leistungen für die künftigen Senioren. Zum Ausgleich wurde die steuerlich geförderte Riester-Rente eingeführt, bei der es vor allem für Eltern und Geringverdiener hohe staatliche Zuschüsse gibt.

Ein weiterer, wichtiger Schritt für den Erhalt des Systems in einer rasch alternden Gesellschaft ist die Rente mit 67, die Müntefering trotz großer Widerstände umsetzte.

Mit diesen Reformen, die heute europaweit als vorbildlich gelten, soll sichergestellt werden, dass der Rentenbeitragssatz, der derzeit bei 19,6 Prozent liegt, auch langfristig nicht über 22 Prozent steigt. Die Reformen seien nötig gewesen, "um die Beitragszahler künftig nicht über Gebühr zu belasten", sagt die Sozialexpertin der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD), Monika Queisser.

Gewerkschaften und Sozialverbände fühlen sich jetzt jedoch durch die alarmierenden Zahlen aus dem Arbeitsministerium in ihrer Forderung bestärkt, dass die Reformen zurückgenommen werden sollten. "Es ist kein Naturgesetz, sondern Folge andauernder Rentenkürzungen, dass künftig sogar Normalverdiener von Altersarmut bedroht sein werden", sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.

Viele haben schon vorgesorgt

Von der Leyen hatte gewarnt, dass einem Arbeitnehmer bei einem Bruttolohn von bis zu 2500 Euro nach 35 Berufsjahren der Gang zum Sozialamt drohe. In seinem aktuellen Rentenversicherungsbericht weist das Arbeitsministerium allerdings selbst darauf hin, dass es irreführend sei, die gesetzliche Rente mit dem Alterseinkommen gleichzusetzen. Schließlich ist sie nur eine von verschiedenen Einkommensquellen im Alter.

Viele Senioren haben zusätzlich vorgesorgt, leben im Eigenheim, haben eine Betriebsrente, eine Lebensversicherung oder eine andere Alterssicherung. Vor allem aber leben die meisten Senioren zu zweit in einem Haushalt, und viele Frauen mit kleinen Renten sind zusätzlich über ihren Ehepartner abgesichert.

Überdies steigt der Anteil der Ruheständler, die ihre Rente mit einem Nebenjob aufbessern. So ist die Zahl der über 64-Jährigen, die einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, in den vergangenen Jahren auf 800.000 angestiegen. Die Prognose, wie groß das Problem der Altersarmut in den kommenden Jahrzehnten wird, ist deshalb schwierig.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Entwicklung der privaten Vorsorge. Mittlerweile "riestern" knapp 16 Millionen Menschen. Die Berechnungen im Rentenbericht zeigen, dass auf diese Weise das Versorgungsniveau in den kommenden Jahrzehnten mit gut 51 Prozent des Nettolohns sogar etwas höher liegen wird als heute. Doch die Frage ist: Wer riestert?

Attraktives Modell für Eltern mit Kindern

Christian Pfarr und Udo Schneider von der Universität Bayreuth zeigen in einer Studie, dass weniger die Angst vor Altersarmut als vielmehr die Aussicht auf staatliche Zuschüsse die Menschen zur Vorsorge treibt. Die unterste Einkommensgruppe, die mit weniger als 606 Euro im Monat auskommen muss, entscheidet sich danach nur sehr selten für eine Riester-Rente. "Insgesamt gesehen sind es vor allem mittlere Einkommensgruppen, die eine private Altersvorsorge mit den Vorteilen einer staatlichen Förderung verbinden wollen und sich vorrangig für eine Riester-Rente entscheiden", schreiben die Autoren.

Vor allem für Eltern mit mehreren Kindern sei dies ein attraktives Modell. Je kinderreicher die Familien sind, desto häufiger wird geriestert. Schließlich steigt mit jedem Kind der staatliche Förderanteil an den Prämienzahlungen, während der Eigenanteil entsprechend sinkt. Gerade Eltern bei der Altersvorsorge zu fördern war ein erklärtes Ziel der Rentenreformer.

Gefloppt ist das Vorhaben dagegen bei den Geringverdienern. Obwohl hier der staatliche Förderanteil besonders hoch ist und der Eigenanteil nur fünf Euro im Monat beträgt, gibt es bei den Beziehern kleiner Einkommen viele Vorsorgemuffel.

Arbeiten bis ins hohe Alter

Wer nichts auf die hohe Kante legt, dem bleibt noch die Möglichkeit, bis ins hohe Alter zu arbeiten. Im Regelfall ist es vor allem der Mittelstand, dem es gelingt, mit unterschiedlichen Formen der Vorsorge die Rentenlücke zu schließen. Die schwarz-gelbe Koalition hatte sich deshalb vorgenommen, ein Gesetzespaket zur Bekämpfung der Altersarmut zu schnüren.

So soll für Selbstständige eine Versicherungspflicht eingeführt werden und die Hinzuverdienstgrenzen für Frührentner angehoben werden. Diese beiden Ziele sind in der Koalition unumstritten.

Denn viele Solo-Selbstständige haben nach Ansicht von Rentenexperten ein hohes Risiko, im Alter in die Sozialhilfe abzurutschen, wenn sie nicht vorsorgen. Ob dagegen die von der Arbeitsministerin angekündigte Zuschussrente für langjährig versicherte Geringverdiener kommt, steht in den Sternen.

Der Grund liegt nach Ansicht von Martin Reißig, dem Präsidenten des Bundesverbandes der Rentenberater, vor allem darin, dass es sich für Finanzberater schlicht nicht lohnt, solche Mini-Riester-Verträge zu vertreiben. Deshalb würden "diese Verträge faktisch nicht angeboten werden", beklagt Reißig.

Was bedeutet die Rente für ganz verschiedene Menschen in diesem Land? Die "Welt am Sonntag" hat sich umgehört. Drei Beispiele:

Die Alleinerziehende

Sabine John arbeitet, seit sie mit 16 nach der mittleren Reife von der Schule abging. Erst die Ausbildung, danach beschäftigt als Verwaltungsangestellte, so sieht der Berufsalltag der 50-Jährigen seit fast dreieinhalb Jahrzehnten aus. Nur als sie mit 36 Mutter wurde, blieb die Mainzerin einmal zwei Jahre lang zu Hause bei ihrem Sohn. Dann lief das Erziehungsgeld aus, und die Alleinerziehende stieg wieder bei ihrem Arbeitgeber, einem medizinischen Großlabor, ein.

Das Kind war häufig krank, mehr als 25 Wochenstunden waren in den ersten Jahren nicht drin. Mittlerweile hat John auf 30 Stunden erhöht und würde auch gern ganztags arbeiten – wenn denn nur eine Stelle frei wäre. Doch in ihrem Betrieb wird rationalisiert, und die Teilzeitpositionen sind ohnehin weniger gut dotiert.

Mit ihrem Gehalt und dem Mindestunterhalt vom Vater kommt Sabine John daher gerade so über die Runden. "Da darf rein gar nichts passieren. Es wäre schon eine Katastrophe, wenn die Waschmaschine den Geist aufgäbe." Für eine private Altersvorsorge bleibt da nichts übrig. Im Gegenteil: Als sie vor Kurzem umzog, weil ihr Sohn die Schule wechselte, musste Sabine John dafür ihren Sparvertrag mit vermögenswirksamen Leistungen auflösen.

Ihr Arbeitgeber bietet zwar die Umwandlung des 13. Monatsgehalts in eine attraktive betriebliche Altersvorsorge an. "Aber ich brauche das Weihnachtsgeld einfach voll für unseren Alltag." Vor Kurzem kam ein Rentenbescheid. Der Betrag lag bei rund 700 Euro, nur knapp also über der Grundsicherung. Sabine John: "Ich lebe für mein Kind. Das ist meine große Herausforderung." Um anderen zu helfen, engagiert sie sich im Vorstand des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter.

Der Niedrigverdiener

Lisa Schiller ist vor 19 Jahren aus Kasachstan nach Berlin gekommen. Gleich nach einem Sprachkurs machte sich die gelernte Konditorin auf die Suche nach Arbeit. In ihrer Heimat hatte sie schon seit dem 16. Lebensjahr gearbeitet. Aber das wurde in Deutschland nicht angerechnet, weil sie keine Spätaussiedlerin war. 1996 fand sie eine Stelle als Kassiererin in einem großen Discounter, konnte die anfängliche Stundenzahl schnell von 20 auf 28 pro Woche steigern.

Bei den Kollegen galt sie als fleißig und zuverlässig. Mitte 2004 teilte ihr der Arbeitgeber mit, man müsse ihre Stelle aus wirtschaftlichen Gründen wieder auf 24 Stunden reduzieren. "Ich hätte gerne Vollzeit gearbeitet", sagt Lisa Schiller. Durch regelmäßige Überstunden kam sie dennoch auf einen Bruttolohn von durchschnittlich 1800 Euro im Monat. Bis vor einem Jahr: Da konnte sich die 51-Jährige plötzlich bei der Arbeit nicht mehr bewegen.

Ein Bandscheibenvorfall, mit ausgelöst durch das jahrelange Heben schwerer Kisten. Seither ist Schiller krankgeschrieben. Ihre Ersparnisse werden von der Behandlung aufgezehrt, denn sie nimmt alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Reiki in Anspruch: "Aber ohne die könnte ich mich nicht einmal mehr im Haushalt versorgen."

Auf dem letzten Rentenbescheid stand, sie werde einmal 742 Euro erhalten. Das war zu einem Zeitpunkt, als sie davon ausging, bis zum 67. Lebensjahr arbeiten zu können. Dann wäre sie auf 32 Beitragsjahre gekommen. "Ich werde im Alter nicht von meiner Rente überleben können." Für das Alter hat sie Notfallszenarien entworfen: Entweder bei der erwachsenen Tochter Unterschlupf finden oder zu ihren Schwestern nach Kasachstan zurückziehen.

Der Selbstständige

Als der Stuttgarter Diplomdesigner Peter Mahler (Name geändert) sich vor zwölf Jahren selbstständig machte, schien das der richtige Schritt. Drei Jahre lang hatte der heute 44-Jährige nach dem Studium für zwei renommierte Werbeagenturen gearbeitet, brachte für die eigene Firma Referenzen, Kontakte und schon einige Kunden mit.

In den ersten Jahren lief alles gut, der Kundenstamm wuchs wie auch das Einkommen. Doch 2007 kam der Einbruch. Mehrere große Auftraggeber sprangen ab. Die einen, weil sie nur noch mit großen PR-Firmen zusammenarbeiten wollten, die anderen, weil sie sparen mussten. Mahler gelang es nicht, neue Kunden zu finden. Hinzu kam ein Streit mit dem Finanzamt, das von Mahler plötzlich den Existenzgründerrabatt zurückforderte.

Begründung: Er habe bereits im Studium für Kleinaufträge ein Gewerbe angemeldet, sei also nach dem Studium kein echter Existenzgründer mehr gewesen. Weil Mahler nicht genügend Geld für die Nachzahlung hatte, musste er sich von seinen Eltern einen Vorschuss auf das Erbe geben lassen. Hatte er in guten Zeiten bis zu 50.000 Euro Jahresgewinn vor Steuer gemacht, so schmolz dieser nun auf 20.000 Euro jährlich zusammen.

Als Mitglied der Künstlersozialkasse wird Mahler zwar nicht ganz ohne Rentenansprüche dastehen: "Aber die liegen unter dem Existenzminimum." Er selbst zahlt monatlich noch einmal 150 Euro in eine Lebensversicherung ein, mehr lässt seine finanzielle Situation nicht zu.

Er ist sich sicher: "Ich werde im Alter ein Fall für die Grundsicherung sein." In der Branche ist der Designer kein Einzelfall. Den Vorstoß von Ursula von der Leyen fand Schmidt gut: "Endlich wird die Problematik thematisiert."

Quelle: welt.de
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Tja, wer ist jetzt noch wählbar?? Die SPD hat sich an ihren Grundwerten (Sicherung des Sozialsystems) vergriffen, dafür sind sie für mich nicht mehr wählbar.
Die CDU greift dem kleinen Bürger über Gebühr in die Taschen und verscherbelt Deutschland an die größe Pest auf dieser Erde, den Banken (Banken sind Geschäfte die mit der Not Anderer Geld verdienen, Geldverleiher, Pfandleiher), ebenfalls für mich nicht wählbar.
Die Grünen machen mittlerweile die Politik die sie zu Anfangszeiten bekämpft hat, ebenfalls nicht mehr wählbar.
Die Piraten haben noch keine klare Linie und sie verzettelt sich leider zu stark, noch nicht wählbar, jedoch Gesamtbetrachtet das kleinere Übel, also wählbar. Die Linken, wird eine Alternative, lieber Links, wie später am Hungertuch nagen, ebenfalls wählbar.
Die übrigen Parteien mal nicht betrachtet. Ob es mal wieder besser wird hier, in der BRD-GmbH, wage ich zu bezweifeln.

Gruß
claus13
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Wählen heißt ja seine Stimme abzugeben. Wer seine Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen.

Ich für meinen Teil gehe nicht mehr wählen. Alle Parteien verfolgen die gleiche Mainstream-Politik, sodass es keine echte Opposition mit einer politischen Alternative gibt.
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

Die Stimme ungültig machen wäre richtiger, wie überhaupt nicht hingehen. Die Prozente für die einelnen Parteinen bilden sich aus der Anzahl der zur Wahl gehenden, nicht aus denen die Zuhause bleiben. Jede nicht abgegebene Stimme erhöht die Gefahr, dass genau die an die Macht kommen, die keiner da Oben haben will.
Geht nur ein einziger Mensch zur Wahl und wählt die CDU, bekommt die CDU 100% der Stimmanteile, denkt mal darüber nach.

Gruß
claus13
 
AW: Die neue Renten-Schock-Tabelle

In dem Falle läge aber die Wahlbeteiligung bei 0,000000012% und das Ziel, auf die Missstände aufmerksam zu machen, wäre erfolgreich.
Du bist aber immer noch in diesem Schubladendenken gefangen und hast meinen Post gar nicht richtig verstanden. Es ist vollkommen egal, welche Partei man wählt. Alle, auch die Linke und die Piraten, folgen der gleichen Mainstream-Politik.
Die Stimme ungültig zu machen, hat den gleichen Effekt, als gar nicht zur Wahl zu gehen. Bei dieser Parteienoligarchie im Lande ist eine Wahl sowieso unsinnig.
 
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