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DFB mit Cacau - Löw: «Mehr Freude als Angst»

Skyline01

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DFB mit Cacau - Löw: «Mehr Freude als Angst»

Pretoria - Lust statt Last: Fußball-Deutschland fühlt sich bereit für die hochbrisante Kraft- und Nervenprobe gegen Ghana. «Ich habe mehr Freude als Angst», verkündete Bundestrainer Joachim Löw am Tag vor dem Gruppen-Endspiel.

Die schwarz-rot-goldene Elf muss gewinnen, um in Südafrika ganz sicher einen historischen WM-K.o. schon nach der Vorrunde zu vermeiden. «Es schauen Millionen zu, im Stadion sind 80 000 Zuschauer - da bin ich noch verstärkt unter Spannung», beschrieb Löw auch die für ihn «ganz besondere Wettkampf-Situation» in Johannesburg.

«Dieses Spiel wird kein Selbstläufer. Aber wir wissen, dass wir alles haben, um auch Ghana zu besiegen», erklärte Löw kämpferisch. Mit einem Rugby-Training hat er sein Personal zusätzlich heiß gemacht auf das erwartete «hochintensive Spiel» gegen Afrikas Hoffnungsteam. «Es muss der unbedingte Siegeswille zu spüren sein», forderte Vize- Kapitän Bastian Schweinsteiger. Das Achtelfinale, in dem man auf eine Mannschaft der England-Gruppe treffen würde, ist als Etappenziel fest in den Köpfen: «Und dann wollen wir mehr!»

Bereits 30 Stunden vor dem Anpfiff gab Löw dem extrem motivierten Cacau grünes Licht für einen Platz in der Startformation. «Im Moment tendiere ich zu Cacau», erklärte Löw vor dem Abschlusstraining, bei dem am späten Nachmittag im «Super Stadium» in Atteridgeville alle 23 Akteure unter Flutlicht dabei waren. Der 29 Jahre alte Stuttgarter Cacau, bisher nur als Joker zum Zuge gekommen, soll für den nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrten Stoßstürmer Miroslav Klose auflaufen. «Ich bin ein anderer Spielertyp als Miro. Aber ich bin überzeugt, dass ich auf der Position spielen kann», sagte Cacau.

Ansonsten dürfte Löw zur Wiedergutmachung der 0:1-Pleite gegen Serbien wieder sein Stammpersonal aufs Feld schicken. «Wenn man mit den Spielern spricht, machen sie nicht den Eindruck, als wären sie nervös oder unsicher», verkündete der DFB-Chefcoach, für den es auch persönlich um seinen Verbleib beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) geht. Noch nie hat ein Bundestrainer nach einem Vorrunden-Aus, das es bisher nur bei Europameisterschaften gab, weitergearbeitet.

Löw selbst wischte das Thema vom Tisch, nachdem er sich bei der Antwort auf die Frage nach seiner Zukunft «zumindest eine Sekunde» Bedenkzeit erbeten hatte. «Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Trainer während des Turniers ausgetauscht wird. Deshalb werde ich Ihnen am Donnerstag noch in dem Amt begegnen», sagte der Freiburger selbstbewusst. Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger meldete sich in der «Sport Bild» nochmals zu Wort: «Löw weiß, dass der DFB ihn nicht im Regen stehen lässt, wenn es mal schlecht läuft.» Die Zeit für einen ausländischen Bundestrainer - wie etwa den Holländer Louis van Gaal - sei «noch nicht reif», bemerkte der Verbands-Boss schon mal vorab.

Zweifel lässt Löw vor dem 95. WM-Spiel einer DFB-Elf nicht zu. «Wenn richtig die Stimmung brodelt, die ganze Nation und die Welt auf das Spiel schauen - das empfinde ich positiv, nicht als unglaubliche Last, sondern als Herausforderung.» Die Frage aber bleibt, wie gerade die jungen und unerfahrenen WM-Spieler die Extremsituation im 84 490 Zuschauer fassenden Soccer-City-Stadion meistern werden. Doch auch da sagte Löw: «Ich habe nicht das Gefühl, dass Spieler wie Sami Khedira oder Mesut Özil nervliche Probleme haben.»

Schweinsteiger sieht in der jugendlichen Frische vielleicht sogar einen Vorteil: «Es ist immer gut, wenn ein Spieler eine Mischung aus Unbekümmertheit und Cleverness hat. Ich glaube, in unserer Mannschaft haben wir diese Mischung.» Die Marschroute ist für den Vize-Kapitän klar: «Entscheidend ist, dass man nicht reagiert, sondern agiert. Wir sind eine Mannschaft, die vom spielerischen Element lebt. Man muss in jeder Aktion sehen, dass wir gewinnen wollen. Und wir müssen hinten wie eine Wand stehen, durch die kein Durchkommen ist.»

Die Begegnung mit dem ehemaligen DFB-Juniorenspieler Kevin-Prince Boateng, der nun bei den «Black Stars» ein Leistungsträger ist, ist für die Spieler lediglich ein Randthema. «Man muss versuchen, ihn auf dem Platz zu bändigen», empfahl Schweinsteiger. Zwar ist der ältere der beiden Boateng-Brüder - Jérome sitzt bei Deutschland auf der Bank - seit seinem bösen Foul gegen Michael Ballack in Deutschland der Buhmann. Doch selbst der verletzte Ballack übermittelte via «Bild» ins DFB-Quartier: «Kein Kommentar zu Boateng. Es geht um den deutschen Fußball. Es zählt nur der Einzug ins Achtelfinale.»

Der Bundestrainer hatte Ghana als Tribünengast beim 1:1 der Afrikaner gegen Australien intensiv studiert. «Ghana spielt körperbetont, Ghana spielt extrem schnell nach vorne», berichtete Löw. Doch in der Defensive hält er den Gegner für verwundbar. Einstellen muss sich das mit fünf Verwarnungen vorbelastete Team auf den brasilianischen Schiedsrichter Carlos Simon, auch «Sheriff» genannt. «Er ist sehr korrekt in seiner Ausführung, fast schon pedantisch», berichtete Löw, forderte aber «keine Zurückhaltung».

Auf zeitgleiche australische Schützenhilfe gegen Serbien, wodurch der deutschen Mannschaft schon ein Unentschieden gegen Ghana reichen würde, will man sich lieber nicht verlassen. «Wir müssen auf uns schauen», verordnete Bierhoff: «Es wäre falsch, ins Spiel zu gehen und mit einem Ohr auf das andere Spiel zu achten.»

Quelle: mopo.de
 
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