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50 Hausdurchsuchungen am 20.09.07

Hausdurchsuchung zeitgleich in 50 Objekten bundesweit und in Holland, Belgien, Frankreich
In zahlreichen Objekten des Bundesgebietes und in Holland, Belgien und Frankreich durchsuchten heute 200 Polizeibeamte zeitgleich. Ziel der Durchsuchung war das Finden von Beweismaterial im Zusammenhang mit illegalen Kopien von noch nicht im Handel befindlichen Filmen, PC-Spielen und neuer Entertainmentsoftware. Die Aktion wurde geplant um die europäische WarezSzene zu schwächen - speziell der Teil der Szene, der sich mit dem Releasen von Kinofilmen, TV-Serien und Konsolenspielen beschäftigt.


Mitglieder von 14 verschiedenen Gruppen soll es getroffen haben. Einer der gebusteten Releasegruppen soll alleine 200 Kinofilme veröffentlicht haben, darunter auch eine der Versionen von 'Die Simpsons'. Laut Informationen der Polizei hat ein Informant aus der Szene ausgesagt, der im Verlauf der Operation Boxenstopp aufgeflogen war. Der Beschuldigte nimmt die Kronzeugenregelung in Anspruch. Er wird demnach straffrei aus dem Verfahren gehen. Original-Ton des Pressesprechers der Polizei am Telefon: "Der hat geplappert".

Heute um 08.00 Uhr klopften die Beamten bei annähernd 50 Objekten in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Baden-Würtenberg, Bayern, Hamburg, Schleswig-Holstein, Holland, Belgien und Frankreich an die Türen. Der von Kriminaldirektor Helmut Pfau von Hürth aus geführte Einsatz ist Ergebnis eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Köln. Das unter Federführung von Staatsanwalt Jürgen Krautkremer bearbeitete Verfahren beruht auf Hinweisen, die ein Zeuge aus der so genannten WarezSzene machte. Dieser Zeuge wurde von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e. V. (GVU) der Direktion Kriminalität in Hürth gemeldet. Er arbeitete von da an eng mit der Kripo zusammen. Es konnten über GVU die technischen Kenntnisse und über den Zeugen Informationen zur Szene abgeschöpft werden. Sie wurden miteinander verknüpft und dabei entstand ein Gesamtbild des illegalen Marktes von der illegalen Erstkopie bis zu den Vertriebswegen.

Nach Angaben der GVU dienen Dateien von Release-Gruppen zumeist als Ausgangsmaterial für illegale Kopien, die sowohl von Einzelnen als auch von professionellen Händlern weiter verbreitet werden. Für die gesamte Branche dürften sich die Einbußen auf mehrere hundert Millionen Euro jährlich belaufen. Ein erfolgreicher Eingriff in die 0day-Warez-Szene soll eine zeitliche Verzögerung der Verfügbarkeit und eine qualitative Verschlechterung von Kinomitschnitten und anderen illegalen Produkten bewirken. Die illegalen Verbreitungswege sollen mit den Busts eingedämmt werden um weitere Schäden der Industrie zu minimieren.

Im NRW wurden insgesamt 14 Objekte durchsucht, davon lagen drei im Rhein-Erft-Kreis. Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 60 PCs, 15 Festplatten und circa 2.000 CDs oder DVDs sichergestellt oder beschlagnahmt. Vorläufige Festnahmen erfolgten nicht. Die genauen Ermittlungsergebnisse werden noch auf sich warten lassen. Es erfolgt nun die zeitlich sehr aufwändige Auswertung der Daten auf den sichergestellten Festplatten.

Update von 17:30 Uhr: Die Website der GVU ist seit einigen Minuten nicht mehr oder nur sehr unregelmäßig erreichbar. Bis zum kompletten Seitenaufbau dauert es teilweise bis zu fünf Minuten. Teilweise erschien die Fehlermeldung "Es konnte keine Verbindung zur Datenbank hergestellt werden." Es ist unklar ob dies mit der heutigen Razzia in irgendeiner Verbindung steht. Laut der Pressestelle der GVU kommen auf dem eigenen Server bis zu fünf Millionen Anfragen pro Minute rein!




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