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PayTV 13th Street und Syfy: Die verkannten Pay-TV-Riesen

Seit Anfang des Monats lässt nun auch Universal Networks für seine Sender 13th Street und Syfy Quoten messen und ausweisen - und entpuppt sich als Pay-TV-Marktführer, der es auch mit kleinen Free-TV-Sendern aufnehmen kann. Das müsste nun nur noch in die Köpfe der Werbeindustrie

Am Montagmittag hatte Universal Networks International Germany in München zur Präsentation der ersten Ergebnisse der Quotenmessung seiner Sender 13th Street Universal und Syfy geladen. Der Stolz war Geschäftsführerin Katharina Behrends deutlich anzumerken. Man kann das verstehen, denn sie hatte wirklich beachtliche Zahlen im Gepäck: Im ersten halben Monat, in dem Universal Networks die Quoten messen lässt, haben sich die Sender 13th Street Universal und Syfy als Pay-TV-Marktführer entpuppt - zumindest unter den Sendern, die ihre Reichweiten öffentlich ausweisen lassen, was neben allen Sky-Eigensendern auch Disney Cinemagic, TNT Serie und TNT Film sind.

Die höchsten Zuschauerzahlen werden im Pay-TV natürlich mit Fußball-Übertragungen erzielt - doch wenn man diese mal außen vor lässt, dann belegen Syfy und 13th Street Universal mit ihren Serien bezogen auf die erste Mai-Hälfte allein 27 der ersten 30 Plätze in den Pay-TV-Quotenrankings bei den 14- bis 49-Jährigen. Gerade mal drei Filme diverser Sky-Kanäle verirren sich daneben noch in diese Hitliste, ansonsten dominieren "Navy CIS", "Criminal Minds", "Law & Order" oder im Falle von Syfy "Warehouse 13" die Charts.

Das zeigt zwei Dinge: Zum Einen zahlt es sich aus, dass man sich zunehmend von Sky emanzipiert hat und die Sender über weitere Plattformen verbreiten lässt - so liegt die technische Reichweite mit über fünf Millionen Haushalten deutlich höher als bei den Sky-Sendern. Zum Anderen lässt sich aber auch erkennen, dass es zur Werbung von Abonnenten natürlich eher sexy erscheinen mag, neue US-Ware aus dem Film- oder Serienbereich anzupreisen - doch tatsächlich angeschaut werden dann in erster Linie offenbar häufig Inhalte, die gar nicht exklusiv im Pay-TV laufen, dort aber dafür mit Konstanz täglich auf den gleichen Sendeplätzen.

Diese etablierten Zugpferde erreichen dabei Marktanteile, mit denen es 13th Street oder Syfy durchaus mit kleinen Free-TV-Sendern aufnehmen kann. "Navy CIS" hatte in der Spitze immerhin schon 180.000 Zuschauer, in der Zielgruppe sprang ein Marktanteil von 1,6 Prozent heraus. Selbst der Tagesmarktanteil lag bei 13th Street in der Zielgruppe an den besten Tagen schon bei 0,8 Prozent, Syfy kam mehrfach über 0,5 Prozent. Alle anderen Pay-TV-Sender außerhalb des Sportbereichs liegen hingegen fast immer unter 0,3 Prozent, nicht selten sogar im nicht messbaren Bereich. Die Zahlen für 13th Street und Syfy sind aber nicht nur mit Blick auf die Pay-TV-Konkurrenz beachtlich, sondern eben auch mit Blick auf den Gesamtmarkt, vor allem wenn man bedenkt, dass die technische Reichweite um ein Vielfaches geringer ist als bei Free-TV-Sendern.

Genau diese Botschaft will Universal Networks nun bei Werbekunden und Media-Agenturen verankern und damit Schluss machen mit der stiefmütterlichen Behandlung der Pay-TV-Sender. Zwar gab es auch schon bislang Zuschauerzahlen aus dem Sky-Panel, doch von potentiellen Werbekunden wurden die nie wirklich akzeptiert. Aus diesem Grund hat man sich nun entschlossen, die nicht gerade billigen Lizenzkosten für die GfK-Daten zu zahlen. "Wir waren schon immer überzeugt, dass Pay-TV in Deutschland funktioniert, jetzt können wir es beweisen", sagt Katharina Behrends.

Pay-TV sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen, neues Ziel sei die Mitte des Werbemarktes. Erste Reaktionen im Markt gebe es bereits, mit Erstaunen würden die Reichweiten zur Kenntnis genommen, die Nachfrage ziehe an. Behrends: "Erste Werbetreibende bewerten die Situation bereits neu. Nun ist es an den Mediaagenturen und Redaktionen die Relevanz zu erkennen, die Pay-TV nachweislich hat." Ziel sei es, den Anteil der Werbeerlöse an den Gesamteinnahmen deutlich zu steigern - auch wenn die Einnahmen aus den Abo-Umsätzen weiter den weitaus größten Teil ausmachen werden.

Nutzen wolle man die Quotendaten aber nicht nur, um die Werbung anzukurbeln, sondern auch, um das Programm zu optimieren. Beides klingt längst nicht in allen Ohren positiv, schließlich sind viele Pay-TV-Kunden vor allen Dingen deshalb bereit zu zahlen, weil sie zum Einen von allzu viel Werbung verschont bleiben wollen und zum Zweiten nicht hektische Absetzungen im Falle von Quotenschwäche befürchten müssen. Katharina Behrends versucht Befürchtungen, das könne anders werden, zu zerstreuen. Zu allererst fühle man sich nicht den Werbetreibenden, sondern den eigenen Abonnenten verpflichtet. Auf Unterbrecherwerbung werde man auch weiterhin verzichten, stattdessen habe man vor allem hochwertige Sponsorings und Sonderwerbeformen im Blick. Sie erhoffe sich phantasievolle und kreative Werbung - die im besten Falle so gut ist, dass die Leute sie sogar gerne sehen wollen. Letzteres klingt allerdings schon sehr nach Wunschkonzert.

Quelle: DWDL
 
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