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Off Topic Höhepunkt der Perseiden 2023: Sternschnuppen beobachten und fotografieren

Höhepunkt der Perseiden 2023: Sternschnuppen beobachten und fotografieren​

10.08.2023 17:28 Uhr Bastian Werner
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(Bild: Bastian Werner)
Aufbleiben lohnt sich: Die Perseiden erreichen ihr Maximum. Das ist die beste Zeit für die Jagd auf Sternschnuppen. So sind Sie erfolgreich.
Die Perseiden 2023 stehen kurz vor ihrem Höhepunkt. In der Nacht vom 12. auf den 13. August können Sie bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Was viele nicht wissen: Die Perseiden sind auch davor und danach sehr aktiv. Bereits ab dem 10. August schießen in der Nacht 50 bis 60 Sternschnuppen pro Stunde durch den Himmel. Erst ab dem 16. August geht die Anzahl der Sternschnuppen dann deutlich zurück.

MEHR ZUR ASTROFOTOGRAFIE
Himmelsgucker können sich also auf viele spannende Nächte und Gelegenheiten freuen – gerade im Hinblick auf das Wetter ist das eine gute Nachricht. Im Artikel erklären wir, worauf es bei der Jagd nach den Sternschnuppen ankommt. Wir zeigen die Rolle des Mondes ebenso auf wie den Einfluss von Lichtverschmutzung und Wetter. Und wir geben Tipps, wie Sie die Perseiden fotografieren. Tatsächlich ist es sogar ein Kinderspiel, die kurzen Leuchtkugeln mit einer Kamera festzuhalten: Alles, was Sie dazu wissen müssen, haben wir hier ebenfalls für Sie zusammengetragen.

Immer wieder im August​

Die Quelle der Perseiden-Meteore ist ein Komet namens 109P/Swift-Tuttle. Er ist benannt nach den Astronomen Lewis Swift und Horace Tuttle, die diesen Kometen unabhängig voneinander im 19. Jahrhundert entdeckten. Der Komet hinterlässt auf seiner elliptischen Umlaufbahn durch das Sonnensystem eine Spur aus Staub und Trümmern, die aus gefrorenem Wasser, Gesteinspartikeln und Staub besteht.
Wenn die Erde auf ihrer eigenen Umlaufbahn die Staubspur des Kometen kreuzt, dringen diese Partikel in die Atmosphäre ein und verglühen in hell leuchtenden Meteoren, die über den Nachthimmel ziehen. Dieses spektakuläre Schauspiel findet jedes Jahr im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende August statt, wobei der Höhepunkt normalerweise um den 12. August liegt.

Blickrichtung, Lichtverschmutzung, Wetter​

Himmelsrichtung und Blickrichtung​

Um Mitternacht erscheint der Ursprungspunkt (Radiant) des Perseiden-Meteorschauers im Nordosten des Himmels. Oder präziser ausgedrückt: Er befindet sich bei einer Richtung von 45° auf dem Kompass und in einer Höhe von 35° über dem Horizont. Um den Meteorschauer zu beobachten, suchen Sie sich am besten einen Berg oder Hügel, von wo aus Sie einen ungestörten Blick in diese Himmelsrichtung haben.
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Mit Programmen wie Stellarium kann man sich die exakte Position der Perseiden am Himmel anzeigen lassen.
Wenn Sie die Sternschnuppen mit einer Kamera fotografieren möchten, dann sollten Sie diese ebenfalls entsprechend ausrichten. Im Verlauf der Nacht wandert der Ursprungspunkt des Meteorschauers weiter, doch die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man in Richtung Nordosten fotografiert. Wenn Sie noch einen detaillierteren Überblick über die Situation am Nachthimmel an Ihrem Ort haben möchten, empfehlen wir Ihnen die kostenlose Software Stellarium [8] auf Ihrem Rechner zu installieren oder als Web-Anwendung im Browser zu öffnen. Dort können Sie nach kurzer Einarbeitungsphase genau sehen, wo der Radiant der Perseiden am Himmel stehen wird. Weitere hilfreiche Apps sind hier PhotoPills (für iOS [9] und Android [10], kostenpflichtig) oder Planit Pro (für iOS [11] und Android [12], kostenpflichtig).

Lichtverschmutzung durch den Mond​

Der Mond wirft einen beruhigenden Glanz auf die nächtliche Landschaft. Doch bei der Beobachtung von nächtlichen Himmelsphänomenen stört sein Licht erheblich. Das fordert Hobbyastronomen ebenso heraus wie Profis. Verantwortlich dafür ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Da der Mond das Sonnenlicht reflektiert, erzeugt er einen starken und diffusen Lichtschein, der den Nachthimmel erhellt. Dieses Licht überstrahlt schwächere Lichtquellen, wie Sterne, Planeten oder sogar entfernte Galaxien. Dadurch kann man viele dieser faszinierenden Himmelsobjekte nur schwer erkennen.

Ein weiterer Aspekt ist der Kontrast. Das helle Mondlicht verringert den Kontrast zwischen Himmelsobjekten und dem Hintergrundhimmel. Feine Details und schwache Strukturen werden verschleiert oder gehen verloren, da das Licht des Mondes die Dunkelheit des umgebenden Himmels abschwächt. Das stört vor allem, wenn man planetarische Nebel, Sternhaufen oder Meteorströme beobachten will.

Der Mond hat eine Umlaufzeit von 27,3 Tagen um die Erde. In diesem Takt wiederholen sich entsprechend Vollmond und Neumond. Ein Vollmond würde die Beobachtung der Perseiden erschweren, doch 2023 ist ein gutes Jahr: Am 16. August ist der nächste Neumond. Während dem Maximum der Perseiden am frühen Morgen des 13. August ist der Mond nur als kleine Sichel zu erkennen und erzeugt kaum störendes Licht in der Atmosphäre.

Lichtverschmutzung durch Zivilisation​

Lichtverschmutzung ist eine der bedeutendsten Herausforderungen für Himmelsbeobachter. Diese Form der Umweltverschmutzung entsteht durch die übermäßige oder unsachgemäße Beleuchtung von Städten, Siedlungen und Industriegebieten. Diese überstrahlt das natürliche Licht der Sterne und anderer Himmelsobjekte und erhellt den nächtlichen Himmel. Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung sind vielfältig und haben weitreichende Konsequenzen für Astronomie, Umwelt und menschliche Gesundheit.

Überdies beeinträchtigt Lichtverschmutzung die Qualität der astronomischen Daten – ebenso wie die von Fotos. Bilder und Beobachtungen können durch Streulicht und Überbelichtung verzerrt oder unbrauchbar werden. Das trübt nicht nur die Genauigkeit, sondern behindert Sie auch dabei, die Perseiden ungetrübt zu beobachten.

Damit Sie der Lichtverschmutzung aus dem Weg gehen können, müssen Sie diese zunächst für Ihren Beobachtungsort recherchieren. Die Website www.lightpollutionmap.info zeigt genau, wie hoch die Lichtverschmutzung in Ihrer Umgebung ist. Selbstverständlich ist diese in Ballungszentren extrem hoch. Wenn Sie die Perseiden wirklich beobachten wollen, dann müssen Sie aufs Land fahren.
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Dieser Screenshot von Lightpollutionmap zeigt, dass sich die Ballungsgebiete als Beobachtungsort nicht anbieten. Hier ist die Lichtverschmutzung besonders hoch (rot bis weiß). Am geringsten ist die Lichtverschmutzung in den blauen bis schwarzen Zonen.

Das Wetter​

Nachdem Sie Himmelsrichtung, Mondlicht und Lichtverschmutzung beachtet haben, kann Ihnen nur noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Herkömmliche Wetter-Apps und der Wetterbericht aus der Zeitung können hier teils ungenau sein, etwa weil sie nur eine Bewölkungsvorhersage für ihren Standort geben.

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Das Wetter ist eine entscheidende Größe, wenn Sie die Perseiden beobachten und fotografieren wollen. Der regionale Wetterbericht ist meist nicht exakt genug. Es gibt Spezial-Apps, wie die vom Autor entwickelte Viewfindr-App, die sich mit ihren Wetterdaten gezielt an Landschaftsfotografen richtet. Freilich gibt es noch eine Reihe anderer Apps, die bei der Planung von Astro- und Landschaftsfotos helfen wollen. Dazu gehören etwa Planit Pro oder PhotoPills.
Der Radiant der Perseiden befindet sich sehr flach über dem Nordosthimmel. Selbst weiter entfernte Wolken können Ihnen daher den Blick auf den Himmel versperren, auch wenn der Himmel genau über ihrem Kopf wolkenfrei ist. Das müssen Sie bei der Recherche des Wetters im Blick behalten. Wetter ist der entscheidende Faktor für gelungene Fotos. Will man hier langfristig erfolgreich sein, schadet es nicht, sich etwas intensiver in das Thema Meteorologie einzuarbeiten.

Die Perseiden 2023 fotografieren​

Möchten Sie die Perseiden mit der Kamera einfangen, heißt das Rezept: kontinuierliche Langzeitbelichtungen über die gesamte Nacht. Ein stabiles Stativ ist dafür unerlässlich. Weil sie so schnell auftauchen und verschwinden, ist es praktisch unmöglich, im exakten Moment auszulösen. Daher starten Sie, sobald Sie die Ausrüstung eingerichtet haben, eine längere Belichtung mit einer Zeit von bis zu 10 Sekunden. Falls eine Sternschnuppe im von Ihnen erfassten Bereich des Himmels auftritt, wird sie im Bild festgehalten. Sobald ein Foto abgeschlossen ist, beginnen Sie die nächste Belichtung.

Sternschnuppen sind tatsächlich nicht besonders hell, auch wenn dieser Eindruck während der Beobachtung entstehen kann. In dem kurzen Moment, in dem sie aufleuchten, ist es daher erforderlich, genügend Licht von ihnen einzufangen. Nur so kommen sie auf dem Bild zur Geltung. Dies gelingt am besten mit einem lichtstarken Objektiv, das seine Blende auf mindestens f/2.8 öffnen kann. Um genügend Licht einzufangen, müssen Sie außerdem die ISO-Empfindlichkeit Ihrer Kamera auf das vertretbare Maximum einstellen. Bei modernen Kameras liegt dies bei ISO 6400, danach verschlechtert sich die Bildqualität meist deutlich.

Damit die Sternschnuppe im Bild gut erkennbar ist, ist ein hoher Kontrast wünschenswert. Das bedeutet, dass die Sternschnuppe vor einem möglichst dunklen Himmel erscheint. Während der Langzeitbelichtung sammelt die Kamera kontinuierlich Himmelslicht ein, das etwa durch das Mondlicht dann nicht perfekt dunkel bleibt. Im Laufe der Belichtung wird der Himmel allmählich heller, und der Kontrast zwischen der Sternschnuppe und dem Himmel verringert sich.

Um dieses Problem zu bewältigen, ist es ratsam, die Belichtung nicht zu lange dauern zu lassen. Wie beschrieben sind 10 Sekunden ein guter Richtwert. Wenn kein Mond am Himmel wäre, könnte man durchaus auch 30 Sekunden belichten. Es empfiehlt sich, die Kamera mit einem Fernauslöser auszulösen und Verwacklungen vorzubeugen. Alternativ kann man mit dem Selbstauslöser der Kamera arbeiten, um eine Aufnahme zu starten. Etliche Kameras bieten zudem die Möglichkeit der Intervallaufnahme, dann müssen Sie nicht jede Belichtung manuell starten, sondern können einfach in Serie mit definierten Parametern aufnehmen lassen. Somit können Sie, während die Kamera arbeitet, in Ruhe den Nachthimmel genießen.

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Sternschnuppen über der Wasserkuppe in der Rhön: Für dieses Bild hat der Autor mehrere Einzelbelichtungen miteinander kombiniert.
(Bild: Bastian Werner)
Mögliche Kameraeinstellungen für die Perseiden 2023
  • Blende < f/2.8
  • ISO > 1600
  • Zeit < 10“
  • Modus M
  • Serienaufnahmen im Intervall
  • Nicht vergessen: Stativ, eventuell Fernauslöser
Bei der Frage der Brennweite gilt es abzuwägen: Mit einem weitwinkeligen Objektiv bilden Sie einen großen Himmelsausschnitt ab und erhöhen somit die Chance, eine Sternschnuppe zu erfassen. Mit längeren Brennweiten (Telebrennweiten) verengen Sie den Bildausschnitt und ihre Chancen, fangen Sie so allerdings eine Sternschnuppe ein, erscheint sie größer und deutlicher im Bild.

Weiter denken​

Tatsächlich sind reine Himmelsaufnahmen eher langweilig. Es empfiehlt sich, nach einem passenden Fotomotiv in der von Ihnen ausgewählten Region zu suchen, mit dem die Sternschnuppen korrespondieren können. Dafür eignen sich etwa Strohballen, wie sie nun häufig auf Feldern lagern, eine Burg, eine alte Kirche und viele andere Landmarken – sofern nicht übermäßig ausgeleuchtet.

Noch ein Hinweis: Wenn Sie wie beschrieben arbeiten, gehen Sie mit einer Vielzahl von Aufnahmen mit exakt gleichem Bildausschnitt und gleichen Aufnahmeparametern nach Hause. Einige davon zeigen hoffentlich eine Sternschnuppe. Erfahrene Fotografen würden diese gelungenen Einzelbelichtungen nun miteinander kombinieren, um ein Bild zu erschaffen, das viele Sternschnuppen zeigt. Die Wege dahin sind vielfältig.

Am einfachsten gelingt es etwa mit dem kostenlosen Bildbearbeitungsprogramm Gimp [13]. Hier können Sie die infrage kommenden Einzelaufnahmen als Ebenen öffnen und mithilfe von Masken die einzelnen Sternschnuppen sichtbar machen.

Fazit​

Die Perseiden erreichen in der Nacht vom 12. auf den 13. August ihren Höhepunkt. Doch man kann sie auch gut davor und danach noch beobachten. Suchen Sie einen Beobachtungspunkt mit freiem Blick nach Nordosten. Ballungsgebiete eignen sich aufgrund der hohen Lichtverschmutzung nicht, wählen Sie eher einen Ort auf dem Land. Lichtverschmutzungskarten helfen hier bei der Orientierung. Mondlicht kann die Beobachtung stören. In diesem Jahr sollte das allerdings kein Problem sein, weil am 16. August bereits Neumond ist.

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Die Perseiden kann man jährlich zwischen Mitte Juli bis Mitte August beobachten. Diese Aufnahme zeigt den Nachthimmel über Teneriffa.
Die Perseiden zu fotografieren, ist keine Zauberei. Mit mehreren Langzeitbelichtungen von maximal zehn Sekunden haben Sie gute Chancen, eine Sternschnuppe auf den Sensor Ihrer Kamera zu bannen. Arbeiten Sie dabei auf einem Stativ.

Wir wünschen viel Spaß auf der Jagd nach den Perseiden 2023.
(ssi [14])


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Schön anzusehen, das schaffe ich gelegentlich.
Für das Hobby Fotografieren habe ich leider keine Zeit.
Aber ich habe früher viel fotografiert und muß sagen…die Bilder hab ich mir nur noch einmal angesehen.
Selbst die Babybilder meiner Kinder.
Vorteil heutzutage ist ja die Digitalisierung. Und mal eben die Foto Dateien über TV wiedergeben ist schön groß und man sieht sich die Bilder tatsächlich öfter an. Ich zumindest
 
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